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Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Titel: Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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ernannt.«
    Derart beschwichtigt, fragte Hermeline nach der vorgesehenen Laufzeit dieser Regelung. Barry merkte jedoch, dass seine Frau noch etwas anderes beschäftigte.
    »So lange, wie es dauert, einen geeigneten Kandidaten zu finden«, sagte Luderwig. »Vielleicht zwei Wochen, vielleicht zwei Jahre. Was auch geschieht, wir sind auf die Muddel angewiesen. Durch sie finanzieren wir den Themenpark, den wir draußen im See bauen.« The Hogwash Experience war Luderwigs größter Coup, aber das Joint Venture zwischen dem Kuratorium und Lord Valumart hatte sein Budget bereits weit überzogen und war außerdem aufgrund von Problemen mit den Zwergen, die die Bauarbeiten verrichteten, sechs Monate hinter dem Zeitplan zurück. Eine weitere Verzögerung konnte dem Projekt zum Verhängnis werden. Dann wäre nicht nur das Familienvermögen der Malfies futsch, sondern Lord Valumart würde ihm garantiert obendrein ein paar gedungene Zauberkiller auf den Hals schicken. »Also, nimmst du an?« fragte Luderwig.
    Barry schaute Hermeline an, deren Lippen wieder und wieder lautlos das Wort »nein« formten.
    »Wir machen’s«, sagte er.
    »Prächtig«, sagte Luderwig, dann erspähte er hinter Hermeline Athos Measly, der den Arm voller Bücher hatte. »Wenn ihr mich entschuldigen würdet ...« Der alte Doofe Spinner rannte los. Measly sah ihn gerade noch rechtzeitig, ließ die Bücher fallen und nahm die Beine in die Hand. Sein Umhang flatterte hinter ihm her. Malfies holte schwungvoll mit seinem Silverfish-Spazierstock aus, und die beiden verschwanden um eine Ecke.

    Als sie allein waren, fragte Barry Hermeline: »Was willst du denn? Ich bin Direktor, du bist Direktorin. Falls du dir Sorgen wegen Fiona machst — die kann bei deinen Eltern bleiben, bis wir uns hier eingerichtet haben. Dann kann sie herkommen und bei uns wohnen.« »Das hier ist der letzte Ort, an dem ich sie haben will«, sagte Hermeline. »Ich fürchte, du hast gerade unser Todesurteil unterschrieben.«
    »Wieso?« fragte Barry.
    »Der Direktor ist tot — du hast ihn doch nicht umgebracht, oder?« fragte Hermeline. »Das würde dir nämlich ausgesprochen ähnlich sehen.«
    »Nein«, sagte Barry.
    »Dann hat jemand anders ihn ermordet, und wir sind vielleicht die nächsten.«
    »Ach, was bist du bloß immer pessimistisch«, sagte Barry. »Denk doch mal an das Prestige, die Wertschätzung, den großen Parkplatz ...«
    »Er ist bestimmt groß genug für ein Gorgomobil«, sagte Hermeline, inkonsequent wie immer. Ihre Wünsche verlor sie nie aus dem Blick.

    Barry schickte sofort eine Zelleule 26 mit einer Partyeinladung an Ferd und Jorge. Die beiden antworteten prompt und kondensierten ungefähr eine Stunde später im Gästeflügel von Grittyfloor.
    »Tut uns leid, aber wir haben’s nicht mehr geschafft, unsere Ausgehumhänge anzuziehen«, sagte Ferd.
    »Ja, die Zeit hat nicht gereicht«, sagte Jorge. Er schaute sich gerade das Buch an, das speziell für das Klassentreffen produziert worden war. Colin hatte ein paar alte Fotos ausgegraben, die ziemlich faszinierend waren. Jorge drehte es um neunzig Grad. »Ich wusste gar nicht, dass wir ein Schlammcatcherinnen-Team hatten.«
    »Hier kommen die Ausgehumhänge«, wechselte Hermeline das Thema. Mit einem Fingerschnippen zauberte sie zwei Exemplare herbei. Nicht von ungefähr standen zwei Achtzigjährige, denen gerade in Cambridge die Ehrendoktorwürde verliehen wurde, plötzlich splitternackt da.
    »Äh, Hermeline«, sagte Barry, als ihm die Führung wieder einfiel, die er mit Nigel mitgemacht hatte, »lass uns das Herbeizaubern auf ein Minimum beschränken, okay?«
    »Warum?« fragte seine Frau.
    »Davon kriegt man Zellulitis«, sagte Barry und versetzte ihr einen Klaps auf den Po. Die Wahrheit wäre im Moment eine zu lange Geschichte gewesen, und für Hermeline bedeutete Orangenhaut ein ernstzunehmendes Risiko. Er wandte sich wieder den Zwillingen zu. »Na, Jungs, kann ich euch einen Trank mixen?«

    Seit dem Tod des vorigen Schulleiters waren die Schüler dermaßen außer Rand und Band, dass die Hauselfen nicht mal mehr die elementarsten Aufgaben erfüllten, aus Angst, entführt und aufgegessen zu werden. Daher bestand an jenem Abend Hermelines erste Handlung darin, einen uralten Zauberspruch zu sprechen. » Achtung «, deklamierte sie, » die Vorstellung, die Ihnen gleich geboten wird, ist nicht für die Augen von minderjährigen Kindern geeignet .« Im ganzen Raum wurde es still, und alle schauten gespannt zum

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