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Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Titel: Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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Magie kommt dann zustande, wenn wir uns nicht so verhalten, wie wir sollten — wenn wir dumm, selbstsüchtig, gierig oder gemein sind.«
    Nigel wurde nachdenklich.
    »Beantwortet das deine Frage?« sagte Professor Measly. »Irgend etwas macht dir offenbar noch Kopfzerbrechen.«
    »Ich frage mich, zu welcher Kategorie von Zauberern mein Dad gehört«, antwortete Nigel.
    Professor Measly lachte. »Zu beiden natürlich! In uns allen stecken beide Seiten!«
    Nigel sah dem Professor tief in die Augen. »Wissen Sie eigentlich, was mein Dad schon alles angestellt hat?«
    »O ja«, sagte der Professor. »Vergiss nicht, Lon war meistens dabei! Ich kenne deinen Vater gut. Er hat lauter Dummheiten im Kopf — genau wie Ferd und Jorge —, aber im Grunde seines Herzens ist er ein guter Mensch.«
    Der Professor sah auf seine Armbanduhr. »Ich hab’ schon zu lange geredet!« Er zeigte sie Nigel. »Hast du so was schon mal gesehen?« fragte er. »Ein faszinierendes Muddelutensil. Man kann darauf ablesen, wie spät es ist. Manche zeigen sogar den Tag an. Viel bequemer, als rauszurennen, um einen Blick auf die Sonne oder die Sterne zu werfen. Und es funktioniert sogar, wenn der Himmel bewölkt ist!« Professor Measly lachte.
    Nigel stand auf. »Ja, das kenn’ ich. Es nennt sich Armbanduhr.«
    »Genau, genau«, sagte der Professor. »Ich meine, versteh mich nicht falsch, unsere Zauberuhren haben auch ihre Vorteile, auch wenn sie einem manchmal Dinge sagen, die man eigentlich gar nicht wissen will.« Professor Measly hatte eine über seinem Schreibtisch hängen. Sie gab die aktuellen Aktivitäten jedes Mitglieds seiner Familie wieder: Die Zeiger deuteten auf Dinge wie »Hurt gerade mit Rockhard rum«, »unterschlägt Geld bei G’ingots« oder »leckt sich gerade«. Er erhob sich, um Nigel hinauszubegleiten.
    Kurz vor der Tür erspähte Nigel ein gerahmtes Flugblatt. Es war signiert: »Für Athos, von Mo — der beste Kampf ist der, dem man aus dem Weg geht. Aber wenn das nicht möglich ist ...«
    Der Professor bemerkte, dass Nigel es betrachtete. »Schon mal was von Gandhi gehört?« fragte Measly. »Das war ein ganz großer gewaltloser Zauberer. Er ist eins meiner Vorbilder.«
    Nigel las laut den Text darauf vor. »Immer feste druff: tausendundein schmutziger Trick, um von der Kneipe bis zur Vorstandsetage und darüber hinaus jeden Kampf zu gewinnen.« Nigel schniefte. »Kommt mir nicht sonderlich gewaltlos vor. Genausowenig wie Sie.«
    »Ach, nein? Inwiefern?« Nigel deutet auf sein Auge und seine Lippe.
    »Ach so. Tja ...«, Professor Measly öffnete die Tür, und Nigel duckte sich unter seinem weiten, weißen Umhang hindurch, »wenn ein Mensch Gewalt ablehnt, heißt das noch lange nicht, dass er nicht zur Selbstverteidigung mal jemandem eine verpassen darf. Und sei du lieber still — wir haben alle gehört, was du mit Larval Malfies gemacht hast.« Professor Measly reckte die geballte Faust. »Weiter so!« flüsterte er mit funkelnden Augen.
    Nigel lachte, und sie gaben sich die Hand. Wenigstens für den Augenblick fühlte er sich unter den Zauberern von Hogwash zu Hause.

Kapitel neun
Panik vor Pommefritte

    Während Professor Measly den Sohn der Trotters darüber aufklärte, wo die kleinen Zauberer herkommen, saß Barry in seinem Büro und spielte auf seiner Kristallkugel Solitaire, und Hermeline arbeitete. Barry verspürte ein Kitzeln in der Kehle. Kurze Zeit später war ihm bereits ausgesprochen übel.
    »Ich hab’ dir ja gesagt, du sollst nicht durch die Küche gehen«, sagte Hermeline. »Was du nicht weißt, kann dir nicht den Appetit verderben. Aber ein bisschen Hauselfenspucke hat noch niemandem geschadet.«
    »Ich glaub’, ich hab’ die Grippe oder so was, obwohl — das macht es auch nicht besser«, sagte Barry. »Wieso schmeißen wir diese Elfen eigentlich nicht raus?«
    »Die haben ’ne mächtige Gewerkschaft«, antwortete Hermeline.
    An jenem Abend beim Essen schaffte Barry es gerade einmal, sich halb durch die Vorspeisen zu quälen. Dann musste er davonstürzen, um sich zu übergeben. Als er an Madame Kraut vorbeikam, fragte sie ihn höflich, ob es ihm etwas ausmachen würde, das auf dem Komposthaufen zu erledigen. »Jedes noch so kleine bisschen hilft uns weiter!« sagte sie, aber Barry war nicht in der Lage zu antworten. Er tat, was er tun musste, und ging dann gleich ins Bett.
    Am nächsten Morgen fühlte er sich immer noch genauso schlecht — was er demonstrierte, indem er sich nicht rasierte —, aber

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