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Basis Alpha

Basis Alpha

Titel: Basis Alpha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel F. Galouye
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nach mir – falls ich meine Entscheidung während der nächsten dreißig Stunden nicht noch einmal umstieß.
    Zu meiner Überraschung wirkte die Sonne am Vorabend der Katastrophe außerordentlich dunkel. Eine orangefarbene Scheibe mit ein paar dunkleren Flecken. Nur winzige Eruptionen waren sichtbar.
    Munrov und Kaufmann verbreiteten beim Frühstück die Nachricht vom Ausbrechen der Nova. Die Leute nahmen sie ziemlich ruhig auf. Hin und wieder sah man einen erschrockenen Blick, und man hörte auch eine oder zwei Gabeln zu Boden klirren.
    Dann erklärte uns der Expeditionsleiter die Einzelheiten. Der kritische Punkt war am nächsten Vormittag um zehn Uhr – plus oder minus eine Stunde. Schließlich entließ er einen Teil der Techniker auf das Schiff, so daß London gegen Mittag starten und Gruppe B von der anderen Seite des Planeten holen konnte.
    Ich beobachtete den Start und half dann beim Abbau verschiedener Sonnenteleskope. Ein paar Stunden später, als der dritte Stamm im Eingeborenenlager angekommen war, machte ich mich auf den Weg über die Ebene. Ich wollte den Denker suchen und mich vergewissern, daß er sich unter den Geretteten befand.
    Auf dem halben Weg überholte mich Munrov. Er legte mir freundschaftlich die Hand auf die Schulter.
    »Sie müssen es wirklich nicht tun«, sagte er lächelnd.
    »Was?«
    »Sich opfern, um ein paar Hinterwäldler zu retten.«
    »Woher wußten Sie, daß ich das vorhabe?«
    »Man sieht es Ihnen an. Sehen Sie, Banks – ich bin fast doppelt so alt wie Sie. Bei mir ist es egal. Natürlich möchte ich Sie zu nichts zwingen. Aber ich glaube, es wäre besser, wenn Sie mit den achtundzwanzig Eingeborenen zurückgingen und sich um sie kümmerten.«
    Ich hob den Kopf. »Achtundzwanzig?«
    »Prescott, Kaufmann und Windmire haben ebenfalls beschlossen, hierzubleiben.«
    Ich war plötzlich stolz auf die großen Wissenschaftler aus Munrovs Mannschaft. Stolz auf sie und die Menschheit, die sie repräsentierten.
    »Dann bleibt es bei dreißig Eingeborenen«, sagte ich fest. »Mir gefällt es hier auch.«
    Und ich hatte das Gefühl, daß beim Start des Schiffes noch ein paar mehr untergebracht werden konnten.
    Das betäubende Dröhnen von Raketen erschütterte plötzlich die Ebene. Wir beobachteten, wie London mit der zweiten Hälfte der Expedition zurückkehrte.
    Mit der an ihm bekannten Präzision senkte er das Schiff nach unten. Es berührte den Boden – und begann plötzlich wild zu schaukeln. Flammen stoben aus der Flanke, und die Landestreben kreischten. Als der Staub sich gelegt hatte, stand das Schiff in einem sonderbaren Winkel da, und der Hauptantrieb war eine deformierte Metallmasse.
    Niedergeschlagen sagte Munrov: »Es sieht so aus, als müßten wir alle auf dem Planeten bleiben – für immer.«
     
    *
     
    Es war ein großartiges und doch beängstigendes Schauspiel, als Powderkeg am nächsten Morgen aufging. Einmal waren seine Strahlen schwach, im nächsten Augenblick glühten sie mit blendender Heftigkeit. Sie beleuchtete unsere Gruppe, die neben dem nutzlosen Schiff kauerte.
    Die entscheidende Stunde war nicht mehr fern. London und ein paar Leute seiner Mannschaft hatten die ganze Nacht hindurch gearbeitet und schliefen nun erschöpft. Sie hatten erst aufgegeben, als bei einem Versuch, das Schiff mit einem Traktor anzuheben, der ganze Aufbau hoffnungslos zur Seite kippte.
    Die Sonne kletterte mit quälender Langsamkeit höher. Ich versuchte meine Angst zu überdecken. Milliarden von Jahren war diese Sonne jeden Tag pünktlich aufgegangen. Und jetzt sollte alles vorbei sein. Bevor sie den Zenith erreichte, würde sie sich in einer gewaltigen Explosion aufblähen, und nichts in ihrem gesamten System konnte diese Explosion überdauern.
    Ich erhob mich, schob die Hände in die Taschen und entfernte mich von Munrov und seiner schweigenden Gruppe. Draußen auf der Ebene blieb ich stehen und starrte zum Dorf der Eingeborenen hinüber.
    Die Feuer waren alle ausgelöscht, und die Hütten hatte man abgerissen. In mehreren Reihen strömten die Eingeborenen auf die Ebene hinaus.
    Staunen drang durch meine angstgelähmten Sinne, und einen kurzen Augenblick überlegte ich, was sie wohl vorhatten. Dann erinnerte ich mich an den blinden Glauben unseres Denkers – an den Glauben, daß ihr Gott sie vor dem Tod bewahren würde.
    Ein greller Lichtstrahl zuckte über die Ebene. Ich ließ mich zu Boden fallen und versuchte, unter einen Felsen zu rollen. Erschreckt sah ich zum Himmel. Die Sonne

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