Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Hafwid und dieser neue Lehrer für Doofes Kunsthandwerk führen irgendwas im Schilde. Ich hab’ sie gestern nacht in Hafwids Hütte reden hören.«
    »Echt? Was haben sie gesagt?«
    »Ich glaube, ich brauche noch ein Stück Steak, um mich zu erinnern«, sagte Lon. Barry gab ihm eins.
    »Ich weiß es nicht mehr«, sagte Lon.
    »He, das ist nicht fair!« sagte Barry empört. »Wenn ich dir noch ein Stück Fleisch gebe, musst du mir sagen, was du weißt!«
    »Ich weiß aber nicht sehr viel«, sagte Lon. »Da drinnen ist nicht viel Platz«, sagte er, tippte sich an die Schläfe und blieb dann mit dem Finger in dem Loch darin stecken.
    Angewidert wandte Barry sich wieder der Tischgesellschaft zu. Mitten im zweiten Gang flüsterte Hermeline: »Barry, ich glaube, dieser Mann ist Alpo Bumblemore.«
    »Wer, der? Der Typ drei Stühle weiter?« fragte Barry mit vollem Mund und zeigte mit dem Messer in die Gegend. Der neue Lehrer schüttelte den Kopf, formte mit den Lippen das Wort »nein« und fuchtelte wild mit den Händen.
    »Diskreter geht’s nicht, was?« knurrte Hermeline. »Ja, der.«
    »Du meinst, der Mann mit der langen, weißen Gesichtsbehaarung ...«
    »Zufall«, sagte Mumblemumble.
    »... der gesichtsverhüllenden Sturmhaube ...«
    »Schuppenflechte«, sagte Mumblemumble.
    »... und Alpos altem Hut ...«
    »Es ist Grippesaison«, sagte der Mann. »Hier zieht’s wie Hechtsuppe!«
    »... ist Direktor Bumblemore?« fragte Barry.
    »Ja.«
    »Das ist doch verrückt. Jeder weiß, dass Bumblemore tot ist. All diese Zaubertränke für den Morgen danach, die du in der Schule in dich hineingekippt hast, haben dir wohl das Hirn aufgeweicht.« Hermeline hatte tatsächlich Unmengen dieser Tränke konsumiert. Schwester Pommefritte nannte sie sogar »Cringers«.
    »Boah!« sagte Ferd. »Du nimmst dir Hermeline gegenüber ja ganz schön was raus!«
    »Früher hast du dir so was nicht von ihm gefallen lassen«, sagte Jorge.
    »Glaub’s mir, du Vollidiot«, sagte Hermeline, ohne auf die Triezereien der Zwillinge einzugehen. »Und außerdem möchte ich wetten, dass er für Drafis Tod verantwortlich ist.«
    »Stimmt ja gar nicht«, sagte Mumblemumble ernst.
    Hermeline warf ihm einen finsteren Blick zu. »Kümmern Sie sich um Ihren eigenen Kram!« Und dann zu Barry: »Vielleicht sollten wir uns irgendwo unterhalten, wo wir mehr unter uns sind, fern von dem Pöbel.«
    »Manche Menschen werden total überheblich, sobald man ihnen Macht verleiht«, sagte der Professor. »Als ich Direktor war ...«
    »HA!« rief Hermeline.
    »... ’tschuldigung, kleiner Versprecher ... sollte ich jemals Direktor werden , wäre ich demokratischer und, offen gesagt, auch nicht so gemein zu jemandem, der dafür, dass er den Kindern beibringt, wie man aus Papptellern, Makkaroni und Klebstoff Todesflüche anfertigt, nicht sonderlich gut bezahlt wird, es sei denn, ich wollte den Job selber machen.«
    »Doofes Kunsthandwerk ist doch ein Kinderspiel«, sagte Hermeline.
    »Ach ja?« sagte der Professor. »Dann sagen Sie mir doch mal, wie man ein Gottesauge herstellt.«
    »Also, man nimmt buntes Garn ...«
    »FALSCH! Zuerst kommen die Lollistiele.«
    »Leute, Leute, ihr benehmt euch ja wie kleine Kinder«, sagte Barry. »Dafür bin immer noch ich zuständig. Ich glaube jedenfalls nicht, dass unser Professor Mumblemumble Drafis Ann-Margaret -Zauber gebrochen hat. Das ist doch absurd.«
    Hermeline lehnte sich zurück und nippte an ihrem Humpen. »Und wer war es deiner Meinung nach?«
    Barry nahm noch einen Happen von seinem Werwolfsteak. »Ich glaube, es war Snipe.«
    Alle, die am Tisch saßen, gaben unterschiedliche Laute des Widerspruchs von sich. Unterm Tisch stieß sich Lon vor Überraschung den Kopf. Snipe selbst zirkulierte zwischen den selbstmordgefährdeten Silverfish-Schülern, notierte ihre letzten Anti-Trotter-Verwünschungen und bemühte sich, ihnen die letzten Minuten auf Erden so angenehm wie möglich zu machen.
    »Hast du irgendwelche Beweise für diese Theorie?« fragte Ferd.
    »Überhaupt keine«, sagte Barry. »Aber in der guten alten Zeit haben wir immer Snipe verdächtigt, und, nun ja, ich bin nun mal ein traditionsbewusster Mensch.«
    »Eher ein totaler Schwachkopf ...«, murmelte Hermeline.
    »Hast du was gesagt, Liebling?« fragte Barry.
    »Nein, mein Schatz«, sagte Hermeline zuckersüß.
    »Unsere Kräuterkunde-Lehrerin hat ja ganz schön einen im Kahn«, sagte Barry. »Nichts als Doritos und Kekse, was, Madame Kraut?« Die Angesprochene