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Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition)

Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition)

Titel: Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela P. Forst
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Hinterbacken und sah auffordernd zu ihr zurück.
    »Der Weg scheint frei zu sein«, behauptete Linara. »Lasst uns weitergehen!«
    Das Eichkätzchen begann sorgsam seine Pfoten zu lecken und fuhr sich über Schnauze und Ohren, während die Gefährten zu ihm aufschlossen. Da entdeckte es eine vom Morast feucht gewordene Stelle an seiner Schwanzspitze und – die Drachenreiter waren bereits zum nächsten Findling, der ihnen Deckung bot, weitergeeilt – tapste ärgerlich mit der Pfote danach.
    »Vier Goblins bewachen den Eingang«, flüsterte Sindra und spähte vorsichtig um den Felsen herum zu dem Gebäude auf dem Boden der Senke, die sich vor ihnen ausbreitete.
    »Gut«, meinte Linara. »Einer für jeden von uns! Das sollte die Gefahr eines Alarms eindämmen! Ich werde Squizi sicherheitshalber noch hinter das Gebäude schicken, damit wir keine bösen Überraschungen erleben ... Squizi?«
    Squizi leckte gewissenhaft jedes einzelne seiner Schwanzhaare und ordnete das Fell mit den Pfoten in gleichmäßige Strähnen.
    »Squizi!«
    Das Eichhörnchen ließ sich nicht stören.
    »Squizi, schau mal, was ich hier habe!« Linara fischte eine Haselnuss aus ihrer Gürteltasche und hielt sie hoch. Keine zwei Sekunden später war das Tierchen an ihrer Seite und reckte sich auf die Hinterbeine, um den Leckerbissen zu erhaschen.
    Cirano beobachtete das Treiben mit gerunzelter Stirn. »Man braucht kein Elf zu sein, um sich den Willen eines Tieres durch Bestechung zu erkaufen.«
    »Nein«, erwiderte Linara und gab dem Eichkätzchen einen spielerischen Klaps auf das Hinterteil. »Doch Willigkeit allein reicht nicht aus, wenn du ihm nicht klarmachen kannst, was du von ihm willst. Allerdings halte ich es für eine faule Ausrede der Menschen, dass diese Gabe den Elfen vorbehalten sein soll. Würdest du dich ein wenig mehr in andere Lebewesen hineinzuversetzen versuchen, könntest du es ebenfalls lernen, dessen bin ich mir sicher.«
    »Das ist von jemandem, dem diese Fähigkeit angeboren ist, leicht gesagt«, entgegnete der Krieger.
    Linara zuckte unbeeindruckt die Schultern. »Was glaubst du, wie Atharis es geschafft hat, Moorfee zu zähmen?«
    »Und wer hat es als einzige geschafft, Mondkristall zu bändigen?«, konterte Cirano. »Atharis war nahe daran, ihn aufzugeben!« Er unterließ es, anzumerken, dass er diese Entscheidung begrüßt hätte.
    Linara entschied, nicht näher darauf einzugehen, und hielt nach Squizi Ausschau, der es sich auf dem Dachfirst der Hütte bequem gemacht hatte, um seine Mitternachtstoilette fortzuführen.
    »Ich glaube, die Luft ist rein«, meinte die Elfe zögernd, da sie das Verhalten des Tieres nicht ohne Zweifeln zu deuten vermochte, und legte einen Pfeil an ihren Bogen.
     

     
    Ein leises, mehrtoniges Surren durchschnitt die Stille der Nacht. Kurz darauf fielen vier Goblins annähernd zeitgleich zu Boden.
    Nur wenige Augenblicke später zersplitterten die morschen Latten der Eingangstüre und die fünf Gefährten stürmten das Gebäude.
    Mehrere Orks hatten an einem wackeligen Tisch gesessen und sich gestritten, wobei sie den ursprünglich dafür ausschlaggebenden Grund bereits vor Stunden aus den Augen verloren hatten. Nun sprangen sie mit zornigen Gesichtern auf und zogen ihre schartigen Schwerter, erbost über die Dreistigkeit der Eindringlinge, sie in ihrer wichtigen Unterredung zu stören. Im Grunde genommen waren sie jedoch überaus froh über etwas Abwechslung und die Aussicht auf die eine oder andere blutige Leiche. Diese ließ auch nicht lange auf sich warten, als Ciranos Axt den Schädel eines Orks von den dazugehörigen Schultern trennte.
    Sindra blieb hinter ihren Freunden zurück und sah sich neugierig um. Wider allen Geschichten, die sie so manchem willigen und auch weniger willigen Zuhörer schon erzählt hatte, war sie noch niemals in dem Lager eines Ogers, Orks oder auch nur eines Koboldes gewesen. Sie musste zu ihrer Enttäuschung feststellen, dass hier keine schweren Truhen an den Wänden aufgereiht standen, aus denen Gold und Edelsteine herausquollen. Stattdessen bedeckte eine dicke Patina aus getrocknetem Schlamm den Boden und eine ebenso dicke Staubschicht die spärliche Möblierung, die aus ein paar Hockern und einem Tisch bestand. In einem offenen Kamin brannte Feuer, über dem eine flache Eisenpfanne hing. An der gegenüberliegenden Wand des Raumes verdeckte ein zerschlissener Vorhang einen Durchgang und daneben führte eine Treppe in das obere Stockwerk.
    Da ihre Gefährten

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