Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung
nickte verträumt lächelnd. Ihre Pupillen waren groß wie Teller.
Barry wandte sich dem ausländischen Professor zu. »Was ist Mumblemumble eigentlich für ein Name? Was haben Sie für eine Nationalität?«
Der seltsame Mann hustete nervös und sagte so etwas wie »Tingo- Jingo«.
»Nie gehört«, sagte Hermeline.
»Kein Wunder«, sagte Mumblemumble. »Das ist auch etwas sehr Besonderes.«
»Und was soll diese Sturmhaube?« fragte Ferd.
»In Tingo-Jingo ist es viel wärmer als hier. Ich muss mich erst an das Klima gewöhnen.« Der Mann zitterte theatralisch, um die Leute zum Lachen zu bringen. Als keiner ihm den Gefallen tat, überging man den peinlichen Moment, indem man sich anderen Themen zuwandte.
»Wir müssen was wegen des Quaddatsch-Teams von Grittyfloor unternehmen«, sagte Ferd.
Hermeline unterbrach ihn. »He, ich dachte, Sie tragen die Maske wegen der Schuppenflechte«, sagte sie.
Barry erhob die Stimme. »Herrgott noch mal, Frau, willst du den Mann nicht endlich mal in Ruhe lassen?«
»Schrei mich nicht an!« sagte Hermeline.
»Ich bin Direktor! Ich schreie an, wen ich will!«
»Ich auch! Was sagst du nun?« entgegnete Hermeline.
Jorge griff ein. »Barry, Hermeline, streitet euch nicht vor den Kindern. Macht das lieber später, dann könnt ihr euch schön unflätig beschimpfen.«
Barry blickte auf das Meer der sich kabbelnden Schüler, die unbekümmert mit Essen herumwarfen, einander verspotteten und ihren jugendlichen Elan und ihre Erfindungsgabe auf das Aushecken zahlloser unnützer und destruktiver Ränkespiele vergeudeten.
»Sieh sie dir an«, sagte Barry.
»Was, die Desserts?« fragte Ferd.
Barry sprach einen kurzen Selbstzüchtigungszauber, und eine unsichtbare Kraft schlug Ferd auf den Hinterkopf. »Nein, die Schüler«, sagte er. Stolz wallte in Barry auf. »Meine Schüler.«
Hermeline trat ihn unter dem Tisch.
»He! Warum wirst du immer gleich gewalttätig?« fragte Barry und rieb sich das Schienbein.
»Warum wirst du immer gleich bescheuert?« sagte Hermeline. Barry runzelte die Stirn und besann sich wieder auf das, was er gerade sagen wollte.
»Die Zukunft der Zauberei - sie liegt in ihren Händen«, sagte Barry, der inzwischen seine Überschwenglichkeit zurückgewonnen hatte.
»Ich verspüre plötzlich so einen Drang, die Muddelschaft zu beantragen«, sagte Jorge.
»Was gäbe ich dafür, noch einmal jung zu sein«, sinnierte Barry. »Erinnert ihr euch noch, wie das war? «
»Nur vage«, räumte Madame Kraut ein.
»Ich glaube, ich spreche für das gesamte Kollegium, wenn ich sage: >Gott sei Dank ist das vorbei<«, sagte Snipe. Er saß mittlerweile wieder am Tisch, nachdem er seine Pflichten als Todesengel erfüllt hatte.
»Man ist voller Energie aufgewacht ...«, sagte Barry.
»... mit einem frischen Pickel genau zwischen den Augen«, sagte Ferd.
»Voller Pläne und Träume ...«, sagte Barry.
»... von denen sich keiner erfüllen ließ, weil die Erwachsenen es zu verhindern wussten«, sagte Jorge.
»Vielleicht war man in jemanden verknallt ...«, sagte Barry.
»... oder in jeden«, sagte Ferd und sah dabei Hermeline an, die nun ihm einen Fußtritt versetzte. »Au!«
»Ein hübsches Mädchen ...«, sagte Barry.
»... das nicht mal wusste, dass es dich gibt«, sagte Snipe. Snipe stand auf Frauen? Wer konnte das ahnen? Verärgert feuerte Barry seine Serviette auf den Tisch (sie faltete sich prompt von selbst zusammen). »Ach, ihr seid ja bloß neidisch«, sagte er. »Neidisch, weil ihr nicht mehr so jung seid wie sie.«
»Nein, Barry, wir wissen bloß noch genau, wie es wirklich war, ein Teenager zu sein«, sagte Hermeline. »Wir haben weniger Wein getrunken als du.«
»Ich glaube, ihr liegt falsch«, sagte Barry. »Ich gehe jetzt da runter und frage sie, wie sie darüber denken.«
»Das würde ich dir nicht raten«, sagte Snipe, der gerade ein Stück Schmorbraten vertilgte, für dessen Zähheit Hogwash berühmt war. Offenbar hatte die grausige Pflicht, die er für das Haus Silverfish hatte erfüllen müssen (ein Drittel seiner Mitglieder hatten sich bereitwillig vergiftet und waren von Hauselfen in kleinen Schutzanzügen abtransportiert worden), ihm nicht den Appetit verdorben.
»Barry Trotter, Mann des Volkes«, witzelte Hermeline.
Barry war sauer. »Hermi, das kann doch nicht schaden. Ich meine, du wirkst hinter den Kulissen und ich davor. Die Zufriedenheit der Schüler gehört zu meinem Job.«
»Tu, was du nicht lassen kannst«, sagte Hermeline.
»Haben
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