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Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Titel: Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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worden, weil sie durch all die Geldstrafen zu teuer geworden war. 18 Nigel und seine Freunde hatten sie allerdings geliebt. Mit großer Begeisterung verfolgten sie Woche für Woche, wie der stockbesoffene Hafwid immer wieder in die haarsträubendsten Situationen geriet. Einmal ging ein ganzes Bataillon der Muddel-Armee dabei drauf, als es versuchte, ihn aus dem Bau eines Irischen Whiskeyrülpsers zu befreien ... und am Ende verschlang der Drache ihn doch.
    »Einsteigen!« Der Riese deutete auf eine Ansammlung von übelriechenden, verrotteteten Booten, von denen manche derart seeuntüchtig waren, dass sie bereits halb unter Wasser lagen. Lon hüpfte aufgeregt bellend durch die Gegend. Dieses Semester würde er Hafwids geliebten Saufrüden Fing (Hafwids Abkürzung für »verfluchtes Ding«) ersetzen. Fing war von ein paar Austauschzauberern verspeist worden.
    In der Abenddämmerung hörte man verschiedene fleischfressende Fische mit den Lippen schnalzen. Die neuen Schüler schauten erst auf die Boote, dann auf das schäumende Wasser und rührten sich nicht vom Fleck. »Ich glaube nicht, dass meine Eltern ...«, setzte ein schmächtiger kleiner Junge namens Bertie Pillock an.
    »Ich kenn’ deinen Dad. Wenn du auch nur halb so’n nichtsnutziger Wichser bist wie er, wär’s ’ne Gnade für dich zu ersaufen«, sagte Hafwid. »Steig ein, elender Schlappschwanz!«
    Seltsamerweise trug das wenig dazu bei, die Schüler zu beruhigen.
    »Worauf wartet ihr denn, ihr Memmen?« fluchte Hafwid. »’ne Einladung auf Bütt’nenpapier?« Er zog seinen rosageblümten Regenschirm hervor und feuerte mehrere Salven in die Luft. Dann schraubte er den Griff ab und genehmigte sich einen Schluck.
    »BEWEGT EUR'N ARSCH!« bellte Hafwid, nachdem er sich nachlässig mit dem Ärmel den Mund abgewischt hatte. Er war nicht in der Stimmung für irgendwelche Späßchen - die letzten Stunden hatte er im Eierkopf in Hogsbleede damit verbracht, zu trinken und ungeheure Summen beim Solitaire zu verlieren.
    Mehrere Schüler stiegen gehorsam ein und wurden zu Unhappy Meals. »Wen hat’s da grade erwischt? Weiß jemand, wie die hießen?« Hafwid notierte die Namen der Toten, um ihre Familien zu benachrichtigen. Nigels Boot war besser. Eine Gang von Meerpunks versuchte es zum Kentern zu bringen, doch Hafwid paddelte zu ihnen hinüber und drohte, er würde »jedem einzelnen von euch ’n zweites Arschloch in den Hintern reißen«.
    An Land wurden die Schulanfänger sogleich in den Großen Saal getrieben. Sie boten einen erbärmlichen Anblick: Am ganzen Leib zitternd, drängten sie sich in ihren durchnässten Umhängen an einem Ende des Raumes zusammen. Außerdem rochen sie nicht besonders gut — nasse Wolle, der Mief der Angst und der geräuschvolle Stuhlgang vieler verängstigter Hausgeister erzeugten einen unglaublichen Gestank.
    Der große Saal sah genauso aus, wie Nigels Eltern ihn beschrieben hatten: schwebende Kerzen, ein Trugbild anstelle der Decke, lange Tische, an denen sich Schüler drängelten und zankten. Am Fuße jedes Tisches hockten deprimiert die geächteten Schüler, lasen in Büchern und ignorierten die Beleidigungen und das heiße Wachs, das irgendwelche Quälgeister über sie ausschütteten. Werde ich auch so enden, fragte sich Nigel. Und dann beschloss er: Wenn ich schon ein Außenseiter sein muss, dann werde ich wenigstens ein paar von denen mit ins Verderben reißen.
    Die übrigen Schüler hämmerten auf die Tische und buhten, als die Neuankömmlinge vor ihnen standen und darauf warteten, den verschiedenen Häusern zugeteilt zu werden. Die Sechstklässler, denen die Erniedrigungen des letzten Jahres noch frisch im Gedächtnis waren, zeigten sich besonders gemein und bewarfen die verängstigten Neulinge mit verfaultem Obst. Die Ehemaligen, die zum Start ins Wochenende bei der Auswahlzeremonie zuschauten, saßen am anderen Ende des Saals. Sie warteten schon seit zwanzig Minuten, denn auf der Straße kam man viel schneller voran — die Fahrt über den Koma-See, bei der man sich vor Angst in die Hose machte, war mehr eine Folter als eine Art, sich fortzubewegen.
    Hermeline sah die fliegenden Früchte und wollte gerade einen Abwehrzauber sprechen, doch Barry winkte ab.
    »Wir sollten uns da nicht einmischen«, sagte Barry. »Das wäre Nigel bestimmt nicht recht.«
    »Aber als wir noch hier waren, ist so was nicht passiert«, sagte Hermeline. »Das ist barbarisch. Daran ist dieser verdammte Malfies-Clan schuld.«
    »Früher oder

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