Basis Alpha
Zugang zu höherem Wissen hatten. Das. Wie mußte später erklärt werden, dachte O'Brien – ebenso wie ihre humanoiden Formen und ihr plötzlicher Gesinnungswechsel.
»Scott«, sagte Green. »Wir haben eine Menge über diese Eingeborenen zu erfahren.«
»Da hast du recht. Und ich kann mir jetzt schon vorstellen, daß wir dabei ein paar Überraschungen erleben werden.«
»Was ist mit Zug Beta?« wollte Yardley wissen.
»Hol uns ab, dann können wir das Del-Rouad-Gerät aufstellen und uns mit der Erdstation in Verbindung setzen. Wir müssen ihnen schließlich mitteilen, daß hier alles in Ordnung ist.«
Patrouillenkreuzer von Lumaria
Das lumarische Patrouillenschiff stellte seinen Null-Emanations-Schild ein, als es den Hyperraum verließ und in die vorprogrammierte Kreisbahn glitt.
Kommandant Chvraul atmete erleichtert die methanhaltige Luft ein und ließ sich in seinen Sitz zurücksinken. Die blinkenden Lichter und schwankenden Zeiger auf dem Instrumentenbord deuteten darauf hin, daß alles in Ordnung war – bis jetzt.
Aber der lumarische Kommandant konnte die Zuversicht der elektronischen Geräte nicht teilen – nicht jetzt, da die GEM-Detektoren sie in die Nähe eines EGMiten gebracht hatte.
»Das Schiff befindet sich in der richtigen Kreisbahn, Sir«, kam der telepathische Bericht von Penork.
»Schön.« Chvraul ahmte einen telepathischen Seufzer nach, mehr einen Seufzer der Resignation als der Erleichterung. »Gebt die Daten sofort zu mir durch.«
»Wir sind im Begriff, sie auszuarbeiten.«
Chvraul schloß die Augen und fuhr sich über die Stirn.
Da unten – irgendwo auf der warmen, blaugrünen Welt – war ein EGMit. Einer, der sich vielleicht bald fortpflanzen würde. Glücklicherweise würden die Sporen nicht im Kosmos, sondern nur auf dem Planeten verbreitet. Aber dadurch wurde die Sache nur potentiell ungefährlicher und für den Augenblick erträglicher.
Er hoffte nur, daß sonst nichts auf dem Planeten war.
Die Wahrscheinlichkeit, daß die Welt unbewohnt war, konnte die Laune von Kommandant Chvraul nicht bessern. Patrouillen auf der Suche nach EGMiten hatten eine mühsame und gefährliche Arbeit. Und der Lumarier fühlte, daß sich die Last der Jahre wie erstickender Staub auf ihn legte. Er hatte sein Leben lang der Sache gedient. Bei dem Kampf war ihr jeder Glanz und jede Erregung genommen worden. Nur das Gefühl, daß er seine Pflicht erfüllte, hielt ihn während der erfolglosen Jahre aufrecht.
»Wir haben eine C-Zivilisation festgestellt, Sir.« Penorks Gedanken kamen mit dem Schwung der Jugend zu ihm durch. »Elektromagnetische Technik, Luftschiffe, die den Planeten umkreisen können. Landfläche dicht besiedelt.«
Da war sie schon, die Komplikation, die Angst jedes Patrouillenführers. Da hatten sie einen EGMiten aufgestöbert und mußten gleichzeitig feststellen, daß er seine Umgebung mit einer intelligenten, wahrscheinlich gutwilligen Rasse teilte.
»Wunderbar«, erwiderte er sarkastisch. »Das heißt, daß wir eine ganze Kultur opfern müssen, wenn es uns nicht gelingt, ihn vor der Fortpflanzung zu erwischen.«
»Aber Sie wollen doch nicht sagen – ich meine, das wußte ich nicht ...«
»Du hast noch nie die Zerstörung einer Welt miterlebt, Penork?«
»Nein – das heißt, ja.«
»Aber nie die Zerstörung einer zivilisierten, was?«
»Nein, Sir.«
»Ich auch nicht. Deshalb wird es für mich nicht leichter.«
»Aber vielleicht gibt es eine andere ...«
»Eine andere Möglichkeit? Nein. Entweder wir finden den EGMiten, bevor er sich fortpflanzt, oder wir ziehen uns möglichst weit zurück und lassen einen vollen Strahl auf die Welt los. So berauben wir den EGMiten und seine Nachkommenschaft im Augenblick der elektro-gravo-magnetischen Energie. Wenn er keine ordentliche EGM-Quelle anzapfen kann, wird seine Nachkommenschaft nicht reifen.«
»Jawohl, Kommandant.«
»Die einzige andere Möglichkeit ist es, den EGMiten zu finden und zu vernichten – wenn wir nahe genug herankommen können.«
»Oh, das schaffen wir schon. Wir ...«
»Sicher«, unterbrach Kommandant Chvraul zynisch. »Ich habe schon einmal so eine Sache mitgemacht. Man las anschließend glühende Berichte über unsere Heldentat. Aber nirgends stand etwas über die sechsundzwanzig Schiffe, die nicht mehr zurückkamen.«
*
Der EGMit schlummerte in seinem groben Behältnis dahin. Er war sich der ungeheuren Kraft bewußt, die in seine pulsierenden Energie-Reserven floß. Ganz in der Nähe
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