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Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition)

Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition)

Titel: Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela P. Forst
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Schlange als Brücke, sprang zu ihm hinüber und half ihm aus der Strömung und auf die Füße. Keuchend und schwer auf die Elfe gestützt watete der Krieger ans Ufer. Dort ließ er sich gegen die Felswand fallen, um wieder zu Atem zu kommen. Doch die ganze Zeit starrte er Linara ungläubig an. Das, was er aus seiner kläglichen Position von ihrem Kampf gegen das Ungetüm mitbekommen hatte, überstieg alles, was er der jungen Elfe jemals zugetraut hatte.
    »Ich ...«, keuchte er. »Ich verdanke dir mein Leben, Elfe.«
    Linara legte ihm gleichmütig die Hand auf die Schulter. »Wozu hat man Freunde ...«
     

     
    Imares hatte sich vorsichtig über den Schutthaufen bis zu dem schmalen Sims vorgearbeitet, wo er nun neben Sindra und Aster kniete und den Wasserfall hinabspähte, in der Hoffnung, in der Dunkelheit etwas erkennen zu können. Zwischen den schwarz glänzenden Windungen des Schlangenkörpers, der an mancher Stelle aus dem Wasser ragte, stieg ein feiner Sprühregen auf, der einen dichten Tröpfchennebel über das Becken legte. Nichts regte sich und nur das Donnern der Wassermassen war zu hören.
    »Linara! Cirano! Seid ihr da irgendwo?«, schrie der Junge aus Leibeskräften.
    Zuerst kam keine Antwort und die drei Freunde begannen sich bestürzte Blicke zuzuwerfen. Doch dann klang Linaras Stimme schwach zu ihnen hinauf: »Es ist alles in Ordnung! Wir sind quasi unverletzt.« Nach einer kurzen Pause fügte die Elfe hinzu: »Wir sind direkt unter euch. Die Wände sind hier wahnsinnig steil. Sindra!«
    »Ja?«, meldete sich das Halbling-Mädchen.
    »Sindra, du hast doch sicherlich ein Seil dabei!«
    »Ja, selbstverständlich! Was wäre ein guter Dieb ohne Seil? Ich vergesse niemals ...«
    »Schon gut! Ich hab schon verstanden«, unterbrach Linara den drohenden Redeschwall ihrer Freundin. »Wirf uns das Seil einfach herunter!«
    Sindra nickte eifrig und begann in ihrem Rucksack zu wühlen. Squizi, der zusammengerollt geschlafen hatte, quietschte entrüstet auf, als sich die Blechdose, in der er gelegen hatte und die des weiteren noch Essensvorräte enthielt, die für einen Dreitagesmarsch ausgereicht hätten, unvermutet auf den Kopf stellte. Schließlich förderte das Mädchen ein langes, dünnes Seil zutage.
    Cirano sah nach oben und gegen den Himmel, der lediglich ein schmaler Streifen zwischen dunklen Felswänden war. Er konnte schwach erkennen, wie Sindra am Rande eines Vorsprunges stand und triumphierend eine Seilrolle schwenkte.
    »Hier, ich hab es!«, rief der Halbling. »Fang auf!«
    Den Krieger überkam eine unangenehme Ahnung. »Halt! Nicht! Warte!«, brüllte er noch, doch da klatschte das Seil bereits neben ihm auf – zusammengebunden, wie es war, und in seiner vollen Länge. Cirano schlug sich kopfschüttelnd mit der flachen Hand auf die Stirn, während Linara ins Wasser watete und nach dem fein verdrehten Strick fischte.
    »Bei Sindras Zeugung muss ein nicht unwichtiger Bestandteil verloren gegangen sein«, grollte der Krieger, »... das Gehirn.«
    »Mach dir nichts draus!«, entgegnete Linara. »Immerhin haben die Götter versucht, den Mangel wieder auszugleichen, indem sie das Mundwerk gleich doppelt großzügig vergeben haben.«
    »Wunderbar! Unglücklicherweise kann sie uns nicht über diese Felswand hinaufreden. Das wird eine lange, mühsame Kletterpartie.«
     
     
     
     
     

Kapitel 8 - Sirvatheks Versteck
     

     
    Inmitten der Senke eines Hochmoores stand eine einstöckige Hütte. Ihre Wände waren aus unbehauenen Steinen aufgeschichtet. Das mit schwarzen Schindeln gedeckte Dach wies bereits einige witterungsbedingte Löcher auf. Rings um das Gebäude krochen niedere Latschenkiefern über die trockeneren Regionen des Erdreichs und duckten sich zwischen großen Findlingen. Der Himmel war sternenklar und es blies kalter Wind über die Hochebene, die, in das blasse Licht des zunehmenden Mondes getaucht, zwischen mit Gletschereis bedeckten Gipfeln lag. Fünf dunkle Gestalten huschten verstohlen zwischen den Felsen umher, sich stetig auf die Hütte zu bewegend.
    Linara schlang fröstelnd die Arme um ihren schlanken Körper. Ihre Kleidung war immer noch völlig durchnässt und die Tatsache, dass der stetig wehende Wind sie bald abtrocknen würde, beruhigte sie nur wenig.
    Ein leises Rascheln im Gras weckte ihre Aufmerksamkeit.
    Squizi kam eilig herangesprungen, umrundete die Elfe und lief dann wieder ein Stück in die Richtung, aus der er gekommen war. Dort setzte er sich auf seine dicken

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