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Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Titel: Barbarossa, Botticelli und die Beatles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helge Hesse
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Schauspieler wie James Dean und Marlon Brando stehen für das neue Lebensgefühl einer individuellen Selbstfindung fern von etablierten gesellschaftlichen Normen. Und in der Musik entsteht zu Beginn der Fünfzigerjahre der im ⁴⁄₄ -Takt geschlagene Rock’n’Roll, der sich aus dem Rhythm’n’Blues der Schwarzen und der weißen Folkmusik entwickelt.
    Der Diskjockey Alan Freed – er fördert frühe Musiker des Rock’n’Roll wie Chuck Berry und Gene Vincent – macht den Begriff in seiner Radiosendung populär. Elvis Presley wird zur weltweiten Identifikations- und Leitfigur, zum ersten großen Star der neuen Musik, aus der schließlich die verschiedenen Varianten der Rock- und Popmusik hervorgehen. Ersten Plattenaufnahmen 1954 folgt im Jahr darauf der Durchbruch mit der Single Heartbreak Hotel . Presleys Ausstrahlung und seine lasziven, aufputschenden Auftritte elektrisieren Heerscharen Jugendlicher. John Lennon sagt später: »Ohne Elvis hätte es die Beatles nie gegeben.«
    Von 1958 bis 1960 absolviert der Frauenschwarm seinen Militärdienst vor allem in Deutschland, dreht danach zahlreiche Filme, präsentiert sich zunehmend als Entertainer, nicht als Rebell, nimmt auch Gospel-Platten und Country-Musik auf und öffnet sich so einem breiteren Publikum. 1968 kehrt Elvis Presley auf die Bühne zurück, unternimmt große Konzerttourneen und stilisiert sich mit einer regelmäßigen Show in Las Vegas als »King«, pompös mit opulenten Bühnenkostümen, aber nicht ohne Selbstironie.
    Elvis Presley, der die Tür für die Rock- und Beatmusik der Sechzigerjahre und sich mit seiner Vielseitigkeit auch für die Popmusik geöffnet hat, stirbt übergewichtig und tablettensüchtig, bis zuletzt erfolgreich auftretend, im Alter von nur 42 Jahren. Mit über einer Milliarde verkauften Tonträgern ist er der erfolgreichste Solomusiker der Geschichte.
Andy Warhol: Jeder kann berühmt sein
    Andy Warhol lebt von 1928 bis 1987
    Andy Warhol gelingt es, als Künstler die radikalen Veränderungen, die im Alltag des 20. Jahrhunderts stattfinden, aufzugreifen und ironisch zu filtern.
    Geboren ist er als Andrew Warhola in Pittsburgh, Pennsylvania. Seine Eltern sind Farmer. Vermutlich die Folgen einer Scharlacherkrankung machen den Jungen nervös und hypochondrisch. Er verbringt viel Zeit im Bett, wird ein Außenseiter, hat Pigmentstörungen, sodass mancher ihn für einen Albino hält.
    Warhol studiert Gebrauchsgrafik und geht 1949 nach New York. Gelegenheitsjobs können seine bittere Armut kaum lindern. Doch als Illustrator und Grafiker in der Werbung hat er schließlich Erfolg. Sein Ehrgeiz allerdings gilt der Kunst.
    Aber was ist Kunst? »Alles ist Kunst«, lautet seine Antwort und er wird nicht müde, sie zu wiederholen. Sein Freund Joseph Beuys sieht das genauso.
    Warhol bildet Gegenstände und Themen des Alltags ab, fertigt Nachbildungen von Waschmittelkisten (die Brillo Boxes ) oder malt Comicfiguren. Als er entdeckt, dass Roy Lichtenstein, neben ihm einer der großen Künstler der Pop-Art, unabhängig von ihm die Comics als Vorlagen für Ölgemälde nutzt, wendet Warhol sich der konsequenten seriellen Fertigung zu und verändert dadurch die Malerei. Das fabrikartig Industrielle seiner Siebdrucke auf großen Leinwänden imitiert die üblich gewordenen Fertigungsprozesse in der Alltagsarbeit. Die Motive sind aus der Massenkultur gegriffen: Campbel-Suppendosen, Elvis Presley, Marilyn Monroe, elektrische Stühle.
    An die fabrikartige Fertigung von Kunst erinnert auch die Bezeichnung »Factory« für seine Wohn- und Arbeitsstätte in New York ab 1963. Hier veranstaltet er Happenings und dreht Experimentalfilme. Sich selbst inszeniert Warhol geschminkt mit Perücke aus wasserblondem, langem, zerzaustem Haar. Er beobachtet, gibt sich als Sphinx und kommentiert die eigene Kunst widersprüchlich. So wird er zur zentralen Figur der Pop-Art, einer der wichtigsten Kunstrichtungen in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Er erweitert die Kunst, ironisiert aber gleichzeitig die von ihm eröffneten Wege.
    Bedeutende Vertreter der Jahrtausendwende wie der deutsche Maler Gerhard Richter berufen sich auf Warhol, der amerikanische Konzeptkünstler Bruce Nauman und der Videokünstler Bill Viola arbeiten mit Medien, die Warhol als Pionier nutzte.
John F. Kennedy und die neue Gesellschaft
    John F. Kennedy lebt von 1917 bis 1963
    Nach einem denkbar knappen Wahlsieg gegen den Republikaner Richard Nixon folgt 1961 der Demokrat John F. Kennedy auf Dwight D.

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