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Bassus (German Edition)

Bassus (German Edition)

Titel: Bassus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Eisenmann
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bezeugen.“
    „Sei bloß nicht so selbstgefällig. Auch in unserer Zeit gibt es Menschen, die ungewöhnliche Kampfmethoden beherrschen.“
    Kein Kung-Fu, dachte Tony, hielt aber den Mund.
    „Tony, ich habe dich in meine Familie aufgenommen. Dafür schuldest du mir Gehorsam. So stehen die Dinge nun einmal.“
    „Ich habe bisher immer für mich selbst gesorgt.“
    „Das war in deiner Zeit. In unserer Zeit kannst du nicht ohne Schutz überleben.“
    Tony schwieg. Natürlich konnte er das, auch in der Römerzeit. Er musste nur noch eine Weile beobachten, wie diese Welt funktionierte, dann würde er weglaufen und sich allein durchschlagen. Nach diesem Entschluss ging es ihm wesentlich besser. Sollte Severus sich doch aufregen!
    Der aber hatte sich inzwischen wieder beruhigt und setzte sich auf einen Hocker.
    „Ich werde dir erzählen, was Bassus und ich mit Gwanwyn erlebt haben. Das ist es doch, was du wissen möchtest, nicht wahr?“
    Na endlich. Tony setzte sich auf sein Bett und sah Severus gespannt an.
    „Es war in Britannia. Bassus und ich waren dort mit unserer Ala stationiert. Wir hatten große Schwierigkeiten, die keltische Bevölkerung davon zu überzeugen, dass es besser für sie wäre, wenn sie mit uns kooperierten. Am meisten hassten uns die Druiden und wiegelten die Menschen immer wieder gegen uns auf. Auf der Insel Mon war ihr Hauptquartier. Dort wurden sie in allen möglichen Dingen ausgebildet, auch im Einsatz von Magie.“
    „Magie?“
    „Sie konnten die Zukunft vorhersagen, Träume deuten, einen Menschen mit einem Fluch belegen, solche Sachen eben.“
    „Was habt ihr mit diesen Druiden gemacht?“
    „Wir haben sie getötet, was sonst.“ Severus sagte es, als ob es das Selbstverständlichste auf der Welt wäre.
    „Alle?“, fragte Tony.
    „Fast alle. Bassus war noch sehr jung damals. Er rettete einem dieser Druiden das Leben, indem er ihn einfach laufen ließ.“
    „Wow.“
    Severus sah ihn strafend an. „Das war nicht sehr klug von ihm, denn diese Druiden waren gefährlich und heimtückisch.“
    „Hat Bassus deswegen Ärger bekommen?“
    Severus sah kurz in die Ferne. „Nein. Denn nur ich wusste davon. Und ich habe es nicht weitergesagt.“
    „Was hat Gwanwyn mit dieser Geschichte zu tun?“
    „Ich komme gleich dazu. Wir sind noch nicht fertig mit dem Druiden. Bevor er verschwand, machte er Bassus dieses Medaillon zum Geschenk.“
    Mein Gott. Wie hatte er nur so vernagelt sein können. „T.F.B. Das sind Bassus‘ Initialen!“
    „So ist es. Er trug das Medaillon auch brav um den Hals, denn dieser Druide hatte ihn sehr beeindruckt. Nun zu Gwanwyn. Einige Wochen später stießen Bassus und ich in den Ruinen eines Dorfes auf ein etwa zehnjähriges Mädchen. Das war sie. Niemand außer ihr hatte überlebt.“
    Tony erschrak. Nie hätte er vermutet, dass Gwanwyn etwas so Schreckliches erlebt hatte.
    „Was habt ihr mit ihr gemacht?“
    „Bassus entschied, dass wir ihr helfen sollten. Wir gaben ihr von unseren Essensvorräten und erklärten ihr gerade, welche Gegenden sie in Zukunft meiden musste, als mehrere Reiter einer anderen Ala heranstürmten.“
    „Und was geschah dann?“
    „Sie senkten ihre Speere und ritten auf Gwanwyn zu, um sie zu töten. Wir hätten sie nicht mehr retten können. Trotzdem zog Bassus sie zu sich hoch auf sein Pferd. Und sie riss ihm das Medaillon vom Hals.“
    „Und dann?“
    „Nichts.“
    „Wie, nichts?
    „Sie war weg. Verschwunden. Und mit ihr das Medaillon.“
    „Und eure Kollegen von der anderen Ala?“
    „Die hatten höllische Angst. Bassus und ich konnten sie zum Glück davon überzeugen, dass wir alle Opfer eines druidischen Zaubers geworden waren. Denn hätten sie vermutet, dass wir Gwanwyn helfen wollten, hätten wir Ärger bekommen. Milde ausgedrückt.“
    Tony war ganz leicht ums Herz.
    Bingo. Jetzt wusste er, wie es ging!
    Er musste dafür sorgen, dass jemand sein Leben bedrohte, dann würde das Medaillon ihn wieder in seine Zeit zurückbringen.
    „Danke“, sagte er.
    Severus sah ihn misstrauisch an. „Gern geschehen. Was denkst du gerade?“
    „Ich? Wieso?“, fragte Tony möglichst unschuldig.
    „Du hattest doch gerade eine Eingebung. Heraus damit.“
    „Es ist nichts, wirklich nicht.“
    Severus kniff die Augen zusammen. „Tony, ich sehe, wenn mich jemand anlügt.“
    Aber Tony hätte sich eher die Zunge abgebissen, als seine Erkenntnis mit Severus zu teilen.
     
    Einige Tage später stand er mitten im Hof und betrachtete das

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