Barbarossa, Botticelli und die Beatles
Boccaccio und Dante inspirierte Geoffrey Chaucer in England wenig später die Canterbury Tales .
Peter Parler und die Gotik
Peter Parler lebt von etwa 1330 bis 1399
Seit dem Ende der Antike entsteht mit der Romanik um 1000 erstmals wieder ein einheitlicher Kunststil, vor allem in der Kirchenarchitektur. Die Mauern werden wuchtig, herausragende Gestaltungsmerkmale sind Rundbögen, Säulen und Gewölbe. Daraus entwickelt sich in der Gegend von Paris um die Mitte des 12. Jahrhunderts die Gotik. Die Rundbögen werden zu Spitzbögen, die Kirchen streben noch höher, wachsen zur Kathedrale, zum Dom. In einer Balance von Größe, Licht und Leichtigkeiterschaffen die Architekten raffinierte Konstruktionen wie Kreuzrippengewölbe, Rosettenfenster und Strebebogen.
Peter Parler ist einer der bedeutendsten dieser Dombaumeister. Seine Schaffenszeit fällt in die Spätgotik. Geboren wird er in Schwäbisch Gmünd.
Die Errichtung einer Kathedrale ist das Werk von Jahrzehnten. Ausgeführt werden die vielfältigen Arbeiten und Aufgaben durch die Bauhütten, in denen die Handwerker und die ihnen zuarbeitenden Mönche, Bäcker, Köche und Arbeiter organisiert sind. Eine besondere Stellung haben dabei die Steinmetze, die sich oft in Bruderschaften zusammenfinden. Der Familienname Peter Parlers leitet sich von der Berufsbezeichnung des Parliers, des Sprechers der Bauhütte, ab. Die heutige Bezeichnung des Poliers ist daraus entstanden.
Karl IV., ab 1355 römisch-deutscher Kaiser, holt Peter Parler 1354 nach Prag. Der vollendet den von Matthias von Arras begonnenen Veitsdom, baut vor allem den Chor und ergänzt den Bau durch zahlreiche neue Entwürfe. Auch als Bildhauer wird Peter Parler berühmt, insbesondere durch seine Arbeiten im Veitsdom, darunter sein Selbstporträt. Durch die von ihm gegründete Bildhauerschule entsteht der realistische Parler-Stil.
Vier Jahre nach der Ankunft in Prag baut Parler in 16 Halbbogen mit 25 Metern Spannbreite die Karlsbrücke über die Moldau und den abschließenden Altstädter Brückenturm. Die umfangreichen Bauarbeiten an der berühmten Burg Karlstein außerhalb von Prag bringt er zum Abschluss. Seine beiden Söhne setzen die Familientradition fort. Auch sie werden bedeutende Baumeister.
Cosimo de’ Medici: Kredite und Banken verändern die Welt
Cosimo de’ Medici lebt von 1389 bis 1464
Nach den Wirren und Verheerungen der Völkerwanderungszeit beginnt sich im Mittelalter allmählich wieder ein Geldwesen zu entwickeln. Fürsten prägen nun Münzen.
Durch die Vielfalt der Währungen entsteht der Beruf der Geldwechsler, die nach und nach auch andere Geldgeschäfte übernehmen. Sie beginnen, Geld zu verleihen, führen ab dem 13. Jahrhundert in Italien den Wechsel ein und ermöglichen soden Handel ohne Bargeld. Von der Bank, mit der viele Geldwechsler auf der Straße sitzen und von dort aus ihr Geschäft betreiben, leitet sich der Begriff für die heutigen Geldinstitute ab.
In den italienischen Handelsstädten strebt eine ehrgeizige Kaufmannsschicht nach oben. Familien aus ihren Reihen erwerben neben ihrer wirtschaftlichen bald auch politische Macht. Die bedeutendste dieser Familien wird über Jahrhunderte die der Medici sein.
Cosimo de‘ Medicis Vater Giovanni di Bicci de’ Medici ist Finanzier des Papstes und verlegt 1397 den Stammsitz seiner Bank nach Florenz. Dort begründet Cosimo, genannt »der Alte«, die große Zeit der Familie. Zwischenzeitlich im Machtkampf gegen den rivalisierenden Clan der Albizzi unterlegen, erlangen die Medici 1434 die Herrschaft über Florenz, das auf dem Papier zwar Stadtrepublik bleibt, jedoch im Grunde von Cosimo unumschränkt regiert wird.
Seine Macht übt Cosimo diskret aus. Meist bleibt er lieber im Hintergrund. Während das Bank- und Handelshaus der Medici Filialen in London, Avignon und Brügge eröffnet, Handel nach Skandinavien und nach Asien betreibt, im Bergwerks-, Woll- und Textilbereich engagiert ist, baut Cosimo Florenz zu einem Zentrum von Kunst und Kultur aus. Er fördert an der Zeitenwende von ausgehendem Spätmittelalter zur Renaissance mit dem Bildhauer Donatello und dem Baumeister Brunelleschi zwei der bedeutendsten Künstler ihrer Zeit.
Durch ihre Macht- und Heiratspolitik treten die Medici in die Weltgeschichte der nächsten Jahrhunderte ein. Zu Cosimos zahlreichen Nachkommen gehört auch Ludwig XIV. von Frankreich.
Jan van Eyck und der ungefilterte Blick
Jan van Eyck lebt von ca. 1390 bis 1441
Cosimo de‘ Medicis Protegé
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