Barbarossa, Botticelli und die Beatles
Wissenschaft, William Shakespeare führt Theater und Literatur zu einem neuen Höhepunkt, Thomas Gresham gründet die Börse von London.
Der Aufstieg des kleinen Landadels, der unter Elisabeths Vater Heinrich VIII. beschlagnahmtes Kirchenland erhalten hat, stellt eine breitere wohlhabende Schicht als in anderen Königreichen jener Zeit. Viele Adelige nutzen das Land, um Weiden für die lukrative Schafzucht zu schaffen. Die Gewinne aus dem Wollexport investieren sie in Londoner Handelsgesellschaften, die wiederum die Kaperfahrten Francis Drakes finanzieren. Schiffbau und Tuchproduktion florieren. Das gestiegene Selbstbewusstsein des Adels bekommt später Elisabeths Nachfolger König Jakob I., der Sohn Maria Stuarts, zu spüren. Er muss dem Parlament weitere Machtbefugnisse zugestehen.
Zahlreiche junge Männer macht Elisabeth zu ihren Günstlingen. Aber sie heiratet nie und nennt sich selbst die jungfräuliche Königin. Mit Robert Dudley wird ihr ein Liebesverhältnis nachgesagt. Francis Drake führt in ihrem Auftrag Raubzüge zur See durch. Der Seefahrer Walter Raleigh nennt die erste Kolonie in Amerika ihr zu Ehren Virginia.
Elisabeths lebenslange Konkurrentin um den englischen Thron, die katholische Maria Stuart, muss fast zwei Jahrzehnte in Gefangenschaft verbringen. 1587 stimmt Elisabeth Marias Enthauptung zu.
Iwan IV. der Schreckliche: Reform durch Grausamkeit
Iwan IV. der Schreckliche lebt von 1530 bis 1584
Sein Großvater Iwan III. war der Erste, der sich »Zar« nennen ließ. Iwan IV. Wassiljewitsch, genannt der Schreckliche, ist der Erste, der sich zum Zar krönen lässt. Nach dem Tod des Vaters Wassili III. wird er bereits als Dreijähriger Großfürst von Moskau. Zunächst übernimmt seine Mutter die Regentschaft. Als sie stirbt, vermutlich durch Gift, gerät der Achtjährige in die Gewalt des russischen Adels, der Bojaren. Oft grausam behandelt, wird Iwan fromm, belesen, intelligent, verschlagen, brutal und nachtragend. Als er 13 Jahre alt ist, lässt er einen der Bojaren ergreifen und ihn von Hunden zerfleischen.
Mit 16 krönt er sich zum Zaren und verbindet das Zeremoniell bewusst mit Anklängen an das byzantinische Kaisertum. 1549 bezieht er den Zarenpalast des Kreml in Moskau. Ein Jahr später gründet er die Palastgarde, die Strelizen.
Iwan beschneidet die Macht der Bojaren, die oft eigene Armeen unterhalten, enteignet ihr Land und macht es zu Staatseigentum. Er reformiert das Staatswesen, richtet einen Rat und ein erstes Parlament ein, erlässt eine Gesetzgebung und reformiert die Armee. Angst und Schrecken unter der Bevölkerung verbreitet die von ihm ins Leben gerufene Spezialeinheit der Opritschniki, eine Art Geheimdienst. Iwan ist gefürchtet. Er ordnet Massenhinrichtungen auf dem späteren Roten Platz an. Wünsche seiner Untertanen lässt er in einem Korb sammeln, um sie nicht zu erfüllen. »Leg deinen Wunsch in Iwans Korb« wird zu einem weitverbreiteten geflügelten Wort. Einen seiner Söhne erschlägt er 1581 im Jähzorn.
Das Reich der Russen dehnt Iwan bis in den Ural und nach Sibirien aus. Die Familie der Stroganows bringt ihm von dort Gold, Kristalle und Zobelfelle. In den 1550er-Jahren erobert er die Khanate von Kasan und Astrachan, Nachfolgestaaten der Goldenen Horde. Iwan hinterlässt ein nach Osten und Süden gewachsenes Russland. Geschwächt wird es gegen Ende seines Lebens durch die Kriege im Westen gegen Polen und Schweden, bei denen die Eroberungen im Ostseeraum verloren gehen.
Nach Iwans Tod folgt ihm sein schwachsinniger Sohn Fjodor I. auf dem Zarenthron, dessen Regentschaft Boris Godunow übernimmt. Der lässt sich nach Fjodors Tod wiederum zum Zaren krönen. Russland gerät nun in einen drei Jahrzehnte währenden Bürgerkrieg.
Akbar, Großmogul von Indien
Akbar lebt von 1542 bis 1605
Akbar ist der Enkel von Babur, einem direkten Nachfahren des im 14. Jahrhundert wütenden zentralasiatischen Eroberers Timur Lenk. Baburs Mutter hingegen stammt von Dschingis Khan ab. Babur eroberte 1526 das seit über drei Jahrhunderten bestehende Sultanat von Delhi und gründete das Mogulreich. Mit der nordindischen Ganges-Indus-Ebene als Kernland wird das Reich bis zum Jahr 1858 bestehen bleiben und auf dem Höhepunkt seiner Macht im 17. Jahrhundert nahezu den gesamten indischen Subkontinent beherrschen.
Akbar regiert ab 1561 als Großmogul. Unter ihm erreicht das Mogulreich den Zenit muslimischer Kultur in Indien. Zwar kann er nicht lesen, doch fördert er die Wissenschaft und
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