Basis Alpha
Augen vor sich hin. Ihr Gesicht war ausdruckslos. Die Hysterie war einem Schock gewichen, und Cunningham, der das Mädchen ansah, war nicht sicher, welcher Zustand günstiger für sie war.
Der EGMit kam aus seinem Gehäuse und drang durch den Sprung des Glaskastens. Und der Kurator sah deutlich, daß seine Schalen die Sporen nicht mehr lange festhalten konnten.
Der Lumarier regte sich, rutschte ein Stückchen tiefer. Aber er wurde wieder gegen die Wand gepreßt, als die Kreatur ein Tentakel auf ihn richtete.
Cunningham spürte einen Druck und ein Drängen in sich, und er erkannte, daß die Gefühle von dem Raumfahrer übermittelt wurden. Nun würde der wichtigste Teil der Mitteilung kommen. Nun würde er erfahren, weshalb ihm der Lumarier sein ganzes Wissen übergeben hatte.
Er sah vor seinem geistigen Auge das Ding, das aus dem Raumanzug zu Boden gefallen war.
Es war eine Waffe!
Mit ihr konnte man den EGMiten vernichten.
Man brauchte sie nur auf ihn zu richten und den Hebel herunterzudrücken ...
Aber die Sache hatte einen Haken.
Wenn man nur daran dachte, dem EGMiten etwas zu tun, würde er sich sofort rächen. Er hatte mit seiner Vermutung also recht gehabt. Aber er sah auch ein, daß er den Versuch wagen mußte – ganz gleich, wie er ausging.
*
Der Lumarier schlug plötzlich um sich, als er von der Wand weggezogen wurde und dann immer wieder gegen sie prallte.
Cunningham sah, daß der Raumfahrer den Preis für seine letzte Feindseligkeit zahlte. Er griff nach der Waffe, in der Hoffnung, daß der EGMit sich ausschließlich mit dem Fremden beschäftigen würde.
Seine Hand schloß sich um den Schaft, als der Lumarier zum EGMiten hingezogen wurde. Der arme Kerl regte sich nicht.
Cunningham wirbelte mit der Waffe herum.
Aber eine Energie wie ein Wasserfall traf ihn voll vor die Brust. Die Waffe wurde ihm aus der Hand geschleudert. Sein letzter Eindruck war, daß er auf den Kasten mit den ausgestopften Bären zuflog.
Als er einen Augenblick später wieder zu Bewußtsein kam, machte er sich von dem verbogenen Grisly frei und wartete angespannt auf den nächsten Angriff des EGMiten. Es kam keiner.
Und er sah, daß der EGMit, der Meteorit, der Lumarier – daß alle verschwunden waren.
Im Boden zeigte sich ein rauchendes Loch.
Und an der Seite stand Peg und hielt die Waffe des Lumariers in den zitternden Fingern.
Verwirrt ging Cunningham zu ihr herüber. Erst jetzt regte sie sich wieder.
Und dann verstand er.
Es war unmöglich, den EGMiten vernichten zu wollen .
Aber wenn das Innere durch Hysterie und Schock aufgewühlt war, konnte man das Nervensystem leiten, ohne daß die betreffende Person etwas davon merkte. Nur die automatischen Selbsterhaltungsreflexe wurden angesprochen.
Peg warf die Waffe weg und sah sich verständnislos um.
Er nahm sie am Arm. »Komm jetzt. Ich glaube, du hast dir eine Tasse Kaffee verdient – wenn wir irgendwo welchen auftreiben können.«
Eine Sonne stirbt
Müde hob sich Powderkeg über die schneebedeckten Gipfel in der Ferne. Schließlich hatte sie das Hindernis überwunden und hing erschöpft über den Felszacken – eine flackernde Scheibe von orangegelber Farbe.
Ich beobachtete Munrov, den Sonnendynamiker, der das Projekt Blitz leitete. Klein und mit einer dichten Mähne weißen Haars, lief er wie ein aufgeregter Zwerg zwischen den Sonnenabblendungen herum und rief mit seiner dünnen, heiseren Stimme Befehle.
Am anderen Ende des Plateaus bewegte sich hin und wieder ein Eingeborener in seiner Hütte und zog ein Tierfell fester um den Körper.
*
Es war ein typischer Morgen auf Powderkeg II. Bis auf die Eingeborenen hatte sich nichts geändert, und die Expedition befand sich immerhin schon seit zwei Wochen auf dem Planeten.
Mit den Eingeborenen lag die Sache anders. Sie waren trotz der Versicherungen einer Vorexpedition, daß es kein intelligentes Leben hier gäbe, am dritten Tag nach unserer Ankunft hier aufgetaucht.
Meine Aufmerksamkeit wurde auf den plötzlich heller werdenden Morgenhimmel gelenkt. Die Sonne arbeitete wieder. Wieder war eine Protuberanz herausgeschleudert worden, und sie leuchtete heller als der Stern selbst.
Powderkeg verhielt sich so, wie wir es erwartet hatten. In den nächsten Tagen würde die Sonne endgültig sterben. Nun, ich will die Tatsachen nicht so hart bringen, wie sie sind:
Vielleicht würde in zwei Millionen Jahren irgendein Astronom auf Andromeda einen winzigen Lichtpunkt in der Milchstraße sehen,
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