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Barry Trotter und die schamlose Parodie

Titel: Barry Trotter und die schamlose Parodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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niemand reagierte, hämmerte er gegen die Tür und brüllte: »Mr. Grimfood!«
    Barry und Lon hörten, wie die Maschinen plötzlich stehenblieben, dann hörten sie Zeds mädchenhaft hohe Stimme rufen: »Zurück, ihr Teufel!«
    Die Tür ging auf, und Zed stand in voller Größe vor ihnen. Er war ein kräftiger, behaarter Zweimetermann mit einem langen, roten, gegabelten Bart. Seine Gesichtsbehaarung war derart eindrucksvoll, dass der fusselige Bumblemore gegen ihn der reinste Milchbubi war. Zu seinem gegabelten Bart trug Grimfood gegabelte Koteletten. Sein Kopfhaar war in eine Vielzahl von mit kleinen Bändchen zusammengebundenen Büscheln unterteilt, die in die Luft ragten wie die Strahlen einer von einem Kind gezeichneten Sonne. Er hatte etwas von einem Piraten, der sich wenig Mühe gab, seine bizarren sexuellen Neigungen zu kaschieren. Sein massiger Leib war in eine verschmierte blaue Schürze gehüllt, und mit einer sommersprossigen Pranke scheuchte er einen Schwarm halbdurchsichtiger Wichtel von der Tür fort. Kichernd und ihn hänselnd wichen sie Grimfood gewandt aus.
    »Na, wenn das nicht Trotter ist. Und Lon. Kommt rein!« Zed reichte ihnen die schmierige Flosse, um ihnen im nächsten Moment jeden Fingerknochen einzeln zu zermalmen. In der anderen Pranke hielt Grimfood einen rosa Staubwedel, der offensichtlich die Quelle all des Lärmens war. »Hallo, Sir Cyril«, sagte Zed zu dem Geist. »Wie ich sehe, ist unser Wirbelwind McGoogle mal wieder durch die Gänge gefegt.«
    »Manche Leute sollten besser überhaupt keinen Körper haben«, sagte Sir Cyril, die Arme voller Blech. »Sie können einfach nicht damit umgehen.«
    »Genau«, sagte Zed und schloss die Tür. »Alte Schwuchtel«, murmelte er vor sich hin.
    »Lasst euch von den Wichteln nicht stören«, sagte er zu den Jungs. »Dieser Fluch ist wirklich eine Pest.« Er warf ihnen zwei Plastikschutzbrillen zu. »Setzt die auf«, sagte Zed. »Sie legen gern ihre Eier in Tränenflüssigkeit ab.«
    »Aaaah!« Barry und Lon kniffen sofort die Augen zusammen und fummelten hektisch mit den Brillen herum. Professor Snipe, Hogwashs maliziöser Professor für Zaubergetränke, hatte Zed vor ein paar Jahren nach einer Auseinandersetzung eine chronische Wichtelplage angehext. Aus Angst, Snipe zu verärgern, hob niemand den Fluch auf, was Zeds Chancen bei den Frauen beträchtlich minderte.
    Die hirnlosen kleinen Wichtel prallten unaufhörlich gegen die Schutzbrillen. Mit der Zeit nahm man das jedoch kaum noch wahr.
    »Wie ich sehe, bist du immer noch Brillenträger«, sagte Zed. »Ich wünschte, du würdest mich etwas dagegen unternehmen lassen.« Zed hatte Barry schon oft angeboten, ihm ein Paar magischer Augäpfel aus reinem Zink anzufertigen. Barry hatte vernünftigerweise abgelehnt.
    Grimfood stand in seiner von Leuchtstoffröhren beleuchteten, mit einem Betonboden ausgestatteten Werkstatt. Für Hogwash, wo die meisten Wasser- und Stromleitungen so marode waren, wie man es aus England kennt, wirkte sie überraschend modern. (Bumblemore rief ständig die Hauselfen, damit sie dieses oder jenes reparierten. Da sie aber gewerkschaftlich organisiert waren und oft streikten, hatten sich alle damit abgefunden, dass verstopfte Toiletten und kleine Kabelbrände sowie — kaum zu glauben, aber wahr — verstopfte und funkensprühende Toiletten zum Alltag gehörten.) 6 Zed wischte sich die Hände an der Schürze ab, die so mit Fett (oder war es Blut?) verschmiert war, dass sie hinterher schmutziger waren als vorher.
    Auf seiner Werkbank hingestreckt lag, ausgesprochen wehrlos, eine aufblasbare Sexpuppe. Sie war von keiner besonders guten Qualität; Barry hätte gewettet, dass sie Zeds Walrossleib keine dreißig Sekunden lang standhalten würde. Er hob einen ihrer schlaffen Arme an. »Was haben Sie mit Ihrer Freundin vor, Zed«, fragte Barry. »Abstauben? «
    »Finger weg!« sagte Zed gereizt. »Das ist Privateigentum!« Er packte sie und stopfte sie in eine Kiste.
    »Du passt im Unterricht wohl nicht auf, Trotter! Das hier ist kein Staubwedel, sondern ein Hexomat.« Er zog seinen Zauberstab hinter seinem Ohr hervor und steckte ihn in das Ende des Staubwedels. »Das bündelt die Zauberkraft. Dann nimmst du den Gegenstand, den du verhexen willst« — er fischte einen Kronkorken einer Eberklötenbräu-Flasche aus der Tasche und legte ihn auf den Tisch —, »hältst den Staubwedel direkt darüber und ...« Es blitzte und roch nach Ozon. »Und schon ist er verhext!«
    Der Kronkorken

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