Barbarossa, Botticelli und die Beatles
gestalteten Wohnblocks leben bald nur noch wohlhabende Menschen. Ärmere können sich die Mieten nicht leisten. Niemeyer später: »Das Experiment war nicht erfolgreich.«
Doch die Stadt ist die Hoffnung auf eine eigenständige, selbst geprägte Zukunft eines Landes. Ihre Fertigstellung ist nur eines der Zeichen für den Aufbruch Brasiliens in jener Zeit: João Gilberto popularisiert mit seiner Aufnahme des Lieds Chega de Saudade den brasilianischen Musikstil Bossa Nova, Brasilien wird 1958 zum ersten Mal Fußballweltmeister und kann den Erfolg vier Jahre später wiederholen.
Doch als Kubitschek 1961 aus dem Amt scheidet, sind die Staatsfinanzen zerrüttet. 1963 putscht das Militär. Kubitschek muss zwischenzeitlich ins Exil. Jahre später stirbt er bei einem Autounfall.
Fidel Castro: Revolution in Kuba
Fidel Castro wird 1926 geboren
In den Fünfzigerjahren steht Kuba seit Jahrzehnten unter amerikanischem Einfluss und der junge Fidel Castro, aufmüpfiger Sohn eines reichen Zuckerrohrfabrikanten und Plantagenbesitzers, wettert dagegen. Er studiert Rechtswissenschaften, wird Studentenführer, versucht zwischenzeitlich erfolglos mit anderen Kämpfern die Diktatur in der benachbarten Dominikanischen Republik zu stürzen und will gegen den korrupten kubanischen Präsidenten bei der nächsten Wahl antreten. Doch ein Putsch, der General Batista 1952 an die Macht bringt, lässt diese Pläne hinfällig werden.
Unter Batista steigert sich der amerikanische Einfluss. Die Menschen auf dem Land sind arm, in der Hauptstadt Havanna tummelt sich die amerikanische Mafia. Die zahlreichen Kasinos und Bordelle sind in ihrer Hand und wegen der strengen Gesetze in den USA beliebtes Reiseziel des amerikanischen Jetsets.
Castro versucht 1953 mit Gefährten die Moncada-Kaserne zu stürmen, um einen Aufstand zu entfachen. Das Unternehmen scheitert blutig. Vor Gericht ruft Castro trotzig: »Die Geschichte wird mich freisprechen!« Seine einflussreiche Familie erreicht die Haftentlassung. Von Mexiko aus plant er nun den Umsturz, wobei ein junger argentinischer Arzt namens Che Guevara sich ihm anschließt. 80 Kämpfer landen Anfang Dezember 1956 an der kubanischen Küste. Trotz anfänglicher Misserfolge erhalten sie bald Zulauf, reihen Erfolg an Erfolg, und in der Neujahrsnacht des Jahres 1959 übernehmen Castro und seine Anhänger die Macht. Batista flieht.
Mit Landreformen und Enteignungen machen sich die Revolutionäre die USA rasch zum Gegner; Kubas Aufnahme von Handelsbeziehungen zur Sowjetunion provoziert 1960 zusätzlich. Anfang 1961 bricht US-Präsident Eisenhower die Beziehung zu Kuba ab. Als John F. Kennedy ihm im Amt nachfolgt, »erbt« er die Pläne des US-Geheimdienstes CIA, mit Exil-Kubanern in der Schweinebucht zu landen und einen Umsturz herbeizuführen. Die Aktion misslingt im April 1961. Castro erklärt Kuba zur sozialistischen Republik, und im Herbst stationiert die nunmehr verbündete Sowjetunion auf Kuba Mittelstreckenraketen, die mit atomaren Sprengköpfen bestückt werden können. Kennedy reagiert mit einer Seeblockade, die Welt steht kurze Zeit vor einem Atomkrieg.
Fortan verwandelt Castro Kuba zu einem kommunistischen Staat, er selbst wird zu dessen uneingeschränkt herrschender Führungsfigur. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ab Mitte der Achtzigerjahre verliert Kuba seinen wichtigsten Unterstützer und Wirtschaftspartner. Das Land, in dem die Menschen eine vergleichsweise gute Ausbildung erhalten und das ein außergewöhnlich gutes Gesundheitssystem hat, ist Anfang des 21. Jahrhunderts marode und arm. Fidel Castro erkrankt 2006 und übergibt seine Ämter an seinen Bruder Raúl.
Elvis Presley: Der Rock’n’Roll verändert die Kultur
Elvis Presley lebt von 1935 bis 1977
Er ist das Glück seiner Eltern. Sein Vater arbeitet als Landarbeiter, die Mutter im Akkord in einer Fabrik. Oft singt man gemeinsam mit Freunden und Familienmitgliedern, wobei das Gesangstalent des behüteten Jungen auffällt, der von seiner Mutter die erste Gitarre erhält. Elvis ist 13 Jahre alt, als die Familie aus dem kleinen, selbst gebauten Holzhaus in Tupelo, Mississippi, nach Memphis in Tennessee zieht.
Die Jugend der Nachkriegszeit findet vielleicht als erste Generation der Weltgeschichte zu einer eigenständigen Kultur. Allen Ginsberg mit seinem Gedicht Howl und Jack Kerouac mit seinem Roman On The Road stehen für die Literatur der Beat-Generation, Der Fänger im Roggen von John D. Salinger wird zum Kultbuch, junge
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