Barbarossa, Botticelli und die Beatles
großen Städten die Kommunalwahlen. Die Zweite Republik wird ausgerufen. In den Wahlen von 1936 siegt die Volksfront, ein Bündnis aus eher gemäßigten Republikanern mit Sozialisten, Kommunisten und Anarchisten. Die politische Gewalt nimmt zu.
Eine am 17. Juli 1936 ausbrechende Militärrevolte spanischer Truppen in Marokko wird rasch auf das Festland getragen. Der Initiator und Anführer des Putsches General Sanjurjo stürzt bei seinem Rückflug aus dem Exil tödlich ab. Ein Triumvirat aus drei Generälen füllt das Machtvakuum aus, unter ihnen Francisco Franco, Sohn eines Marineoffiziers, der schon 1926 mit nur 34 Jahren jüngster General Spaniens geworden ist. Bald steht er an der Spitze der nationalen und antirepublikanischen Kräfte: katholische Kirche, Großgrundbesitzer, Konservative, Faschisten. Aufseiten der Republikaner kämpfen Demokraten, Anarchisten, Kommunisten und Sozialisten.
Schnell gelingt es den Putschisten, denen sich die meisten Offiziere und Soldaten anschließen, weite Teile des Landesinnern unter ihre Kontrolle zu bringen. Städte wie Madrid und Barcelona, Regionen wie das Baskenland und Katalonien widersetzen sich.
Die demokratischen Staaten des Westens halten sich weitgehend aus dem Krieg heraus. Viele Freiwillige von dort schließen sich aber auf republikanischer Seite den Internationalen Brigaden an. Die Hauptunterstützung bekommen beide Seiten von den totalitären Mächten jener Tage. Den Faschisten springen Hitlers Deutsches Reich und Mussolinis Italien bei. Flugzeuge der deutschen Legion Condor bombardieren 1937 den baskischen Ort Guernica. 2000 Menschen sterben. Die Republikaner erhalten Hilfe von Stalins Sowjetunion, deren Kader erbarmungslos in den eigenen Reihen wüten.
1939 hat Franco den Bürgerkrieg gewonnen. Sein faschistisches Regime lässt zunächst Zehntausende der ehemaligen Gegner töten. Im Zweiten Weltkrieg widersteht er Hitlers Bitten, aufseiten der Achsenmächte in den Weltkrieg einzutreten.
Bis zu seinem Tod im Jahr 1975 bleibt Franco Diktator Spaniens. Erst unter König Juan Carlos I. gelingt danach der friedliche Übergang zur Demokratie.
Adolf Hitler und die dunkelsten Jahre der Welt
Adolf Hitler lebt von 1889 bis 1945
Hitler, Sohn eines niederen Beamten der österreichischen Zollbehörde, will Kunstmaler werden, fällt jedoch mehrmals durch die Aufnahmeprüfung. Er schlägt sich in Wien durch, lebt zeitweise im Obdachlosenheim und geht 1913 nach München. Als im Jahr darauf der Erste Weltkrieg ausbricht, meldet er sich freiwillig und kämpft an der Westfront.
Nach dem Krieg tritt er einer zunächst kleinen rechtsradikalen Partei bei, die sich ab 1920 Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) nennt. Er entdeckt sein Rednertalent, stellt sich an deren Spitze und beginnt sich als Führer zu stilisieren. Ein Staatsstreich in München scheitert 1923. Hitler kommt mit einer milden Haftstrafe davon und diktiert während der Haft das Buch Mein Kampf , in dem er die Ziele seiner Politik – Aufbau eines Führerstaates, Beseitigung der Juden, Eroberung von »Lebensraum« im Osten – so unumwunden umreißt, dass es kaum jemand ernst nimmt.
Trotz des Terrors der straff organisierten Parteikampfgruppe SA findet die NSDAP in der zunehmend politisch und wirtschaftlich zerrütteten Weimarer Republik immer stärkeren Zuspruch in der Bevölkerung. 1933 wird Hitler von Reichspräsident Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Mit Notverordnungen, Ermächtigungsgesetz, Gleichschaltung von Organisationen und Verbänden und dem Verbot anderer Parteien errichten Hitler und die Nationalsozialisten binnen weniger Monate einen alle Lebensbereiche erfassenden totalitären Staat. Die Juden werden aus der Gesellschaft rücksichtslos ausgeschlossen.
Hitler forciert die Aufrüstung, will bald schon einen Krieg führen, um den Deutschen als »Herrenvolk« die Vorherrschaft in Europa zu verschaffen. Die etablierten Mächte Europas halten zunächst still, als Hitlers Soldaten 1936 das entmilitarisierte Rheinland besetzen, auch als er 1938 Österreich und kurz darauf das Sudetenland annektiert und die Tschechoslowakei zerschlägt.
Als Hitler 1939 Polen überfallen lässt, bricht der Zweite Weltkrieg aus. Durch die teilweise atemberaubenden Erfolge der Blitzkriegstrategie gelingt ihm bis 1941 die fast vollständige Eroberung Kontinentaleuropas. Nur Großbritannien bleibt als Gegner. Die Vorbereitung einer Invasion misslingt in der sogenannten Luftschlacht um England.
Am
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