Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Basis Alpha

Basis Alpha

Titel: Basis Alpha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel F. Galouye
Vom Netzwerk:
war noch da. Nur schien sich ihre Fläche um Millionen Meilen vergrößert zu haben. Aber jetzt fiel sie wieder in sich zusammen. Es konnte kein Zweifel daran bestehen, daß Powderkeg in seinen letzten Zuckungen lag.
    Ich stand auf und machte mir nicht einmal die Mühe, meine Kleider abzustauben. Die Eingeborenen hatten ungerührt ihren Zug über die Ebene fortgesetzt. Und nun sammelten sie sich in fünf Gruppen.
     
    *
     
    Jemand klopfte mir auf die Schulter, und ich zuckte ängstlich zusammen. Hinter mir stand London. Normalerweise hätte er über meine Reaktion losgelacht, aber jetzt sah er mich nur mit großen Augen an.
    Er warf einen Blick auf seine synchronisierte Uhr. »Noch zwei Stunden.«
    »Plus oder minus eine«, erinnerte ich ihn.
    »Meinetwegen«, sagte er gleichgültig. »Eine bis drei Stunden also. Wie fühlst du dich?«
    »Wunderbar«, sagte ich mit steinerner Miene.
    »Wir werden nie wissen, was uns eigentlich umbrachte.«
    »Das Jüngste Gericht wäre gar nicht so schlimm, wenn wir auf einer Welt mit hohen Gebäuden und einer riesigen Menschenmenge wären.«
    »Ich kann es dir nachfühlen. Hier draußen ist es so – verlassen. Ich möchte wissen, wie sie es aufnehmen.« Er deutete zu den Eingeborenen hinüber.
    »Sie werden nichts bedauern«, erklärte ich. »Sie glauben so fest an die Rettung, daß sie sich nicht die geringsten Sorgen machen.«
    »Da kommt einer von ihnen.«
    Der Eingeborene, der über die Ebene auf uns zutrottete, war unser Denker.
    Er blieb bei uns stehen, und ich fragte halb im Spaß: »Wo ist der Sternenwanderer?«
    Er lächelte, während er seine Zeichen machte. »Keine Sorge. Er kommt rechtzeitig.«
    London starrte in den Boden. Er sah den Eingeborenen nicht.
    Der Denker nickte zu dem Piloten hinüber und fragte:
    »Warum hat der Große das Schiff nicht gerettet?«
    »Es war ein Unfall.«
    »Aber er hätte ihn vermeiden können.«
    Als ich keine Antwort gab, fuhr er in seiner Zeichensprache fort: »Aber es macht nichts. Der, der durch die Sterne wandert, wird dafür sorgen, daß die Sonne niemand von uns vernichtet.«
    Ich wich zurück und betrachtete ihn aufmerksam. Möglich, daß sie wußten, was mit ihrer Sonne geschah und wann es geschah. Aber wie konnten sie ahnen, daß das Ereignis ihre Vernichtung zur Folge hatte?
     
    *
     
    Powderkeg flammte plötzlich wieder auf, daß der Planet wie von einem Blitz erhellt wurde. Ich zuckte zusammen und legte die Hände schützend über den Kopf. London saß nur da – ein zitterndes Nervenbündel.
    Der Denker setzte sich wieder zu mir und machte seine Gesten. »Die Zeit ist noch nicht gekommen.«
    Das kam mit solcher Überzeugung, daß ich die in Felle gehüllte Gestalt aus zusammengekniffenen Augen ansah. Wir wußten so wenig über diese Eingeborenen – und hatten keine Zeit mehr, etwas über sie zu erfahren.
    Da war zum Beispiel dies: Es war verständlich, daß die Natur irgendwo ein Volk geschaffen hatte, das sich mittels Telepathie verständigte. Aber da wir nicht zu diesem Volk gehörten, konnten wir an dem Gedankenaustausch nicht teilnehmen. Dennoch schien der Denker zu wissen, daß London das Schiff gesteuert hatte.
    Und er hatte gefragt, weshalb der Pilot das Schiff nicht gerettet habe. Offenbar glaubte er, London hätte den Unfall mit Leichtigkeit vermeiden können.
    Das geschah nicht zum erstenmal. Nachdem sich London den Knöchel verstaucht hatte, hatte der Eingeborene gefragt, weshalb er den Unfall nicht »vermieden« habe – als sei es selbstverständlich, solche Dinge zu kontrollieren.
    Oder damals, als wir ihn auf der Ebene suchten, war er uns einfach entgegengekommen – so als wüßte er, daß wir ihn brauchten.
    Der Denker bewegte seine Hände wieder.
    »Was sagt er?« fragte London ohne großes Interesse.
    »Er fragt: ›Weshalb will sich der Magere töten?‹«
    »Was meint er damit?«
    »Ich weiß nicht.«
    Einen Augenblick später wußten wir es. Ich sprang auf und starrte zu Munrovs Gruppe hinüber. Der »Magere« mußte unser Spektrologe sein. Aber der Mann hatte sich seit unserem Weggehen nicht gerührt.
    Verwirrt sah ich den Denker an. »Weshalb glaubst du ...?«
    In diesem Augenblick packte mich London an der Schulter. »Sieh mal, Banks!« Er deutete.
    Badington und Munrov kämpften miteinander. Sie rollten über den Boden, und dann hatte Badington Munrov die Pistole aus dem Halfter gerissen.
    Er riß sich von dem Expeditionsleiter los und trat ein paar Schritte zurück, wobei er die anderen mit der

Weitere Kostenlose Bücher