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Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Titel: Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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entschlossen, nichts aus der Vergangenheit zu lernen. Und dann verlor er. Nur seine gute Laune verlor Hafwid nie. Das musste Barry ihm lassen (und das Geld für eine Busfahrkarte).
    Früher hatte er Barry und manchmal auch Ferd mit zur Rennbahn genommen. Später konnte Ferd dann allerdings wegen seiner Teilnahme an Peter Potts 12-Punkte-Programm für Spielsüchtige nicht mehr mitkommen. Die Ausflüge endeten immer im selben Restaurant, Victor Crumbs bulgarischem Unten-ohne-Cafè. Das war ein wüster Laden, in dem hartgesottenen Gästen zähe Steaks serviert wurden. Es wäre Barry im Traum nicht eingefallen, ohne Hafwid dort hinzugehen, aber er unterhielt sich gern mit Victors Bruder Bob, der Comiczeichner war. Ein Blatt von ihm bewahrte Barry lange auf. Darauf war eine Frau mit irrsinnig breiten Hüften zu sehen, in deren Arschfalte Barry gerade verschwand. (Er war überzeugt, dass die Zeichnung eines Tages einiges wert sein würde, aber Hermeline warf sie nach ihrer Heirat »aus Versehen« weg.) 40 Ja, er hatte eine Menge schöner Erinnerungen — auch wenn stets er es gewesen war, der das Essen bezahlen musste.
    »Ich dachte, Hafwid darf das Hippokampodrom nicht mehr betreten, weil er versucht hat, Rennen zu manipulieren«, sagte Barry. Leider waren Hippokampen nicht empfänglich für die üblichen Formen des Betrugs: Da sie Wassertiere waren, konnten sie ihre Nasenlöcher fest verschließen, wenn man versuchte, einen Schwamm hineinzuschieben. Und ihnen Cayennepfeffer auf die Geschlechtsteile zu sprühen war unmöglich, denn selbst wenn sie welche besäßen, so würde der Pfeffer doch im Wasser abgespült. Hafwid versuchte sogar, ein schnelles Tier so anzumalen, dass es aussah wie ein langsamerer Artgenosse, aber wie das Schicksal es wollte, regnete es an jenem Morgen.
    »Ach, er macht sich einfach ein bisschen kleiner und gibt sich für dich aus«, sagte Lon.
    Na toll, dachte Barry. Jetzt muss ich auch noch für Hafwids Spielschulden geradestehen. Er sah eine Zukunft voller dunkler, öliger Zauberer mit Nadelstreifen-Umhängen und Geigenkästen mit Zauberstäben darin vor sich.
    Sie öffneten die großen Eisentüren von Hogwash (auf einer klebte ein kleiner Klebezettel mit der Aufschrift »Hausieren verboten«) und betraten die Schule.
    »Was soll’s. Also, hör zu, Lon: Ich brauch’ deine Hilfe. Ich versuche die wahre Geschichte meiner Abenteuer aufzuschreiben, und da du dabei warst, möchte ich, dass du alles dazu beiträgst, woran du dich erinnerst.«
    »Okay, Barry«, sagte Lon. »Können wir erst was essen?«

Kapitel elf
"Wie es wirklich war"

    Nach einem Abstecher in die Küche, wo die Hauselfen Lon einen Napf mit Essen gaben, machten sich die beiden alten Freunde auf den Weg in die Bibliothek.
    Dafür, dass er so ein schlechter Schüler gewesen war, hatte Barry überraschend angenehme Erinnerungen an diesen Ort, vor allem an die vielen Stunden, die er damit verbracht hatte, heimlich in der umfangreichen Abteilung für Fortpflanzungsbiologie zu stöbern.
    Man konnte nicht behaupten, dass Madame Ponce viel von dieser Art Literatur hielt. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie in der Bibliothek völlig gefehlt, aber aufgrund der Mannigfaltigkeit der Humanoiden in der Zauberwelt war The Joy of Sex nur die Spitze des Eisbergs. Es gab The Joy of Nixensex, The Joy of Elfensex, Liebe mit Kobolden, Die erotischen Geheimnisse der Gnome . Allein Girlrboy Rockhards reichhaltig illuminierte Bestseller-Reihe Was fickt denn da? kam auf vierzehn Bände! Es war ein großer Spass. Wie Bumblemore immer sagte: »Masturbation ist das Opium der Massen.« Als neugieriger Jugendlicher hatte man jahrelang was zu gucken, und das taten viele Hogwash-Schüler denn auch (was ein Grund dafür war, dass sie auf der ganzen Welt im Ruf standen, ziemlich versaut zu sein). Barry erinnerte sich an viele Freistunden im ersten Jahr, in denen er nach Anekdoten gesucht hatte, die ihm besonders gefielen, ohne dass er so recht wusste, weshalb ... Wenn er auf ein Bild stieß, dachte er noch tagelang daran.
    Lon und Barry suchten sich ein ruhiges Plätzchen: zwei bequeme Stühle mit einem Tisch dazwischen. Barry zauberte einen Block und einen Stift für Lon herbei — in Sacramento wurde ein Siebtklässler in die Ecke gestellt, weil er SCHON WIEDER seine Schulsachen vergessen hatte — und jeweils eine Ausgabe von allen Barry-Trotter-Büchern, was dazu führte, dass irgendwo auf der Welt sieben verschiedene Personen fälschlich wegen

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