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Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Titel: Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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hier, Schlappstab. Mein Dad ist der Direktor.« Er packte mehr Überheblichkeit in diesen einen Satz, als Nigel jemals für möglich gehalten hätte. »Du kommst ja wohl nach Grittyfloor, oder?«
    »Ja ...« Doch dann erinnerte sich Nigel an die Instruktionen seiner Mutter, und er sagte brav: »Ich meine, ich werde dahin gehen, wo die Sprechende Mütze mich haben will.«
    »Nee, für mich siehst du aus wie ein typischer Fall für Grittyfloor«, sagte Malfies junior. »Da landen alle Versager, sagt mein Dad immer.« Seit Malfies Direktor geworden war, hatte die Mütze die strikte Anweisung, die trübsten Tassen, also die Schüler, die entweder nicht zaubern konnten oder strohdumm waren oder beides, in das Haus Grittyfloor zu schicken. (Grittyfloor konnte von Glück sagen, dass die Treffsicherheit der Mütze durch lebenslangen Suff immer mehr nachgelassen hatte. Selbst während des Auswahlvorgangs nippte sie immer wieder an einem kleinen, in ihrem Hutband versteckten Flachmann. Gegen Ende des Alphabets grölte die Mütze versaute Lieder und teilte die Schüler völlig willkürlich ein.)
    »Halt's Maul, du!« grölte der eben erwachte Hafwid und fuchtelte mit seinem Regenschirm herum, um ein bisschen Autorität zu verbreiten. Als er sah, wer der Übeltäter war, ließ er ihn sinken. »Oh, ’tschuldigung, Larval.«
    »Siehst du, Trotter?« flüsterte Larval. »Es hat sich einiges verändert seit der Zeit deines Vaters. Jetzt haben wir Malfies hier das Sagen.« Larval grinste spöttisch, dann erregte etwas über ihnen seine Aufmerksamkeit. Im Pechschwarz der Decke, zwischen den Sternen, die sich gegen ein geringes Honorar zu den Worten »Trinkt RhaBlubb« arrangiert hatten, bewegte sich etwas. Während Larval gebannt nach oben starrte, beugte Nigel sich vor und ließ schweigend einen Schwall Spucke aus seinem Mund auf Larvals Schuh laufen. Das Kriegsbeil war offiziell von einer neuen Generation wieder ausgegraben worden.

    Es kam ihnen vor, als müssten sie ewig warten, während Drafi sich irgendwo die Nase puderte. Die Sprechende Mütze betrank sich langsam, zuerst verstohlen, dann mit jedem Schluck unverfrorener. Die Schüler mussten die Hauselfe immer wieder nach neuem verfaultem Gemüse schicken. Doch Drafis Platz blieb leer. Bereits etwas undeutlich schmetterte die Sprechende Mütze:
    Dein neues Haus gefällt dir nicht?
Dann geh dich doch gleich selbst beglücken.
Ihr Neuen seid ja derart schlicht,
Mit euch könnt man ’nen Zoo bestücken.
    Blasierte Deppen gehen nach Silverfish,
Nach Muffelpuff nur garstige Proleten.
Die Übelriechenden nach Gnawradish,
Und in Grittyfloor sind die Faulsten vertreten
    Ein paar Leute, die zuhörten, buhten. Die Sprechende Mütze schüttelte verächtlich ihren Zipfel.
    »Was erwartet ihr? Shakespeare? Ich bin eine verdammte Kopfbedeckung!«
    Ungewaschen, verlaust und verranzt:
Eure Stinkschädel kann ich nicht riechen.
Wollt ihr sie behalten, wenn Drafi antanzt,
Dann solltet ihr zu Kreuze kriechen!
    Nigel tätschelte seinen Oktopus, der vor Wonne rosa anlief. »Cool«, sagten ein paar Kids, doch dann wurden sie still. Plötzlich gingen die Türen auf und zwei Hauselfen zottelten herein. Die etwa kleinkindgroßen, glubschäugigen Wesen waren wie Revuetänzerinnen aus Hogsbleede gekleidet. Nigel war froh, sie zu sehen — die Abfälle prasselten nun nicht mehr auf ihn, sondern auf die Rosenblätter verstreuenden Elfen nieder.
    Zwei weitere Hauselfen stießen kräftig in ihre langen, metallenen Hörner. Die Anwesenden schnappten kollektiv nach Luft, als sich über ihnen etwas ins Blickfeld wuchtete. Etwas Großes. Der Lebensmittelregen versiegte, und die Buhrufe verstummten, als hätte jemand einen Hahn zugedreht.
    Die Flatulenzen der Hörner wurden lauter, und das Dröhnen einer Trommel kam hinzu. Im schummrigen Eingangsbereich konnte Nigel bei genauem Hinsehen einen Elf erkennen, der einen besonders kleinen Kameraden an den Füßen hielt und gegen eine gigantische Trommel schleuderte. Nachdem er das gesehen hatte, zuckte Nigel bei jedem Schlag zusammen.
    Der Schatten senkte sich langsam herab und trat immer deutlicher hervor. Auf einmal bekamen es alle mit der Angst zu tun: Vor ihnen hockte auf einem Halbmond aus Silberfolie ein bulliger Mann. Ein riesiger Mann, der, in eine Toga gehüllt, auf einer Lyra spielte. Es war der Schuldirektor. »Schüler, Lehrer, Ehemalige! Ich steige vom Himmel zu euch herab! Als Inkarnation des Apoll ...«
    Nigel wurde klar, wie geisteskrank einen ein

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