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Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Titel: Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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»In einer Stunde bin ich wieder da.«
    Als sie ihre Männer so anschaute, kam sie zu dem Schluss, dass beide ungefähr die gleiche geistige Reife hatten — nur dass einer von ihnen ein ungeheuer mächtiger Zauberer war. Um ihres eigenen Seelenheils — und möglicherweise des Weltfriedens — willen musste sie den Infantilismus ihres Mannes kurieren.
    »Mann, war das knapp«, sagte Barry, als Hermeline gegangen war. »Ich hab’ schon gedacht, sie würde sich hinsetzen und zugucken.«
    »Ich auch«, sagte Nigel. »Du wirst es doch nicht tun, oder?«
    »Nein«, sagte Barry und ließ die Rute verschwinden. »Ich glaube, ich weiß eine sinnvollere Strafe. Könntest du meine CD-Sammlung alphabetisch ordnen? Ich kann das zweite Album von Valid Tumor Alarm nicht finden.«

    Später am Abend hatte Hermeline schon einen neuen Lösungsvorschlag parat. Sie musste gegen die boxenzerfetzenden Rhythmen und Autounfall-Harmonien von VTAs erstem großen Hit »Planet Aneurysm« anbrüllen: »Barry, was würdest du zu einem Bad im Blut von hundert uralten Frauen sagen?«
    »Ich würde Nein sagen. Hermeline, du bist wirklich der Mozart der abscheulichen Ideen.«
    »Nun ja, im Blut von hundert Jungfrauen zu baden ist unter Zauberern und Hexen eine seit langem bewährte Methode, jung zu bleiben. Es soll sehr belebend sein.«
    »Und Zielkotzen ist zweifelsohne ein ganz vorzügliches Herz-Kreislauf-Training«, sagte Barry.
    »In diesem Buch steht, dass es außerdem ein wirksames Peeling ist«, sagte Hermeline. »Hör mal, einen Versuch ist es wert — wenn irgend jemand weiß, wie man in Würde altert, dann ist es Coco Chanel.«
    Barry betrachtete das Buch. Auf dem Umschlag war eine unbestreitbar flotte alte Schachtel mit mächtigen Kehllappen abgebildet.
    »Im Ernst, Barry — du hast kaum eine Wahl.«
    »Okay«, sagte Barry. Entweder gab er nach, oder er würde mit dem Satz »Ich hab’s dir ja gesagt« in den Ohren sterben.
    Hermeline ließ sofort in ganz Hogsbleede Schilder für Blutspendeaktionen aufstellen, die sich vor allem an Frauen über fünfundachtzig wandten. Davon gab es nicht viele — Showgirls bekommen nun mal keine Rente —, aber mit Schwester Pommefrittes Hilfe und massenhaft Süßigkeiten und Apfelsaft gelang es, ungefähr eine viertel Badewanne vollzubekommen. Zuerst wollten sie das Bad in der Gästesuite benutzen, doch da sie befürchteten, dass der Abfluss verstopfen könnte, wenn das Blut gerann, borgten sie sich statt dessen einen alten Waschkessel bei den Hauselfen aus.
    Als alles vorbereitet war, hatte sich Barry bereits fast eine ganze Flasche von Hafwids stärkstem Selbstgebrauten hinter die Binde gekippt — anders hätte er dem, was ihm nun bevorstand, nicht die Stirn bieten können.
    »Kannech ’n Bad’anzuch anzihn?« lallte er.
    »Nein«, sagte Hermeline.
    »Un' wennich mich nur reinstell?« fragte Barry.
    »Nein, im Buch steht, dass du ganz untertauchen musst«, sagte Hermeline.
    »Wo?« Barry griff nach dem Buch. »Wo stehds? Dsss wllich selba lesn.«
    »Wow, du musst wirklich betrunken sein«, staunte Hermeline und hielt das Buch mühelos aus Barrys Reichweite. »So undeutlich wie Hafwid hast du noch nie geredet. Steig rein!« sagte sie gut gelaunt.
    Barry zog sich aus und blickte dann auf den Kessel hinunter. Er holte tief Luft und steckte seinen Fuß hinein. Es fühlte sich äußerst merkwürdig an — etwas glitschig, und es begann schon zu gerinnen.
    »Nicht nachdenken«, sagte Hermeline. »Je mehr du denkst, desto schlimmer wird es.«
    »Ds is’ meine Lebensflosofie«, sagte Barry und setzte sich hin. »Arghh, dascha fuchba.«
    »Plansch mal ein bisschen herum«, sagte Hermeline.
    Plötzlich wurde Barry in vollem Ausmaß bewusst, was er gerade tat, und ihm kam die Galle hoch — es war einfach zuviel für ihn. Mit einem Satz war er aus dem Kessel und sprintete zur Toilette.
    »Pass auf ...«, sagte Hermeline, aber es war zu spät: Barry hatte Blutspuren auf dem Teppich hinterlassen. Sie würde bei Filz ein bisschen Vanish Hexi-Action besorgen müssen.
    Aus dem Badezimmer drangen Geräusche, die in Hermelines Ohren wie ein ganzer Männerchor mit Lebensmittelvergiftung klangen. Nach dem Ende der letzten Nummer klopfte sie an die Tür und fragte: »Fühlst du dich schon älter?«
    »Nein«, sagte Barry schwach. »Aber ich glaube, ich habe gerade einen Weisheitszahn verloren.« Dann stimmte der Chor eine Zugabe an.

    Am Morgen nach dem Blutdebakel sagte Hermeline zu Barry: »Ich hab’ noch eine

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