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Basis Alpha

Basis Alpha

Titel: Basis Alpha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel F. Galouye
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gegeben.
    London nahm mir das Kopfteil ab. »Wie ging es?«
    »Ganz gut«, erwiderte ich etwas unsicher und versuchte mich an mein neues Register von Handzeichen zu erinnern.
    Er stellte die Maschine ab. »Das war die leichtere Arbeit. Aber jetzt beginnt der Ernst. Wir müssen einen der Eingeborenen hierher lotsen, ohne einen Volksaufstand zu inszenieren. Und wir haben nicht einmal einen Betäubungsstrahler.«
    »Wenn wir den Mann von gestern finden könnten – ich glaube nicht, daß er sich wehren würde. Du machst doch mit, oder?«
    »Natürlich. So etwas lasse ich mir nicht entgehen. Aber ich frage mich wie Munrov, was du dir von der Sache versprichst.«
    Wir gingen den Korridor entlang. »Ich will dir etwas verraten. Munrov hat einen Abschnitt des interstellaren Gesetzes vergessen: Wo und wann man eine Volksgruppe in Gefahr sieht, ist man verpflichtet, ihr soweit wie möglich zu helfen.«
    Als ich die Rampe nach unten ging, war ich fast sicher, daß die große Explosion eingesetzt hatte. Ganze Stücke aus Powderkegs Oberfläche hatten sich losgerissen. Sie ließen den absterbenden Stern wie ein brennendes Rad aussehen.
    Als wir auf das Lager der Eingeborenen zuschlenderten, fragte London besorgt: »Wie groß ist der Fluchtfaktor?«
    »Etwas mehr als acht Minuten.« In dieser Zeit mußten wir zurück zum Schiff, an unsere Plätze kommen und den Planeten so schnell wie möglich verlassen.
    Ich überlegte, wie wir einen der Eingeborenen zum Schiff locken konnten, ohne die Aufmerksamkeit seiner Freunde zu erwecken.
    Aber plötzlich kam eine einzelne, in ein Fell gewickelte Gestalt auf uns zu. Als er in unserer Nähe war, sahen wir, daß es der Alte von gestern war.
    Er blieb ein paar Schritte von uns entfernt stehen und lächelte uns zu.
    London streckte ein Stück Schokolade aus, zog es aber wieder zurück, als der Eingeborene danach greifen wollte. Wir gingen langsam zum Schiff zurück, und er folgte uns.
    Ich war verblüfft, wie ruhig er uns über die Rampe bis zur Krankenstation folgte. Er setzte sich auf eine der Kojen und knabberte an seiner Schokolade, als sich London von hinten anschlich und ihm eine Spritze in den Nacken gab.
     
    *
     
    Wie immer, wenn man etwas Neues lernen will, spielt die Zeit und die Wiederholung eine große Rolle. Eine Rasse, die ein einigermaßen gut ausgeprägtes Sprachschema hat, kann mit Hilfe unserer Maschine die Zeichensprache in drei bis vier Stunden lernen. Aber bei unserem Denker (für diesen Namen hatten wir uns entschieden) wollte ich kein Risiko eingehen. Wir stellten die Maschine auf die geringste Laufgeschwindigkeit ein und warteten volle zwölf Stunden.
    So nahm ich erst gegen Mitternacht den Helm vom Kopf des Eingeborenen und setzte mich neben ihn, bis er aufwachte.
    London ging in dem kleinen Abteil auf und ab. »Mir gefällt die Sache nicht.«
    »Wie?« Ich sah, wie die Augenlider des Mannes flatterten.
    »Die Eingeborenen – sie haben etwas Ungewöhnliches an sich.«
    »Das versuche ich ja dauernd Munrov klarzumachen.«
    »Mich stört dieses vollkommene Zutrauen.«
    »Du meinst die Art, in der sie unsere Schokolade annehmen, ohne auch nur daran zu riechen?«
    »Oder die Art, wie uns dieser Mann ins Schiff folgte. Er hatte überhaupt keine Angst.«
    Der Eingeborene öffnete die Augen und sah sich langsam um, bevor er sich aufrichtete.
    »Also, ehrlich gesagt«, schloß ich, »diese Leute sollten ebenso sorgfältig studiert werden wie die Nova. Wenn unser Sprachtest gewirkt hat, müssen wir den Mann dazu bringen, eine Bitte um Rettung vorzubringen. Bei Munrov persönlich.«
    Ich gab ihm das Zeichen für mich selbst – steif ausgestreckter Zeigefinger.
    Er zögerte kurz, dann preßte er die Fingerspitzen gegen die Schläfen.
    Ich warf London einen hoffnungsvollen Blick zu, dann fuhr ich mit meinen Gesten fort.
    Der Eingeborene antwortete mit ähnlichen Zeichen.
    »Was sagt er?« fragte London ungeduldig.
    »Ich sagte ihm, daß wir aus dem Himmel gekommen sind, um sein Volk zu besuchen, und er erwiderte, daß er froh darüber sei. Aus seinen Worten schließe ich, daß einige von ihnen die Landung unserer Schiffe vom Wald aus beobachteten.«
    Der Denker stellte ein paar durchaus normale Fragen – wer wir waren, woher wir kamen, wie wir hierhergekommen waren. Ich mußte natürlich die Antworten entsprechend der Zeichensprache umschreiben, aber wir verständigten uns recht gut.
    Dann kam ich zu vordringlichen Sachen. »Wie viele seid ihr?« fragte ich.
    Wenn er das

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