Barbarossa, Botticelli und die Beatles
v. Chr. vernichtend schlagen. Xerxes wird aus der Ferne auf seinem Prunkthron Zeuge der Niederlage und kehrt in sein Reich zurück. Sein in Griechenland zurückgebliebenes Heer verliert im Jahr darauf auch die Schlacht bei Plataiai. Der Traum von der Eroberung Griechenlands ist endgültig zerplatzt. Um die Perser künftig dauerhaft fernzuhalten, gründen die Griechen den Attischen Seebund.
Zurück in seinem Reich lässt Xerxes im rebellischen Babylon die Tempel zerstören und besiegelt damit endgültig das Ende der großen Zeit der Stadt. Bei einer Palastrevolte wird er von seiner Leibwache ermordet.
3. Die große Zeit Griechenlands
Aischylos, Pionier der griechischen Tragödie
Aischylos lebt von 525 bis 456 v. Chr.
In seiner Tragödie Die Perser lässt im Jahr 472 v. Chr. der Athener Aischylos die griechischen Soldaten angesichts der Schiffe des Perserkönigs Xerxes vor Salamis ausrufen: »Ihr Söhne der Hellenen, auf! Befreit unser Vaterland!« Mit diesem Satz verdeutlicht der Dramatiker, der schon 18 Jahre zuvor in der Schlacht bei Marathon mitgekämpft hat und der auch bei Salamis auf einem der attischen Schiffe dabei ist, die plötzliche Einigkeit der sonst so zerstrittenen Griechen. Das panhellenische Bewusstsein ist geboren.
Aischylos ist 15 Jahre alt, als der Tyrann Hippias 510 v. Chr. aus Athen gejagt wird. Dessen Vater Peisistratos war dem Reformer Solon nachgefolgt und hatte Athen trotz Tyrannis zu einer Blütezeit geführt. Peisistratos führte das Münzwesen ein – berühmt wird die Münze mit der Eule –, stiftete das Panathenäen-Fest und Festspiele zu Ehren des Gottes Dionysos, die Dionysien. Bei Letzteren führt 534 v. Chr. der Dichter Thepsis die erste Tragödie auf.
Angeblich wird Aischylos, der Sohn eines wohlhabenden Großgrundbesitzers, vom Gott Dionysos im Traum dazu berufen, Dramatiker zu werden. Die Charaktere, die in seinen Bühnenstücken auftreten, sind außergewöhnlich und übermenschlich und sie sprechen eine überhöhte, bildgewaltige Sprache. Auf diese Weise führt Aischylos den Mythos in die griechische Tragödie ein. Nun spiegeln sich die Fragen und Gedanken der Griechen um den unabänderlichen Lauf der Dinge im »Kosmos« nicht nur in der Philosophie, sondern auch im Drama.
Musik spielt im Schauspiel eine große Rolle. Nur ein Darsteller tritt auf. Chöre erhöhen die dramatische Wirkung, Dichter und Komponist sind noch eine Person. Aischylos führt einen zweiten Schauspieler ein. Durch den nun möglichen Dialog beginnt die enge Bindung von Musik und Wort aufzubrechen. Musik und Poesie verlaufen fortan auf getrennten Gleisen. Darauf, dass sie einst zusammengehörten, verweist der von dem Saiteninstrument Lyra stammende Begriff Lyrik.
Mit Sophokles und Euripides ist Aischylos einer der drei großen griechischen Tragödiendichter. Sieben seiner zahlreichen Stücke sind erhalten. Vor allem Die Perser und Orestie werden noch zu Beginn des 21. Jahrhunderts weltweit aufgeführt.
Die Legende erzählt, Aischylos habe den Tod gefunden, weil ein Raubvogel eine Schildkröte aus großer Höhe auf seinen kahlen Schädel fallen ließ.
Perikles: Athens goldene Zeit und der Weg an die Grenze der Demokratie
Perikles lebt von ca. 500 bis 429 v. Chr.
Als Aischylos Geld für die Einübung und Ausstattung eines Chors in einer Dramenreihe braucht, finanziert dies der erst 22 Jahre junge Perikles. Mit viel finanziellem Einsatz und dank seiner herausragenden Staats- und Redekunst wird er bald der bestimmende Mann Athens.
Perikles entstammt dem Adelsgeschlecht der Alkmeoniden. Der mit ihm verwandte Kleisthenes hat acht Jahre vor Perikles’ Geburt das attische Staatsgebiet in zehn Verwaltungseinheiten eingeteilt. Diese entsenden Abgeordnete in den Rat der Fünfhundert, der die Bürgerschaft, den demos , repräsentiert. Die Bürger und nicht mehr die Oberschicht üben nun im Wesentlichen die Macht aus.
Im Jahr 463 v. Chr. gelangt Perikles an die Spitze des demos . 443 v. Chr. wird er in das Amt des Strategen, eines Militärführers, gewählt und danach jedes Jahr bestätigt. Unter ihm erlebt Athen seine goldene Zeit: das Perikleische Zeitalter.
Perikles baut die Demokratie weiter aus, führt die Besoldung von Beamten ein, beteiligt auch die freien Bauern an der politischen Willensbildung und entwickelt in Athen eine Art Radikaldemokratie. Der von Perikles gestärkte Rat der Fünfhundert rekrutiert seine Mitglieder nicht durch Wahl, sondern durch Los.Nur die Strategen und die
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