Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Barrayar

Barrayar

Titel: Barrayar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
Vom Netzwerk:
hervor und stieß die Tür wieder auf. »Zum Schlafzimmer des Kaisers.« Zu Miles! Vordarians andere Wächter, die bereit waren zu feuern, hielten sich beim Anblick ihres Herrn zurück.
    »Haut ab!«, brüllte Bothari, und die Wachen zogen sich von der Tür zurück. Cordelia packte Droushnakovi am Arm und sie stiegen über Kareens Körper. Ihre elfenbeinernen Glieder lagen übereinander in dem roten Stoff, abstrakt schöne Formen selbst noch im Tod. Die Frauen hielten Bothari und Vordarian zwischen sich und Vordarians Leuten und zogen sich den Korridor hinab zurück.
    »Ziehen Sie diesen Plasmabogen aus meinem Halfter und fangen Sie zu feuern an«, instruiertes Bothari Cordelia grimmig. Ja, Bothari war es gelungen, diese Waffe in dem Durcheinander wiederzufinden, vielleicht war deshalb die Zahl seiner Opfer nicht höher.
    »Sie können doch nicht die Residenz in Brand stecken«, keuchte Drou erschrocken.
    Ein Vermögen an Antiquitäten und historischen barrayaranischen Kunstwerken war ohne Zweifel allein schon in diesem Flügel untergebracht. Cordelia grinste wild, packte die Waffe und feuerte zurück in den Korridor. Holzmöbel, Holzparkett und altersdürre Tapisserien explodierten in einer Flammenhölle, als die sengenden Finger des Plasmastrahls sie berührten.
    Brenne nur. Brenne für Kareen. Häufe ein Totenopfer auf, das ihrem Mut und ihrer Qual entspricht, lodere immer höher und höher empor … Als sie die Tür zum Schlafzimmer des alten Kaisers erreichten, feuerte sie sicherheitshalber auch noch in die andere Richtung des Korridors. DAS ist für das, was du mir angetan hast, und meinem Jungen … Die Flammen sollten die Verfolgung für ein paar Minuten aufhalten. Es kam ihr vor, als schwebte ihr Körper, leicht wie Luft.
    Ist es das, was Bothari empfindet, wenn er tötet?
    Droushnakovi ging zur der Wand, um die Täfelung zur geheimen Leiter zu öffnen. Sie funktionierte jetzt ganz ruhig, als gehörten ihre Hände zu einem anderen Körper als ihr tränenverschmiertes Gesicht. Cordelia ließ das Schwert auf das Bett fallen und rannte direkt auf den riesigen alten geschnitzten eichenen Kleiderschrank zu, der an der vorderen Wand stand und riss seine Türen auf. Grüne und gelbe Lichter glühten in der düsteren Nische des mittleren Bords. Gott, lass nicht zu, dass das auch nur ein Köder ist … Cordelia schlang ihre Arme um den Kanister und hob ihn heraus ins Licht. Das richtige Gewicht, diesmal, schwer mit den Nährlösungen, die richtigen Anzeigen, die richtigen Nummern. Der richtige Replikator!
    Dank dir, Kareen. Ich hatte nicht vor, dich zu töten. Sicherlich war sie verrückt. Sie fühlte gar nichts, keinen Kummer, kein Bedauern, obwohl ihr Herz jagte und ihr Atem keuchend ging. Eine heftige Kampfesstimmung, eine Art Euphorie, dieser unsterbliche Impuls, der Menschen gegen Maschinengewehre anstürmen lässt. Das war es also, hinter was die Kriegssüchtigen her waren.
    Vordarian sträubte sich noch gegen Botharis Griff und fluchte entsetzlich. »Ihr werdet nicht entkommen!« Dann unterbrach er sein Bocken und suchte Cordelias Blick. Er holte tief Atem. »Bedenken Sie, Lady Vorkosigan. Sie werden es nie schaffen. Sie müssen mich als Schild haben, aber Sie können mich nicht tragen, wenn ich betäubt bin. Solange ich bei Bewusstsein bin, werde ich jeden Meter des Weges gegen euch kämpfen. Meine Männer werden überall um euch herum sein, dort draußen.« Sein Kopf ruckte in Richtung auf das Fenster. »Sie werden uns alle betäuben und euch als Gefangene nehmen.«
    Seine Stimme nahm den Ton des Überredens an. »Ergebt euch jetzt, und ich werde euer Leben retten. Auch dessen Leben, wenn es Ihnen so viel bedeutet«, er nickte dem Replikator zu, den Cordelia in ihren Armen hielt. Ihre Schritte waren jetzt schwerer als die von Alys Vorpatril.
    »Ich gab nie diesem Narren Vorhalas Befehle, Vorkosigans Erben zu töten«, fuhr Vordarian verzweifelt in ihr Schweigen hinein fort. Blut tröpfelte ständig von seinen Fingern. »Es ging nur um seinen Vater mit seiner fatalen progressiven Politik, die Barrayar bedrohte. Ihr Sohn hätte mit meiner Zustimmung die Grafschaft von Piotr erben können. Piotr hätte nie von der Partei seiner wahren Loyalität getrennt werden sollen. Es ist ein Verbrechen, was Lord Aral Piotr zugefügt hat!«
    So. Du warst es also. Sogar ganz am Beginn. Blutverlust und Schock machten aus Vordarians üblicher gewandter Darlegung politischer Argumente eine alberne Parodie. Es war, als empfinde

Weitere Kostenlose Bücher