Barbarossa, Botticelli und die Beatles
menschliche Vernunft hinausgeht, und seine Ansicht, dass das höchste Gut des Menschen, die Glückseligkeit, durch einen tugendhaften Lebenswandel erreicht wird.
4. Hellenismus und wichtige Weichen in Asien
Jimmu, der mythische erste japanische Kaiser
Jimmu lebt vermutlich von 711 bis 585 v. Chr.
Alte japanische Mythen und die bis zum frühen 8. Jahrhundert verfassten ersten japanischen Geschichtsbücher Kojiki und Nihonshoki erzählen von einem göttlichen Abkömmling, der im Jahr 660 v. Chr. Teile der größten japanischen Hauptinsel Honshu erobert und das Reich Yamato gründet. Die Geschichtsschreibung ist der Ansicht, diese legendäre Person sei eine Zusammensetzung mehrerer Fürsten des japanischen Altertums.
Er wird bärtig dargestellt und es heißt, er sei der Ururenkel der das Licht und die Sonne verkörpernden wichtigsten Shinto-Gottheit Amaterasu. Als Jimmu-Tenno geht er als erster japanischer Kaiser in die Annalen ein. 126 Jahre alt soll er geworden sein.
Vermutlich haben schon Menschen der Frühzeit auf den japanischen Inseln gesiedelt. Steinwerkzeugfunde legen dies nahe. Im Lauf der Jahrtausende entwickelt sich die japanische Kultur in beständigem Austausch mit der chinesischen. Einwanderungswellen aus China und aus Korea bringen immer wieder neue Volksgruppen auf die Inseln.
Etwa 300 Jahre nach der mutmaßlichen Regentschaft des Jimmu-Tenno beginnt ab etwa 300 v. Chr., wohl stark beeinflusst von chinesischen Einwanderern, die das in Turbulenzen geratene chinesische Han-Reich verlassen haben, eine neue Epoche in Japan, die sogenannte Yayoi-Zeit. Erst an ihrem Ende, rund 600 Jahre später, regiert vermutlich der erste tatsächliche Tenno das erste größere Reich auf japanischem Boden. Man vermutet, es seidurch den Zusammenschluss mehrerer Clans unter Führung einer Sippe entstanden, die ihre Herkunft auf die Sonnengottheit Amaterasu zurückführt. Die Geschichtsbücher Kojiki und Nihonshoki werden daher womöglich später vor allem angefertigt, um den gerade regierenden Herrscher zu legitimieren. In Auftrag gegeben wird das ältere Kojiki vom 40. Tenno Temmu im Jahr 680.
Das japanische Kaiserhaus bezieht sich in seinem Anspruch auf den Thron auf die Abstammung von Jimmu. So ist der Mitte des 19. Jahrhunderts auf den Thron gelangte Meiji-Tenno Mutsuhito der für die weitere Entwicklung Japans vielleicht wichtigste Kaiser, der 122. Tenno seit Jimmu.
Laozi und der Sieg des Sanften über das Harte
Laozi lebt vermutlich im 4. Jahrhundert v. Chr.
Laut Legende arbeitet Laozi (auch Laotse oder Lao-tzu) viele Jahre als Bibliothekar für die Könige der chinesischen Zhou-Dynastie. Doch weil das Reich zerfällt, beschließt er, obwohl schon betagt, das Land zu verlassen. Ein Grenzwächter erkennt ihn und bittet den weisen Mann, all sein Wissen niederzuschreiben. Wie viel Druck der Wächter ausübt, sei der Fantasie überlassen: Laozi kommt dem Wunsch nach und hinterlässt das dünne Büchlein Daodejing (auch: Tao Te King ), sinngemäß auf Deutsch: »Vom Sinn und der Kraft«. Er diktiert es dem Wächter angeblich in einer Nacht. Am nächsten Tag verschwindet Laozi im Dunkel der Geschichte.
Es ist tatsächlich eine unruhige Zeit in China. Die Dynastie der Zhou hatte 1122 v. Chr. die Hauptstadt Yin der herrschenden Shang-Dynastie erobert und ein neues Reich errichtet, das sich auf das Lehnswesen stützt. Mit dem Niedergang der Zhou-Dynastie brechen Kämpfe aus. Regionen, in denen sich Provinzfürsten bald zu Königen erheben, ringen um die Macht. Und so beginnt um 475 v. Chr. die bis um 221 v. Chr. andauernde Zeit der streitenden Reiche. Der Zerfall des Zentralstaats geht jedoch einher mit einer Blüte der Kultur. Nicht nur Laozi, sondern auch Konfuzius wirkt in jener Epoche.
Man weiß wenig über Laozi, manche Quelle vermutet seine Lebenszeit sogar im 6. oder 7. Jahrhundert v. Chr. Letztlich ist noch nicht einmal sicher, ob es ihn überhaupt gab und ob er nicht eine mythische Idealgestalt ist und das angeblich von ihmhinterlassene Buch mehrere Autoren hat. Laozi bedeutet »Alter Meister«. Eigentlich soll er Li Er geheißen haben: »der Alte«.
Laozis Lehre ist eng verbunden mit der Natur. Sie steht im Gegensatz zur Lehre des Konfuzius, die sich dem praktischen Alltagsgebrauch in der Gesellschaft verpflichtet. Seine Lehre ist ein »Wirken durch Nichtwirken«. Der Mensch soll sich durch Nichteinmischung dem Dao, dem Ursprung und dem Wesen aller Dinge, dem Sein und dem Nichts, zugleich
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