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Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Titel: Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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sondern auch ein neuer Anbau an das Haus der Familie Malfies finanziert.
    Natürlich war es bei Nigel etwas anderes. Von ihm wurde erwartet, dass ihm die Magie zu den Ohren herauskam, und als sich herausstellte, dass dem nicht so war, begann man ihn zu ärgern. Aber der Taser, den sein Vater ihm gegeben hatte, um übereifrige Fans abzuwehren, funktionierte ebensogut wie jeder Zauberspruch, und wenn Junior mitbekam, dass Nigel sich nicht mehr zu helfen wusste, eilte er ihm rasch mit einem markigen Spruch zu Hilfe. Und nun, da Nigel Larval erledigt hatte, begegnete man ihm mit einem Respekt, der an Furcht grenzte.
    »Oh, Drachenmist«, sagte Nigel, als er auf die Uhr an der Wand schaute. Wenn er es rechtzeitig zur nächsten Unterrichtsstunde schaffen wollte, musste er sich beeilen. Es war der einzige Kurs, der ihm wirklich Spass machte. Er hieß »Muddel verstehen«, und der Lehrer war Athos Measly.
    Als er Direktor war, hatte Lon Measly seinen Vater eingestellt, damit er einen Kurs über Muddel gab (und gelegentlich mit ihm Gassi ging). Ein Beamtenposten verlieh einem eine Macht, der noch nicht mal Doofe Magie etwas anhaben konnte, zumindest nicht ohne die Magische Lehrergewerkschaft auf den Plan zu rufen, und daher blieb Athos Measly im Amt. Luderwig hatte ihm vor zwei Tagen hart zugesetzt, aber Measley hatte nicht nur eingesteckt, sondern auch ausgeteilt. Jedenfalls minderten eine geplatzte Lippe und ein bunt schillerndes Veilchen weder seine Eloquenz noch seine Begeisterung für sein Fachgebiet.
    »Willkommen zurück, meine Lieben. Ihr habt doch bestimmt alle brav eure Muddelzeitungen gelesen, oder? Hat irgend jemand verstanden, worum die Muddel sich streiten?« fragte Measly. Er hielt nach Wortmeldungen Ausschau. »Niemand? Nun ja, das macht nichts, ich auch nicht. Aber lest weiter — vielleicht wird einer von euch Schülern derjenige sein, der diesem großen Sphinkter auf die Spur kommt.« 35
    Measly schlug seine Notizen auf. »Ich denke, wir beginnen mit einer kurzen Wiederholung des Stoffs. Ein Muddel ist ein Wesen, das aussieht wie ein Zauberer oder eine Hexe, dem aber völlig die Fähigkeit fehlt, Magie einzusetzen. In den schlimmsten Fällen können Muddel Magie noch nicht einmal wahrnehmen.«
    Schön war's, dachte Nigel und begann eine ambitionierte Serie von Kritzeleien.
    Professor Measly blickte auf. »Nun, gibt es hier irgend jemanden, der noch nie einem Muddel begegnet ist?«
    Eine Hand schoss in die Luft.
    »Ah. Gut, dass ich gefragt habe. Du bist sicher in einer reinen Zaubererkommune aufgewachsen, hab ich recht?«
    »Ja, Herr Professor«, sagte ein Muffelpuff-Mädchen namens Panacea Pangloss.
    »Ich für meinen Teil bin ja gegen diese Kommunen«, sagte Measly. »Ebenso wie der Krieg ist auch das Leben mit Muddeln wunderbar bereichernd — und das eine gibt es wie gesagt nicht ohne das andere. Selbst von der dümmsten, beschränktesten, unangenehmsten Kreatur können wir noch etwas lernen. Vergesst das nicht. Und jetzt passt mal kurz auf ...« Der Professor schwenkte ein- oder zweimal seinen Zauberstab, und eine teigige Frau in einem Blümchenkleid erschien auf der Bühne. Sie hatte in einem Sessel gesessen und sackte auf der Stelle in sich zusammen, als sie ohne das Möbelstück ankam.
    »Was zum ...?«
    »Verzeihung, gnädige Frau«, sagte Professor Measly, während er auf sie hinabschaute. »Sie wurden zu Unterrichtszwecken hergebracht. Sagen Sie >guten Tag<.«
    »G-guten Tag?« sagte die arme Frau.
    »Danke!« säuselte Measly. Er schwenkte erneut seinen Zauberstab, und sie verschwand mit einem Plopp.
    »Jetzt, Pangloss, hast du einen Muddel gesehen. Fühlst du dich bereichert? «
    »Ja, Herr Professor. Danke.«
    »Gut.« Er fuhr fort, aus seinen Notizen vorzulesen. »Manche Gelehrte waren zwar der Ansicht, dass Muddel sich körperlich von Zauberern unterscheiden — dass sie sogar eine eigene Spezies bilden, etwa so wie der Neandertaler gegenüber dem modernen Homo sapiens —, aber ich halte das für falsch. Muddel sind ebenso Menschen wie wir. Aber da sie nicht zaubern können, leugnen sie einfach die Existenz der Magie.«
    Eine Hand schoss in die Höhe. »Alle?« fragte ein Junge.
    »Bis vor kurzem ja«, erwiderte Professor Measly. »Vor den Trotter-Büchern galt ein Muddel unter seinesgleichen um so intelligenter, je entschiedener er die Existenz der Magie leugnete — auch wenn sie vielleicht ständig direkt vor seiner Nase passierte.«
    Ein empörtes Raunen lief durch die Klasse. Jemand

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