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Barry Trotter und die schamlose Parodie

Titel: Barry Trotter und die schamlose Parodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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den Fußboden wie Butter. Aus dem Klassenzimmer unter ihnen ertönte ein Aufschrei. Zed riss die Säge zurück und stellte sie ab. »Tschuldigung!« brüllte er.
    »Wieder anmachen!« rief Lon. Niemand beachtete ihn.
    »Zed, haben Sie etwas, das man verstecken kann?«
    »Ich hab ein Schenkelholster für deinen Zauberstab. Ist ganz nützlich, falls du gefilzt wirst. Willst du es haben?«
    »Klar«, sagte Barry. Zed warf es ihm zu. Es war aus Leder, auf dem mit ungelenker Hand eine nackte Frau eingeritzt war. »Wie wär’s mit etwas, das aussieht, als gehöre es einem Muddel?« Zeds pelziger Arm langte in seine Schürzentasche. Er zog eine Packung Kaugummi hervor. »Was sagst du dazu? «
    »Hey!« johlte Lon begeistert. »Super. Jetzt brauchen wir gar nichts mehr zu tau...«
    »Klappe, Lon«, rief Barry aus Angst, Zed könnte merken, dass er die Utensilien eigentlich bloß zu Geld machen wollte. »Werfen Sie’s rüber. Moment — das explodiert doch nicht etwa, oder so was?«
    »Nein, leider nicht.« Zed warf es Barry zu. Es sah aus wie Kaugummi und roch nach Pfefferminz. »Aber man kann damit in Sekundenschnelle einen Raum leeren. Es ist Tränengaskaugummi; man kaut ein Stück und haucht dann jemanden an — und der macht, dass er wegkommt.«
    Barry war begeistert. Das konnte ihn so richtig in Schwierigkeiten bringen. »Spitze!« sagte er. »Haben Sie sonst noch was?«
    Zed öffnete die zahlreichen Schubladen einer Kommode und begann darin herumzuwühlen. »Das Schuljahr hat gerade erst begonnen, deshalb hab ich nicht viel zur Auswahl ... Spukspachtel®? Nein, lieber nicht. Zauberschnecken?«
    »Was machen die?« fragte Barry.
    »Sie schreiben mit Schleim deinen Namen. Ganz langsam. Ist ganz amüsant, wenn man mal irgendwie einen Nachmittag herumbringen muss. Sind allerdings keineswegs tödlich. Wie wär’s hiermit? Gelee loyale.« Er drehte sich um und warf Barry etwas zu, das aussah wie eine Zahnpastatube. Barry schraubte sie auf und drückte etwas von dem Inhalt auf seine Fingerspitze. Sofort hatte er das Gefühl, seine Finger würden einen Zungenkuss verpasst kriegen.
    »Das ist recht nützlich. Wird von einer äußerst liebevollen Bienenart hergestellt. Es gibt nichts, was das Zeug nicht für einen tun kann.«
    »Aber was tut es denn?« fragte Barry.
    »Löcher schließen, die Haut vor Hitze und Kälte schützen ... nimm mal an, du musst eine Scheibe Toast aus dem Toaster angeln. Schmier dir ein bisschen Gelee loyale auf die Hand, und es wird sich bereitwillig aufopfern, um die Finger seines geliebten Herrn zu schützen.«
    Obwohl er vom Sinn dieses Produkts nicht recht überzeugt war, steckte Barry es in die Tasche. »Danke, Zed.«
    Während die Erwachsenen sich unterhielten, hockte Lon auf allen vieren mit der Nase an einem Mauseloch und schnüffelte. Plötzlich kam eine Nadel aus dem Loch geflogen, die ein Stück Garn hinter sich herzog. Sie blieb in Lons Kragen stecken, und aus dem Loch erklang ein piepsiger Jubel. Lon erschrak dermaßen, dass er aufsprang und zurückwich. Ein altmodischer Rollschuh, der offenbar irgendwo geklaut worden war, tauchte aus dem Loch auf. Oben drauf hockten sieben Mäuse. Lon drehte sich um und gab Fersengeld.
    »Was haben Sie sonst noch?« fragte Barry. »Ich meine, falls Sie es entbehren können. Wir bringen auch alles heil zurück, was Sie uns mitgeben.«
    »Aaaah!« brüllte Lon im Vorbeilaufen. Er zog den Schlangenlinien fahrenden Rollschuh voller johlender Mäuse hinter sich her.
    »Nicht, wenn ihr es richtig benutzt«, lachte Zed.
    Lon, der immer noch im Kreis herumlief, stellte fest, dass der Rollschuh an seinem Kragen befestigt war, und begann, daran herumzutatschen; das Band verhedderte sich, und die Mäuse, deren Gejohle sich in Kreischen verwandelte, wurden an die Wand geschleudert. Ein paar wurden verletzt, aber nicht schwer. Sie wankten benommen in ihr Loch zurück und zogen den Rollschuh hinter sich her.
    Zed fuhr fort, in der schäbigen Kommode zu wühlen. »Hier, das habe ich noch gar nicht geöffnet. Aber man kann damit den einen oder anderen Muddel unschädlich machen.« Er warf Barry eine runde, braunsilberne Dose zu. Barry las: »Rotzschokolade vom Sputumbergschen Hof.« Er drehte den Behälter um. »Diese Dose enthält die beste Rotzschokolade der Welt. Das wohlschmeckende Getränk — nach einem Geheimrezept der Familie Sputumberg — vereint edelstes und feinstes Kakaopulver mit einem ungeheuer starken Schleimlöser. Schon nach nur einem Schluck werden

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