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Basis Alpha

Basis Alpha

Titel: Basis Alpha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel F. Galouye
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fragte sich, weshalb noch nichts geschehen war. Aber natürlich hatten die anderen noch keine aggressiven Gedanken. Noch nicht. Denn noch hatten sie das Ungetüm in dem Meteoriten nicht gesehen. Und in ihm selbst war kein Fünkchen Widerstand mehr. Nur Angst – und vielleicht Neugier.
    Der Oberst blieb vor dem Glaskasten stehen und zündete ein Streichholz an.
    Cunningham fuhr zusammen, als ein Schrei an sein Ohr drang. Peg war also doch nicht ins Büro zurückgegangen.
    Dann, im unsicheren Licht des Streichholzes, sah er das Ding. Langsam bewegte es sich aus einer Spalte des Meteoriten und streckte mit lässigen Bewegungen die Tentakel aus, deren glockenförmige Enden dicht mit gelben Körnchen besetzt waren.
    Der Oberst fluchte und zog die Hand zurück, als die Streichholzflamme an seine Finger kam.
    Instinktiv hob er den Revolver. Aber an der Waffe sprühten plötzlich Funken, und sie flog zur Decke. Der Oberst selbst kippte mit schmerzverzerrtem Gesicht nach vorn.
    Beide Polizisten eilten auf den Ausstellungskasten zu, während Pegs Schreie in der Dunkelheit des Museums widerhallten.
    Der nähere der beiden Beamten rief etwas. Energie zuckte aus den Tentakeln des EGMiten und warf ihn gegen die Seitenwand.
    Doch noch bevor er landete, nahm sein Kollege den gleichen Weg. Die Wand wurde durch den Aufprall erschüttert. Und als Cunningham auf die Männer zueilte, sah er, daß keiner von ihnen mit dem Leben davongekommen war.
     
    *
     
    Peg hatte sich schreiend und hysterisch schluchzend an eine Säule zurückgezogen. Sie kauerte am Boden und versuchte vergeblich, ihre Schreie zu dämpfen.
    Cunningham, der neben dem Oberst kniete, sprang erschrocken hoch, als er eine Fensterscheibe klirren hörte. Er lief auf das nächste Fenster zu.
    Und durch das Fenster schwebte eine Gestalt auf den Meteoriten zu, schnell zuerst, dann wieder langsamer. Erst nach ein paar Sekunden verstand Cunningham, daß die Gestalt nicht aus freiem Willen durch das Fenster gekommen war, sondern hereingezogen worden war – von dem Geschöpf, das Gegenstände und Menschen umherwirbeln konnte.
    Der Gefangene drehte sich halb herum, und Cunningham sah das spiegelnde Mondlicht auf den Metallteilen und dem durchsichtigen Helm.
    Jemand in einem Raumanzug. Kein Mensch. Humanoid vielleicht. Der Kopf war groß und haarlos. Man konnte die hohe Stirn und die runde Schädelform gut erkennen. Die tiefliegenden Augen und die schmale, gutgeformte Nase wurden sichtbar, als wieder das Mondlicht auf die Gestalt fiel.
    Von dem Geschöpf im Meteoriten ging ein leuchtender Energiestrahl aus, umfing den Fremden und drückte ihn an die Wand neben dem zerbrochenen Fenster.
    Ein Teil des Raumanzuges öffnete sich, und ein kleiner, pistolenähnlicher Gegenstand fiel zu Boden.
    Aber der Fremde konnte sich nicht von der Wand rühren.
     
    *
     
    Nachdem sein Versuch fehlgeschlagen hatte, den GM-Flußverstärker zu benützen, verfiel Kommandant Chvraul halb in Wahnsinn. Seine Gliedmaßen waren gebrochen, und der Schmerz ließ sich kaum ertragen.
    Durch das Abstoßen und Anziehen des EGMiten war er völlig zerschlagen. Immer wieder war er gegen das Innere seines Anzugs gepreßt worden, und nur die kurzen Pausen der Bewußtlosigkeit hatten ihm Erleichterung verschafft.
    Aus irgendeinem Grund, den nur der EGMit kannte, war er nicht in der Atmosphäre verglüht. Vielleicht wollte das Ding seine Neugier befriedigen.
    Und nun war er hier, festgehalten in diesem düsteren Gebäude, dessen Zweck er nicht erraten konnte, in einer fremden Welt, Tausende von Lichtjahren von seiner Heimat entfernt. Er war an einem Ort, an dem man weder etwas von Lumaria, noch von EGMiten oder Patrouillenschiffen gehört hatte.
    Und obwohl er sich jetzt dem erbarmungslos gejagten Feind direkt gegenüber befand, gab es keinen Weg, seine Mission zu beenden.
    Das volle Bewußtsein kehrte wieder, und er wandte den Kopf matt zu dem Terraner hinüber, der ihn erstaunt anstarrte. Dann warf er dem anderen Lebewesen einen Blick zu, das sich gegen die Säule gedrückt hatte und so trostlose Laute von sich gab.
    Er tastete nach ihren Gedanken und fand, daß der eine ganz leicht ansprechbar war. Er wurde zwischen Furcht und Zweifeln hin und hergerissen. Das andere Wesen – von weiblichem Geschlecht, wie er feststellen konnte – war ein völliges Chaos.
    Dann faßte Chvraul einen verzweifelten Plan. Aber er durfte ihn gar nicht direkt zu Ende denken, ohne eine feindliche Wellenform auszustrahlen. Denn das würde

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