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Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition)

Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition)

Titel: Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela P. Forst
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beschäftigt waren und für sie nichts weiter zu tun zu bleiben schien, schlenderte Sindra zu der Feuerstelle und hob neugierig den schweren Deckel an, welcher die Kochstelle abdeckte. Darunter kamen einige Entenkörper zum Vorschein, die nebeneinander in einer Sauce schmorten. Sindra schnupperte und nickte anerkennend. Ohne weiter darüber nachzudenken, langte sie in die Pfanne und zog an einem der Knochen.
    »Will jemand von euch eine Keule?«, rief sie über die Schulter ihren Freunden zu. »Autsch, das ist heiß!«
    Aster parierte geschickt die Angriffe eines Orks. »Wie wäre es, wenn du das Essen einen Moment lang vergessen und uns hier ein wenig zur Seite stehen würdest?« Sie duckte sich unter einem Hieb ihres Gegners weg und schlug ihr Krummschwert gegen dessen Bauch. Die rasiermesserscharfe Klinge durchtrennte die Riemen des Waffengurtes und sogleich sank dem Ork der zerrissene Stoff seiner Hose zu den Knien herab.
    »Ich habe nicht den Eindruck, als würdet ihr meine Hilfe brauchen«, meinte Sindra schmatzend und schickte sich an, es sich auf einem der Hocker gemütlich zu machen.
    Da wurde der Vorhang zur Seite geworfen und aus dem angrenzenden Raum kamen brüllend vier weitere Orks herangestürmt. Drei von ihnen warfen sich sogleich voller Enthusiasmus ins dichteste Getümmel. Der Vierte jedoch steuerte zielstrebig auf das Halbling-Mädchen zu.
    Sindra sprang entsetzt auf und warf ihm die Geflügelkeule an den Schädel, musste jedoch feststellen, dass dies keinerlei abschreckende Wirkung zeigte. Hastig zerrte sie ihren Dolch aus dem Gürtel und begann wild damit in der Luft herumzufuchteln.
    Der Ork, welcher sie um einen guten halben Meter überragte, grunzte belustigt. Er hob die bloße Faust zum Schlag und ließ sie auf den Halbling niedersausen. Doch gleich darauf riss er sie brüllend wieder zurück. Eine feine, rote Linie zog sich über seinen Unterarm. Der Ork beschloss, nun doch ein breites Schlachtmesser zu Hilfe zu nehmen und holte erneut aus.
    Sindra duckte sich abermals unter dem Hieb weg und stieß mit ihrer Waffe gegen den Arm ihres Feindes. Langsam begann ihr dieses Spiel Spaß zu machen.
    Der Ork fletschte wütend die Zähne und sprang auf das Halbling-Mädchen los. Doch Sindra schlüpfte unter seinen Armen hindurch, umklammerte ihren Dolch mit beiden Händen und trieb die Waffe tief in den Brustkorb ihres Gegners. Sie konnte spüren, wie die Klinge über die Rippen kratzte, bevor sich die Spitze in die Lungen der Kreatur grub. Jedes einzelne ihrer Nackenhaare richtete sich angewidert auf.
    Der Ork taumelte und rang hustend nach Atem. Ein dünner Blutfaden begann aus seinem Maul zu rinnen, der von Sekunde zu Sekunde breiter wurde.
    Sindra schrie entsetzt auf und wich zurück. Hektisch zerrte sie an ihrem Dolch. Erneut schabte Metall über Knochen. Sindra erschauderte vor Ekel, war aber nicht bereit, ihre einzige Waffe loszulassen. Ein Strom heißen Blutes ergoss sich aus der Wunde und über die Hand des Mädchens. Dies war nun endgültig zu viel für die arme Sindra, die sich schon allein davor scheute, eine Spinne zu zerdrücken, da es ihr vor dem saftigen Knacken grauste, das diese verursachen könnte. Der Magen drehte sich ihr um und schwarze Flecken begannen vor ihren Augen zu tanzen. Ihre Sinne entschwanden. Sie merkte nicht mehr, wie der sterbende Ork auf sie niederstürzte und sie unter sich begrub.
     

     

     
    Linara stieg zufrieden über ihren zweiten erschlagenen Gegner hinweg und trat auf den nächsten Ork zu. Dieser stand mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen da und starrte auf seine toten Kameraden. Als nun die Elfe auf ihn zukam, langsam ihr Schwert hob und an seine Kehle führte, bekam er es endgültig mit der Angst zu tun, machte auf dem Absatz kehrt und floh.
    Linara war geneigt, ihn entkommen zu lassen und sich einen kampflustigeren Gegner zu suchen. Doch dann erkannte sie, dass sie nicht davon ausgehen konnte, dass der Ork sich lediglich hinter dem erstbesten Tisch verkriechen würde. Viel wahrscheinlicher war, dass er nach einer Möglichkeit suchen würde, im Haus oder gar im gesamten Tal Alarm zu schlagen. Daher nahm sie widerwillig die Verfolgung auf.
    Inzwischen war der Flüchtige am oberen Treppenabsatz verschwunden. Linara eilte hinterher, immer zwei Stufen auf einmal nehmend.
    Im oberen Stockwerk angekommen, fand sie sich vor einem langen Flur wieder, der an einer Tür endete. Der Ork hatte diese soeben erreicht und streckte die Hand danach aus, als sich

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