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Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Titel: Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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einem spöttischen Grinsen, während er und seine Freunde aufstanden. Sie hinterließen eine Riesensauerei für die Hauselfen.
    »Sehr witzig! Ich finde schon heraus, wer du bist, und dann«, brüllte Barry, »ziehe ich Grittyfloor HUNDERT Punkte ab!« Völlig unbeeindruckt gingen die Kinder hinaus. Barry löste seinen Griff und ließ Mumblemumble los. Keuchend kehrte er zurück an den Hohen Tisch der Lehrer.
    »Wie ist es gelaufen, Mann des Volkes?« fragte Hermeline schmunzelnd, als Barry an seinen Platz zurückkehrte.
    »Hör auf zu grinsen«, sagte Barry wütend. »Drafi hat auch immer gegrinst, und du siehst ja, was aus ihm geworden ist!« Im Großen Saal wurde es plötzlich still: Hatte Barry es Drafi endlich heimgezahlt? Das wusste nur Gott, aber der verriet es nicht. Gut, das Gerücht soll sich ruhig verbreiten, dachte Barry. Vielleicht zollen mir diese myrrheschnupfenden kleinen Mistkerle ja etwas mehr Respekt, wenn sie mich für einen Killer halten.

Kapitel sieben
Sir Godawfles Grotte
    Am nächsten Tag saßen Nigel und Junior im Zauberschwänke-Unterricht und ließen Briefchen hin- und hergehen. In den vergangenen Jahren wäre das als schwerer Regelverstoß geahndet worden. Jedes neue Halbjahr wurde der erste, der dabei erwischt wurde, enthauptet und sein Kopf als abschreckendes Beispiel vor der Klasse aufgespießt (und Grittyfloor bekam zehn Punkte abgezogen). Aber die Zeiten waren vorbei. Snipe schien das alles nicht mehr zu kümmern.
    »Der Fingerhut ist vielleicht die mächtigste aller magischen Nähhilfen«, las der bleiche Professor lustlos von seinem tränenfleckigen Skript ab. »Ihr dürft niemals seine Macht unterschätzen.«
    »Stehst du auf Yvonne Bognor? Ja oder nein ankreuzen«, stand auf dem Zettel. Nigel kreuzte »nein« an. Doch dann bekam er ein schlechtes Gewissen und fügte hinzu: »Aber sie scheint ganz nett zu sein«, und gab ihn dann zurück. Nach Ablauf einer Stunde hatte er zur Mehrzahl seiner Mitschüler seine Meinung kundgetan, meist wahrheitsgemäß. Bei der Frage »Bist du verklemmt?« hatte er allerdings gelogen — er war noch nie einem Mädchen »unter den BH gegangen«.
    Es war ganz normaler, harmloser Blödsinn, aber auf Hogwash war solcher Blödsinn noch blödsinniger als anderswo, denn schließlich kam man hier leicht an Beschwörungsformeln, Zaubertränke und Liebeselixiere heran. Die Objekte der Begierde wechselten täglich oder stündlich. Nur wenige Tage nach dem Eintreffen in der Schule stand jeder Schüler unter dem Einfluß des einen oder anderen Zaubers — und wenn man berücksichtigte, dass jeder hexende Schüler vermutlich selbst verhext war, und zwar von jemandem, der seinerseits magisch manipuliert worden war —, na ja, das Ganze war jedenfalls unglaublich verzwickt. Normalerweise dämmte die Wachsamkeit von Lehrern wie Snipe die Feuersbrünste der Liebe (und des Hasses) ein bisschen ein, aber heute war Snipe nicht ganz bei der Sache. In jeder Hinsicht. Normalerweise war die Tafel mit komplizierten Diagrammen vollgekritzelt, aber heute stand dort nur »Ich bin NICHT Schuldirektor«.
    Es klingelte, und hastig wurden die Bücher zugeschlagen. »Für den Verwünschungs-Kreuzstich braucht man eine Menge Übung, also denkt dran, eure Hausaufgaben zu machen. Oder lasst es bleiben, das spielt eh keine Rolle.«
    Die ganze Klasse horchte auf.
    »Ihr habt schon richtig verstanden«, sagte Snipe niedergeschlagen. »Es spielt keine Rolle. Offenbar kann man jahrelang immer wieder sitzenbleiben und trotzdem Schulleiter werden.« Der einst so gefürchtete Professor für Zauberschwänke brach in haltloses Schluchzen aus. Verlegen verließen die Schüler im Gänsemarsch das Klassenzimmer, doch kaum hatten sie den Korridor erreicht, fingen sie an zu lachen und äfften den Lehrer in gemeinster Weise nach.
    Die letzte Schulstunde war nun vorbei, und Nigel und Junior hatten Hunger. Sie taten etwas, das jeder Hogwash-Neuling einmal und nie wieder tut: Sie zogen am Automaten vor der Herrentoilette im ersten Stock einen Schokoriegel.
    Junior brach ihn in zwei Teile, um Nigel die Hälfte abzugeben. Als er das tat, ertönte ein markerschütternder Schrei.
    »Ich hab’ mir schon gedacht, dass er nicht mehr ganz frisch ist«, sagte Nigel, »aber untot sah er eigentlich nicht aus.«
    »Egal, jedenfalls eklig«, sagte Junior. »Lass uns ins Godawfles gehen.«
    »Ja«, sagte Nigel. »Das Essen da ist zwar gräßlich, aber zumindest beschwert es sich nicht.«
    Und so trotteten sie los zur

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