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Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Titel: Barbarossa, Botticelli und die Beatles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helge Hesse
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nähern.
Siddhartha Gautama wird Buddha
    Siddhartha Gautama lebt vermutlich von 560 v.   Chr. bis 480 v.   Chr.
    Siddhartha: Sein Name bedeutet in der altindischen Sprache Sanskrit: »Der sein Ziel erreicht hat«. Nichts, was man über ihn berichten kann, ist historisch belegt.
    Der Vater herrscht, so heißt es, über ein kleines nordindisches Fürstentum an der Grenze zu Nepal. Angeblich erscheint seiner Mutter vor Siddharthas Geburt im Traum ein weißer Elefant, der sie begattet. Brahmanen prophezeien, ein Junge werde geboren, der einst ein großer König oder ein Heiliger sei. Der Vater jedoch will, dass Siddhartha König wird, und hält ihn von jeglicher religiöser Ausbildung fern. Auch das Leid in der Welt soll sein Sohn nicht sehen.
    Siddhartha wächst in sorglosem Reichtum auf und wird 16-jährig verheiratet. Nach weiteren Jahren im goldenen Käfig sieht er im Alter von etwa 29 Jahren während mehrerer Ausflüge in der Umgebung des Palastes nacheinander einen Greis, einen Kranken, eine verwesende Leiche und einen Asketen. Es sind die Zeichen von Alter, Krankheit, Tod und Schmerz, die Siddhartha als untrennbar von der Vergänglichkeit des Lebens erkennt. Aller Reichtum ist für ihn plötzlich nichtig.
    Siddhartha beschließt, einen Ausweg aus Leid und Endlichkeit zu suchen, und verlässt noch in der Nacht nach der Geburt seines Sohnes das Reich der Eltern. Er begibt sich in die Lehre zweier brahmanischer Eremiten und lebt fortan in solch strenger Askese, dass er bis auf die Knochen abmagert und ihm die Haare ausfallen. Kurz vor dem Hungertod erkennt er, dass ihm die asketische Selbstkasteiung bei seiner Suche nicht weiterhilft, und wendet sich der Meditation zu. Das besitzlose Leben eines Bettelmönchs führt er weiter.
    Nach sechs Jahren findet Siddhartha eines Nachts unter einem Baum die Erleuchtung. Er erkennt die »vier edlen Wahrheiten« vom Leid, seinem Ursprung, der Beseitigung seiner Ursache und dem dahin führenden Weg. Fortan nennt er sich Buddha, »der Erleuchtete«. In Sarnath bei Benares predigt er seine Erkenntnis fünf Asketen. Aus deren Zusammenschluss entsteht der den Lehren Buddhas verpflichtete bettelnde Mönchsorden.
    Buddha selbst zieht fortan als Wanderprediger durch Nordindien, verkündet seine Lehren und stirbt 80-jährig. Er hinterlässt die Anfänge einer Weltreligion, die etwa 300 Jahre nach seinem Tod vor allem von dem indischen Herrscher Ashoka entscheidend gefördert werden wird. Dem Buddhismus, einer Religion ohne Gott, die in der Selbstverantwortung des Menschen und seiner Suche nach Harmonie mit dem Sein gründet, gehören zu Beginn des 21. Jahrhunderts bis zu 500 Millionen Menschen an.
Konfuzius und die Harmonie der Hierarchie
    Konfuzius lebt vermutlich von 551 bis 479 v.   Chr.
    Angeblich begegnet er 518 v. Chr. Laozi. Wir nennen ihn Konfuzius nach der lateinisierten Form seines Namens, der auch als K’ung Chiu, Kong Zi oder auch K’ung-fu-tse überliefert ist. Der »Meister aus dem Geschlecht Kung« stammt aus einer armen Adelsfamilie, sein Vater stirbt früh. Durch Selbststudium erfährt Konfuzius eine umfassende Bildung, während er viele Jahre seinen Lebensunterhalt mit einfachen Amtstätigkeiten verdient und auch schon Schüler unterrichtet. Angebote, in den Staatsdienst zu treten, lehnt er ab. Erst mit 50 Jahren übernimmt er einige Ämter in seinem Heimatstaat Lu, um seine Lehren in die Tat umzusetzen. Er wird unter anderem Justizminister und schließlich sogar Vizekanzler. Doch enttäuscht von der Politik geht Konfuzius wieder ins Exil. »Wenn in einem Lande Chaos herrscht, ist es eine Schande, reich und ein Beamter zu sein«, soll er gesagt haben.
    Nach Jahren der Wanderschaft kehrt Konfuzius 484 v. Chr. nach Lu zurück und stirbt in dem Glauben, seine Gedanken würden bald vergessen sein. Er irrt, denn er bleibt einer der bedeutendsten Denker der Geschichte.
    Wie Sokrates in Griechenland hinterlässt Konfuzius keine eigenen Schriften. Seine Schüler zeichnen die Lehren auf, die erzum Teil wohl redigiert, etwa die »Fünf Klassiker«, die zusammen mit anderen Büchern wie das Lunyu den Kanon der konfuzianischen Lehre bilden.
    Konfuzius lehrt ein klares Hierarchiesystem der Pflichterfüllung und Unterordnung. Ausgangspunkt seines gesellschaftlichen Denkens ist die Familie. Das richtige Zusammenleben in Familie, Gesellschaft und im Staat sieht Konfuzius in der Harmonie der »fünf Beziehungen« erfüllt. Dazu gehören die Harmonie zwischen Fürst und Beamten,

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