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Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Titel: Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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Grittyfloor-Cafeteria. Jedes Haus hatte eine — diese Schüleraufenthaltsräume waren eine der gelungensten Neuerungen der unglückseligen Malfies-Administration. Die Silverfish-Lounge war natürlich die beste — sie befand sich auf Drafis Lustkahn. Perfekt ausgestattet und magisch wettergeschützt, dümpelte er dekadent auf dem See herum.
    Da die Treppen sich ständig neu arrangierten (das war auch ein Generve!), brauchten sie ewig. Aber schließlich gelangten sie doch zu »Sir Godawfles Grotte«, die teils zu Ehren des Gründers des Hauses Grittyfloor so benannt worden war, teils aufgrund der fälschlichen Annahme, ein lustiger Name würde die Gäste dazu verleiten, sich weniger über das schlechte Essen zu beklagen. Wie an den meisten anderen Schulen war der Großteil der in Hogwash verzehrten Kalorien billiges Junkfood: eilig herbeigezauberte und in die Mikrowelle gesteckte Pizzen oder auf dem Weg zu Professor Bims’ Unterricht heruntergeschlungene Burger. 28
    In der Grotte herrschte eine heimelige und gesellige Atmosphäre. Auf einer Großbildkristallkugel liefen internationale Quaddatsch-Matches (oder eine der ewigen Wiederholungen von »Schartekenwechsel«, je nachdem, wer als erster am Apparat war). Es gab mehrere Flipper, aktuelle Zeitschriften, Sofas, auf denen man sich ausstrecken konnte, und keine mürrischen Hauselfen — es war wirklich einer der gemütlichsten Orte der gesamten Schule. Man durfte sogar seinen Hausgeist mitbringen. Junior wollte inzwischen auch einen Oktopus wie Chesterfield haben. (Seine Ziege war zu unsittlichen Zwecken von den Zentauren entführt worden.) Die Jungs hatten sogar einen Geheimclub namens »Freunde der Polypen«, kurz FDP, gegründet. 29
    »Warst du schon mal in der Radishgnaw-Cafeteria?« fragte Junior. »Ich hab’ gehört, dort werden Hausgeisterkämpfe abgehalten.«
    »Wow«, sagte Nigel. Er wusste nicht recht, ob er das cool oder schrecklich finden sollte. Daher wechselte er das Thema. »Möchtest du ein RhaBlubb?«
    Etwa zur selben Zeit, als man die Sprechende Mütze outsourcte, hatte Hogwash den Betrieb der Cafeterias an geeignete Hotel-Cateringfirmen vergeben. Mit »geeignet« meine ich, dass die Silverfish-Küche mit Abstand die schlimmste war und von einem megalomanen Unternehmen geführt wurde. 30 Das Essen für Grittyfloor wurde von einer EU-Dependance der Firma Taste Sensations geliefert.
    Das einzige Manko der Grotte war, dass sie total von Mäusen verseucht war. Da die Cafeteria in der ehemaligen Höhle des Basislispen untergebracht war, hatte sie den zerstörerischen Spezialeffekten von Wagner Bros. standgehalten und war so zum Zufluchtsort für die rebellischen Nager von Hogwash geworden, die von einer unsterblichen Maus namens Timothy angeführt wurden. 31
    An den meisten Tagen waren die Mäuse von Hogwash damit beschäftigt, nach Nahrung zu suchen oder die Borger abzuwehren, die sie jagten, weil sie auf ihr Fleisch scharf waren. Aber wie das Schicksal so spielt, war heute Timothys Geburtstag, und er feierte ihn mit Bungee-Sprüngen von den Kronleuchtern. Dreieinhalb Meter tiefer vertrauten drei Griltyfloor-Zehntklässlerinnen einander ihre intimsten Geheimnisse an.
    »Evelyn, hat Aidan dich jemals gebeten, ähm, den verbotenen Wald abzuholzen?« fragte ein Mädchen namens Elizabeth.
    »Den verbotenen was?« fragte Evelyn.
    Elizabeth zeigte auf ihren Schoß.
    »O nein! Ich würd’s auch nicht tun. Ich hätte Angst vor eingewachsenen Haaren«, sagte Evelyn. »Aber ich wette, Jane hat’s schon mal gemacht.« Alle drei lachten, und die Aufmerksamkeit der beiden anderen richtete sich auf Jane.
    »Ja, ich hab’ da mal mit dem Rasierer herumgefuhrwerkt«, sagte Jane. »Ich war gerade beim Beinerasieren und hab’ einfach immer weitergemacht. Es hat wahnsinnig gejuckt, als die Haare nachgewachsen sind.«
    »Und woher rührt dein plötzliches Interesse für die Kunst des Formschnitts?« fragte Evelyn schelmisch.
    »Nun ja ...« Elizabeth nahm einen Schluck von einem Sprudelgetränk und sagte mit ein paar Eiswürfeln im Mund: »Ian hat mich darum gebeten, aber ich weiß nicht recht ...«
    »Sag ihm doch, er soll es erst mal selber tun!« sagte Jane, und alle lachten zustimmend.
    Hoch über ihnen schnallte Timothy sich an. »Jungs, ich glaub’, dafür bin ich nicht besoffen genug«, sagte er. »Meint ihr, Big Cheese hat bei seinem Sprung das Seil ausgeleiert?«
    »Sei kein Waschlappen!« schimpfte Timothys Freund Dexter.
    »Ich meine, sterben kann ich ja

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