Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)
der bloßen Vermutung, wer ihre Mutter sein KÖNNTE. Wenn sie wüssten ... Wenn sie wüssten, wer ihr Vater ist ... Dass ihr Vater , der Verräter, ihre Mutter erdolcht hat, wäre sie in den Augen jedes Airen weniger wert, als der Staub unter deren Füßen. Der Name ihrer Mutter kann ihr Schutz bieten, der Name ihres Vaters nur Schmach. Sie ist noch jung, hat eine glänzende Karriere vor sich und kann die Geschicke der Airen und somit die Geschichte der Landen beeinflussen.“
„Aber Aira muss doch wissen, wer ihr Vater ist“, versuchte Serena es erneut.
„NEIN! Es wäre ein dunkles Geheimnis, das sie mit sich herumtragen müsste. Sie könnte nie ganz ehrlich ihrem Volk gegenüber sein und könnte nie die Rolle einer Königin einnehmen, die ihr bestimmt ist.“
„Aira, Königin?“ Das war zuviel für Serena.
„Sie ist die Nächste in der Blutlinie. Aus diesem Grund sind nicht alle erfreut über ihr Auftauchen. Du musst sie beschützen, wo ich es nicht kann“, sagte Zorghk eindringlich.
„Aber Aira im Glauben zu lassen, sie sei auf der Welt ganz allein, hätte niemand ... Das ist zu grausam.“
„Sie kennt es nicht anders und es ist das Beste für sie.“ Serena schwirrte der Kopf. Sie wusste nicht, was sie denken sollte.
„Wie kommt sie eigentlich zu diesem furchtbaren Namen? Ein Airen mit dem Namen Aira. Warum nicht gleich Airena?“, fragte Zorghk fast verärgert. Beleidigt und mit leicht geröteten Wangen, schaute Serena zur Seite und murmelte: „Zorghk ist da nicht viel besser.“ Wenn er sie gehört hatte, reagierte er nicht darauf und fragte nach Serenas Reise.
Serena erzählte Zorghk alles, bis auf ihre Schwangerschaft. Je weniger davon wussten desto sicherer. In ihrer Geschichte wurde der Senjyoumagier Haril zum Helden, der sie alle vor den Orks rettete. Zorghk schwieg die ganze Zeit und hörte sich alles an.
„Du scheinst nicht überrascht zu sein über Alaras Rolle in der Sache.“ Er schaute sie lange an und sagte dann einfach: „Es verwundert mich nicht. Alara, hat keine Empfindungen, daher auch keinen Willen. Denn der Wille kommt mit Gefühlen. Wenn man nichts fühlt, keine Wünsche hat, keine Leidenschaften, keine Träume, will man nicht. Sie ist wie eine Schachfigur auf dem Feld, die sich nur nach dem Willen des Spielers bewegt.
Wenn sie aber mit einer Armee von Orks unterwegs war, ist es vermutlich der gleiche Drahtzieher wie in der Nacht von Airas Geburt.“ Ein Funken Hoffnung, begann in Serenas Herzen zu funkeln. Ihre Mutter war vielleicht nicht böse. Sie wurde nur benutzt und wusste nicht was sie tat. Bei Zorghks nächster Frage bemühte sich Serena keine Reaktion zu zeigen.
„Was mir mehr Sorgen macht, ist ein Senjyouzauberer, der so mächtig ist, dass er eine ganze Orkarmee einfach auslöschen kann. Senjyou sind keine schlechten Zauberer, aber es ist selten jemand so starkes darunter.“
„Vielleicht wurde sein Zauber wegen der extremen Situation irgendwie reflektiert“, murmelte Serena und war froh, als Zorghk sich einem anderen Thema zuwandt: dem Schlüssel.
„Ein Schlüssel hat deine Gefühle freigesetzt? Ich habe von ihnen nur in Legenden gehört. Sie sollen alle wahnsinnig geworden sein.“
„Vielleicht könnte er auch bei Alara ...“, fing Serena an. Doch ihre Hoffnung wurde im Keim erstickt.
„Du bist anders als sie. Du hattest immer Gefühle, auch wenn sie nicht immer greifbar waren, hast du doch auf extreme Situationen reagiert. Er hat vermutlich nur die Mauer gesprengt, die sie umschlossen hatte. Was ist dann passiert?“
„Wir wurden vor die Tore einer Senjyoustadt transportiert, haben uns dort mit dem Nötigsten versorgt und sind dann weiter Richtung Berge. Die Reise ist ohne weitere Vorfälle verlaufen“, schloss Serena die Erzählung kurz ab.
„Wie hast du mich gefunden?“, bohrte Zorghk nach, als wüsste er, dass sie ihm nicht alles erzählte. Serena musste vorsichtig sein, um sich nicht in dem Netz der Lügen zu verfangen, das sie begonnen hatte zu spinnen. Sie versuchte so nahe an der Wahrheit zu bleiben wie möglich.
„Ich habe Gerüchte von einem Verräter namens Zorghk gehört, der wieder erschienen sei, gleichzeitig mit Zerelf, dem Amulett. Dann habe ich mich erinnert, dass du uns nicht nach Magrem, sondern nach Torn geschickt hattest und habe mein Glück versucht.“
„Warum hast du mich überhaupt gesucht?“
„Ich wollte mehr wissen. Ich musste mehr über Alara erfahren, über meinen Vater und über dich. Ich wollte wissen,
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