Barbarossa, Botticelli und die Beatles
Kriegskorrespondent und geht jung in die Politik. Schon bald gilt er als aufgehender Stern am Politikhimmel, wird Abgeordneter der Konservativen, wechselt zu den Liberalen und leitet bis zum Ersten Weltkrieg mehrere Fachministerien. Während des Krieges Marineminister, muss er wegen des Desasters von Gallipoli sein Amt abgeben. Doch noch vor Kriegsende ist er bereits wieder Munitionsminister. Weitere Aufgaben im Kabinett David Lloyd Georges folgen, dann schließt er sich erneut den Konservativen an und wird 1924 Schatzkanzler.
Als er 1929 aus diesem Amt ausscheidet, beginnen Jahre der politischen Isolation, in denen Churchill als historischer Autor erfolgreich ist, auch wenn seine Warnungen vor Hitler ungehört bleiben. 1939 schließlich, bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, schlägt die große Stunde des Gegners jeglicher Beschwichtigungspolitik von Premierminister Neville Chamberlain, der immer wieder den Ausgleich mit Hitler gesucht hatte.
Churchill wird erst Marineminister, dann am 10. Mai 1940, dem Tag, als Hitlers Truppen in Frankreich einfallen, britischerPremierminister. Drei Tage nach Amtsantritt hält er seine berühmte Rede, in der er den Briten sagt, er habe nichts anzubieten außer »Blut, Schweiß, Mühsal und Tränen«. Man werde nicht kapitulieren, sondern kämpfen bis zum Sieg: »Sieg! Egal, was es kostet!«
Großbritannien widersteht dem Invasionsversuch des Deutschen Reiches. Hitler lässt ab und überfällt die Sowjetunion. Churchill hat erheblichen Anteil am Zustandekommen des Bündnisses Großbritanniens, der USA und der Sowjetunion. Als dieses schließlich Hitler und seine Armeen besiegt, ist seine Karriere – wieder einmal – beendet. 1945 wird er von den Briten nicht wiedergewählt, die sich nun einen »Friedenspremier« wünschen.
Im beginnenden Kalten Krieg warnt Churchill vor der Sowjetunion, tritt aber auch für Entspannung ein und für die Einheit Europas. Von 1951 bis 1955 wird er noch einmal Premierminister. 1953 erhält er für seine Geschichte des Zweiten Weltkriegs den Nobelpreis für Literatur.
Josef Stalin: Das andere Gesicht des Totalitären
Josef Stalin lebt von 1878 bis 1953
Geboren wird er im georgischen Gori. Er ist das einzige Kind der Eltern, das die frühe Kindheit überlebt. Sein Vater, ein ehemaliger Leibeigener, brutal und trunksüchtig, schlägt ihn erbarmungslos.
Iosseb Dschughaschwili, der sich später den Namen Stalin (»der Stählerne«) gibt, wird hart, misstrauisch, gefühllos, doch er ist in der Schule Klassenbester und darf daher ein orthodoxes Priesterseminar in Tiflis besuchen. Mit 18 Jahren schließt sich Iosseb einer sozialistischen Organisation an. Er ist nun Berufsrevolutionär, organisiert Streiks und Demonstrationen. Man verhaftet ihn und schickt ihn in die Verbannung.
Als sich die russische Linke spaltet, schließt er sich den radikalen Bolschewiki unter Lenins Führung an und wird dessen Mann fürs Grobe. 1912 steigt er ins Zentralkomitee der Bolschewiki auf und nennt sich fortan Stalin. Nach der Februarrevolution von 1917 geht er nach Sankt Petersburg, arbeitet für die Parteizeitung Prawda und wird 1922 Generalsekretär der Kommunistischen Partei. Stalin ist einer der Hauptprotagonisten desbereits von Lenin propagierten Roten Terrors. Nach Lenins Tod ist es Stalin, der sich – gegen dessen letzten Willen – durchsetzt. Als neuer Machthaber der jungen Sowjetunion, die bereits unter Lenin zu einem brutalen Unterdrückungsstaat degeneriert war, geht Stalin zum hemmungslosen Terror über. Er baut das bereits unter Lenin begonnene Lagersystem des Gulag konsequent aus. Zeitweise sind dort über zwei Millionen Menschen inhaftiert. Die Zwangskollektivierung von Bauernhöfen, auch der kleinen Bauern, kostet zwischen 1927 und 1934 Millionen von Menschen das Leben. Die Große Säuberung von 1936 bis 1939 mit den berüchtigten Moskauer Schauprozessen, die den gesamten Staatsapparat erfasst, fordert vermutlich noch einmal eine Million Tote.
1939 schließt Stalin mit Adolf Hitler einen Nichtangriffspakt. Sie teilen Polen untereinander auf, das umgehend von Hitler überfallen wird, von Osten marschiert die Rote Armee ein. Als Hitlers Armeen 1941 ohne Vorwarnung den ehemaligen Bündnispartner Sowjetunion überfallen, hat sich die Führung der Roten Armee noch nicht von den stalinistischen »Säuberungen« erholt. Der sowjetische Diktator ist geschockt.
Hitlers Vernichtungsfeldzug gegen die Sowjetunion führt zu Millionen Toten auf sowjetischer
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