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Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Titel: Barbarossa, Botticelli und die Beatles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helge Hesse
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Kalinga ein. Eine Frau in der zerstörten Stadt ruft ihm zu: »Mächtiger König, der du so viele Menschenleben nehmen kannst, kannst du dann wenigstens eines geben? Das des toten Kindes in meinen Armen?«
    Schließlich stürzt die Grausamkeit seiner Feldzüge den Feldherrn in eine seelische Krise. Ashoka konvertiert zum Buddhismus, betreibt fortan eine Außenpolitik des Friedens und tritt für Toleranz unter allen Religionen ein. Wer andere Religionen geringschätze, lautet seine Überzeugung, missachte letztlich auch die eigene. Die buddhistischen Prinzipien seiner Politik lässt Ashoka als Mitteilungen des Friedens im ganzen Reich auf Säulen verbreiten.
    Ashoka fördert gerechte Landverteilung und Bildung. Um 250 v. Chr. lässt er ein buddhistisches Konzil in der Hauptstadt Pataliputra abhalten, seinerzeit mit über 100 000 Einwohnern eine der größten Städte der Welt. Das Konzil beschließt, den Buddhismus in die Welt zu tragen. Gesandtschaften verbreiten die friedfertige Botschaft und knüpfen Kontakte bis nach Kleinasien, Athen und Alexandria im Westen und bis nach Burma im Osten.
    In der breiten Bevölkerung Indiens stößt Ashokas buddhistische Missionierung jedoch auf Widerstand. Eine tiefe Reformierung der Gesellschaft gelingt nicht. Auch das Kastenwesen wird nicht erschüttert. Nach Ashokas Tod verfällt das Reich durch einen Bürgerkrieg.
    In Indien gilt Ashoka als Vorbild für die heutige Republik und als Sinnbild für den geläuterten, friedlichen und toleranten Herrscher, der als einer der Ersten ethische Prinzipien in die Politik einbrachte.
Ptolemaios I. Soter, Begründer der ägyptisch-hellenistischen Mischkultur
    Ptolemaios I. Soter lebt von ca. 367 bis ca. 283 v.   Chr.
    Auch König Ashoka in Indien erhält wohl den Brief, den Ptolemaios I. Soter aus Alexandria durch Gesandte an alle erreichbaren Herrscher der damals bekannten Welt schickt.
    Der Philosoph Demetrios von Phaleron hat Ptolemaios für die Idee gewonnen, alle existierenden Schriften der Welt zu sammeln. Ein solcher Wissensschatz, so das Argument des Gelehrten, würde die bedeutenden Köpfe aus aller Welt in die noch junge Metropole Alexandria locken. Und in der Tat, die gewaltige Bibliothek, die ab 288 v. Chr. entsteht, umfasst schließlich bis zur Zeit Julius Caesars über 700 000 Schriftrollen. Wenige Jahrzehnte später müssen unter Ptolemaios III. Besucher der Stadt alle mitgeführten Schriften abgeben. Immerhin erhalten sie eine Abschrift als Entschädigung.
    Ptolemaios ist einer der Diadochen (»Nachfolger«) Alexanders des Großen. Auf dem Sterbebett soll der Eroberer gemurmelt haben, dem Besten solle sein Reich zufallen. Unter seinen Feldherren beginnen daraufhin die Kämpfe um den Anteil am Erbe. Einer der fähigsten ist Ptolemaios, ein alter Weggefährte Alexanders, der mit diesem bereits von Aristoteles unterrichtet wurde. In dem in mehrere Diadochenreiche zerfallenden ehemaligen Weltreich Alexanders sichert sich Ptolemaios den Thron von Ägypten.
    Als Ptolemaios I. Soter residiert er in Alexandria, der noch von Alexander auf einer Halbinsel am westlichen Nildelta gegründeten neuen, gewaltigen Hauptstadt. Ptolemaios ist es, der die Metropole zu ihrer eigentlichen Pracht und kulturellen Bedeutung führt. Während seiner Herrschaft entsteht eine erste Art von Universität, das Museion, Haus der Musen, daher unser Wort Museum. In dem Komplex von Gebäuden mit angeschlossener Bibliothek trifft man sich vor allem, um zu forschen. Auch der Beginn des Baus des Leuchtturms von Pharos im Jahr 299 v. Chr. fällt in die Regentschaft des Ptolemaios. Der Turm wird in den Kanon der sieben Weltwunder aufgenommen werden. Die Ptolemäer-Dynastie endet über 200 Jahre nach Ptolemaios‘ Tod mit dem Selbstmord seiner wohl berühmtesten Nachfahrin: Kleopatra VII.
Euklid: Mathematiklehrer der Menschheit
    Euklid lebt ca. 360 bis 280 v.   Chr.
    Der erste Leiter für Mathematik an der Universität Alexandrias ist Euklid. Man weiß wenig über ihn. Vermutlich ist er in Athen geboren und besucht dort die von Platon gegründete Akademie.
    Einen Großteil seines Lebens widmet er seinem aus 13 Büchern bestehenden Werk Die Elemente , einem der einflussreichsten Lehrbücher der Menschheit. Bis ins 19. Jahrhundert ist es das meistverbreitete Buch nach der Bibel. Euklid systematisiert darin die Arithmetik und Geometrie seiner Zeit. Darüber hinaus erweitert er die von Pythagoras begründete logische Beweisführung und macht die Mathematik

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