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Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Titel: Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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ist was: das erste Mal, als ich den Basilispen gehört habe.«
    Lon kauerte sich ein bisschen tiefer in seinen Stuhl. »Barry, müssen wir davon sprechen? Der hat mir furchtbar angst gemacht.«
    »Stimmt, er sah ziemlich furchteinflößend aus, aber das lag nur an seinem Augen-Make-up. In Wirklichkeit ist er eine harmlose alte Transe. Wenn er einen nicht mag, kann er einen lähmen — ganz allein durch seine Zickigkeit.«
    Barry musste daran denken, wie der Basilisp einmal seine Kleidung kritisiert hatte. Er konnte tatsächlich tagelang sein Zimmer nicht verlassen, ohne an seinem Geschmack zu zweifeln. Doch dann wurde ihm klar, dass jemand, der — drinnen! — eine Sonnenbrille mit kanariengelben Gläsern trägt, lieber nicht mit Steinen werfen sollte. »Als Schüler in entlegenen Bereichen des Schlosses auftauchten und Songs aus alten Musicals sangen, hatten wir natürlich gleich Snipe in Verdacht — aus Tradition. Aber dann fanden wir heraus, was wirklich dahintersteckte — mit Hilfe eines Körpersafttranks.«
    »Eines was?« fragte Lon.
    »Weißt du das nicht mehr? Du hast auch was davon getrunken — man mixt ihn aus den Körperflüssigkeiten der Person, in die man sich verwandeln will. Spucke, Schnodder, Blut, all so was. Eklig ist gar kein Ausdruck. Nachdem man das Zeug getrunken hat, sieht man genauso aus wie der, von dem die Flüssigkeiten stammen — zumindest solange, bis man es wieder auskotzt.« Fünfzehn grässliche Minuten lang waren Barry und Lon Flabbe und Oyle gewesen. »Auf diese Weise haben wir entdeckt, dass Drafi gar keine Silverfish-Haare hatte. Er war wasserstoffblond.«
    Lons glasiger Blick war über Barrys Schulter zu einem Vogel geschweift, der auf der Fensterbank saß. Barry schnipste ein paarmal mit den Fingern. »Bleib bei der Sache, Lon. Ich spüre, wie meine Erinnerungen sich langsam verflüchtigen.«
    »Wuff«, sagte Lon leise und versuchte ein braver Junge zu sein. Der Vogel flog davon. Lon konnte sich wieder konzentrieren.
    »Blabla, blabla, blabla«, sagte Barry, während er weiterblätterte und spürte, wie auch sein Interesse abebbte. Hätte Rollins’ Illustrator ihn nicht ein bisschen muskulöser zeichnen können? »Valumarts magischer Tagesplaner, Eggnog, die Spinne. Lon, ich werde nie begreifen, wie du dich davor fürchten konntest.«
    »Das war eine riesige Spinne, Barry! Ich hasse Spinnen!«
    »Ja, aber sie trug eine Nikolausmütze!«
    »Trotzdem sah sie furchterregend aus«, sagte Lon. Er bellte erneut, diesmal lauter. Der Vogel war zurückgekehrt, doch diesmal trug er eine falsche Nase und eine Brille, in der Hoffnung, dass Lon ihn nicht erkennen würde.
    »Psst!« zischte Madame Ponce.
    »Was bellst du denn die ganze Zeit?« fragte Barry. »Musst du mal raus?«
    »Da war schon wieder ein Vogel«, sagte Lon. »Jetzt ist er weg.«
    »Ach«, sagte Barry, der nicht wirklich verstand, was Lon sagte. »Blablabla.« Lesen und schreiben nervt, parodieren macht viel mehr Spass, dachte Barry. Ich hatte die Ideen, und diese Ghostwriterin hat sie in — wie war gleich das Wort? — Worte gefaßt.
    Barry schlug das Buch zu. »Den Rest trage ich später nach.« Wenn es ein Später gibt, dachte Barry. »Schreib folgenden Schlusssatz: Und mit dem Zerschlagen der letzten Judy-Garland-Platte befreite ich Hogwash vom Bann des Basilispen. Aber mein Kampf mit Lord Valumart hatte gerade erst begonnen.«
    Sie standen beide auf und reckten sich, bevor sie sich an das nächste Buch machten. Lon ließ sich auf alle viere nieder, um sich zu räkeln. Im Ernst, manchmal fehlte ihm nur noch ein Schwanz.
    »Okay Buch drei«, sagte Barry. »Ein ziemlich dicker Wälzer — musst du deinen Bleistift anspitzen?«
    »Nein«, sagte Lon.
    »Ich hab’ einen von diesen neuen Kugel-Federkielen, falls du den willst«, sagte Barry.
    »Nein, es geht schon, Barry.«
    »Na gut, dann nimm den Bleistift aus deinem Kopfloch«, sagte Barry. »Ich krieg vom Hingucken schon Kopfweh.«
    »Okay«, sagte Lon. »Ich bewahre ihn bloß dort auf, damit ich ihn nicht vergesse.«
    Barry räusperte sich und begann zu blättern. »An das hier erinnere ich mich. Da hab' ich gedacht, ich müsste sterben, denn ich glaubte, ich hätte den Schleim gesehen. Das ist ein Todesomen, eine Art Ektoplasmaklecks, den man sieht, kurz bevor man ins Gras beißt. Ich fand einen Batzen davon in Madame Tralalas Unterricht unter meinem Pult.«
    »Sie hat mal vorausgesagt, ich würde sie beißen«, sagte Lon. »Und sie hat ständig versucht, mich

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