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Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Titel: Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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Einzelheiten dieses Skandals«, sagte Barry und verkniff sich mühsam ein Grinsen.
    »Ich weiß nicht, was Sie daran so lustig finden«, erwiderte sie. »Alpo Bumblemore hätte niemals ...«
    »Ich bin nicht Alpo«, sagte Barry mit einer kaum merklichen Schärfe in der Stimme. Hermeline kam mit einer bodenlosen Tasse Kaffee herein. 33
    »Also, ich hab diese — Flittchen — dabei ertappt, wie sie Schwelltinktur auf, auf ...«
    »Auf ihre Brust geschmiert haben?« zwitscherte Hermeline. Sie reichte einem der Mädchen ein Taschentuch, damit es sich die Nase putzen konnte.
    »Ja«, sagte Madame Ponce voller Widerwillen.
    »Ach, das haben wir doch alle schon mal probiert, oder?« sagte Hermeline freundlich.
    » Nein «, erwiderte Madame Ponce.
    Ein Unglück kommt selten allein — und dasselbe scheint für flachbrüstige Mädchen zu gelten, dachte Barry. Von seinem Bürofenster aus konnte er mehrere Schüler über dem Quaddatsch-Spielfeld schweben sehen, und angesichts ihrer lausigen Flugkünste war Barry so gut wie sicher, dass sie zu Grittyfloor gehörten. Er wandte sich seiner Frau zu. »Das sieht mir ganz nach einer Aufgabe für die Direktorin« aus«, sagte er. »Macht es dir etwas aus, wenn ich dich damit alleinlasse?«
    »Nein, aber wir ...«
    »Wunderbar. Ich habe noch einigen Papierkram zu erledigen.«
    Barry setzte sich an den Schreibtisch auf der anderen Seite des Raumes und begann eine Kontaktanzeige in Snipes Namen aufzusetzen. »Nicht auf das Äußere, auf die inneren Werte kommt es an«, schrieb Barry. »Angesehener Akademiker, bläßlicher Typ, 1,80 m/75 kg, jähzornig, Zauberstab vorhanden, sucht aufgeschlossene Gefährtin/Hausgeist. Ich mag Welpen, lange Strandspaziergänge, Fisten. Lass uns zusammen Grittyfloor Punkte abziehen. Keine Vollschlanken.« Um die Anzeige an den Tagessalbader abzuschicken, zog er seine »Hafwids Halali«-Windjacke an und ging hinüber zu Hermeline, die die Mädchen beim Nachsitzen beaufsichtigte (nachdem sie ihnen eine Beschwörungsformel aufgeschrieben hatte, die sie sich in den Sport-BH stecken konnten).
    »Ich geh mal eben rüber zum Eulenkrug und dann zum Quaddatsch-Platz«, sagte er, bereits in der Tür. »Wahrscheinlich komme ich nicht vorm Mittagessen zurück.«
    »Aber Barry, wir müssen ...«
    »Ich weiß«, sagte Barry, obwohl er keinen blassen Schimmer hatte, wovon sie sprach. »Machen wir. Später.« Wenn es soweit war, würde ihm schon etwas einfallen, um sich erneut davor zu drücken, was auch immer es sein mochte. »Ciao, Mädels. Und denkt dran: Mehr, als in eine Champagnerflöte hineingeht, muss nicht sein.« Pfeifend verließ Barry den Raum. Gut gemacht, dachte er.
    »Ms. Cringer, darf ich lesbisch werden?« fragte ein Mädchen, während es Barry hinterherschaute.
    »Ich weiß, was du meinst«, antwortete Hermeline schwesterlich. »Stell dir mal vor, du wärst mit so was verheiratet.«

    Als erstes machte Barry einen kurzen Abstecher in den übelriechenden, milbenverseuchten Eulenkrug. Barry war klug genug, nicht etwa Hertha mit der Beförderung seines Briefes zu betrauen. Nach ihrer Kehlkopfoperation hatte er darauf bestanden, dass sie mit dem Rauchen aufhörte, und seitdem hatte sie ihn durch wiederholte Krallenhiebe wissen lassen, dass seine Korrespondenz nicht länger an ihren Füßen erwünscht war. Sie hatte ohnehin eine furchtbare Kondition — sie konnte keine fünf Meter weit ohne Pause fliegen. Statt dessen nahm Barry Prissy Measlys alte Eule Herpes.
    Dann ging er in Nigels Zimmer im nach wie vor gänzlich dachlosen Grittyfloor-Turm. Ich muss mal ein Team von Dachdeckerzauberern anfordern, dachte Barry. Da es regelmäßig hereinregnete, sammelte sich die Feuchtigkeit in den Wänden. Der Stammelschwamm war sogar in tiefere Stockwerke wie dieses vorgedrungen. Barry ließ sich auf alle viere nieder und suchte unter dem Bett seines Sohnes nach seinem alten Mop. Kaum war die Aufnahmebestätigung von der über einen weiteren Trotter alles andere als erfreuten Schule gekommen, hatte er ihn Nigel gegeben. Seines Wissens hatte sein Sohn ihn seitdem nicht mehr angefasst, außer um ein paar Abziehbildchen draufzukleben. Zum vorletzten Weihnachtsfest hatte Nigel von Oma Cringer einen neuen bekommen. Das Modell war der letzte Schrei, aber nach Barrys Ansicht etwas für Angeber und nichts zum Quaddatsch-Spielen. Doch Nigel ließ sich nicht umstimmen, er liebte seinen neuen Mop und nannte ihn Daisy.
    Eigentlich wollte er den alten Mop gar nicht mit in die

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