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Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Titel: Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabina Schneider
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diejenigen in Positionen wie Marihanna, suchen sich ihre Geliebten selbst. Häufig gebären sie Kinder von verschiedenen Männern, auch wenn sie keinen ehelichen. Es ist eine Ehre als Zeitpartner auserwählt zu werden. Keiner hätte Marihanna zurückgewiesen. Sie war die Tochter des amtierenden Königs.
    Ihr Auge und ihre Wahl waren seit mehreren Monaten auf mich gefallen. Deshalb war ich auch froh, dass ich es war, der sie beschützen durfte. Vielleicht hatte man gedacht, ich wäre besonders motiviert. Ein Krieger stellt nicht infrage, er befolgt Befehle. Ich hatte die Veränderungen gesehen. Sie war ruhiger geworden, bevorzugte weite Kleider anstelle von Rüstungen und trug ihr Haar offen. Sie war so wunderschön“, Zorghks Stimme brach.
    Er räusperte sich und fuhr fort: „Trotz all der Vorbereitung, trotz all der Geheimhaltung fanden sie uns. Und wie ich später erfuhr auch alle anderen Gesandten. Dieses Mal waren es Orks, die über uns herfielen. Laron hätte die südliche Seite des Lagers bewachen sollen. Er war nicht da, als sie einfielen. Sie kamen aus dem Süden und erwischten uns eiskalt, weil er nicht da gewesen war, wo er hätte sein sollen. Auch Alara war nirgends auszumachen. Die Orks hatten ein leichtes Spiel mit uns.
    Marihanna und ich waren bald umzingelt und nur wenige unserer Männer standen noch zwischen uns und den übermächtigen Gegnern. Da zog sie ein Messer und schlitzte sich den Unterleib auf, noch bevor ich irgendwie reagieren konnte“, Tränen stiegen in Zorghks Augen, „ohne ein Gesicht zu verziehen. Ohne zu schreien, zog sie etwas aus sich heraus. Ein kleines Lebewesen. Sie war hochschwanger auf die Mission gegangen. Ich habe es nicht gewusst und nie gewagt zu ahnen.
    Sie fiel auf die Knie. Nahm das verfluchte Amulett ab und legte es um den Hals des Mädchens. Dann wickelte sie das Kind in abgerissene Stücke ihres Gewandes, und hielt es mir entgegen, während das Blut ihren Körper herunterlief und eine rote Pfütze um sie bildete. Es war ein Mädchen. Ein wenig größer als meine Hand ... Sie sagte, ich solle fliehen. Ich weigerte mich. Dann sagte sie drei Worte. Drei Worte, die mich dazu brachten, das Kind zu nehmen und um mein Leben zu rennen. Sie, all meine Gefährten, alles wofür wir eingestanden haben, ohne zu blinzeln wegwerfen, um mein Leben zu rennen und mich nicht einmal umzudrehen. Sie schaute mir in die Augen und sagte: ‚Es ist deines.‘“
    Zorghk verstummte. Es vergingen mehrere Minuten, bevor er weitererzählte. Serena traute sich nicht zu atmen, aus Angst, er würde aus der Trance, in der er sich zu befinden schien, erwachen und nicht weiter reden. Sie musste wissen, was passiert war. Dann sprach er wieder: „Ich lief Tage und Nächte durch . Nur mit Pausen, um das Kind zu tränken, und mit dem zu füttern, was der Wald hergab. Ich lief und lief, ohne zu wissen wie lange, ohne zu wissen wohin.
    Dann traf ich auf sie. Die Sklavenhändler. Ich war vor Erschöpfung dem Tode nahe, zerlumpt, verletzt. Sie fingen mich und warfen mich, wie einen kleinen unverkäuflichen Fisch zurück ins Meer, zum Sterben. Aber sie nahmen das Kind. Sie nahmen mir das Kind, für das Marihanna ihr Leben geben hatte. Mein Kind“, flüsterte er leise, „die Wut hielt mich am Leben, ich kroch auf allen Vieren weiter, ihnen nach bis ich das Bewusstsein verlor. Vostoken fanden mich, nahmen mich mit in ihre Stadt und versorgten meine Wunden. Als ich wieder zu mir kam, waren Tage vergangen. Ich lieh mir ein Pferd und ritt in die Richtung, in der die Sklavenhändler verschwunden waren.
    Als ich sie ausfindig gemacht hatte, war es schon zu spät. Sie hatten das Kind verkauft. Nachdem ich einen nach dem anderen niedergemetzelt hatte, versuchte ich das Kind zu lokalisieren. Aber sie war unauffindbar. Keine Spur von ihr. Nach Monaten der Suche wollte ich zurück zu den Airen in der Hoffnung herauszufinden, was genau in der Nacht geschehen war. Was ich erfuhr, war schlimmer als jeder Albtraum. Den Angriff hatte keiner überlebt und nur die Leichen von Zorghk, Laron und Alara waren nie gefunden worden. Man zählte eins und eins zusammen und nannte diese Namen nur noch im selben Atemzug mit Verrat.
    Es dauerte Jahre, bis ich durch Zufall Laron und Alara fand. Sie lebten in dem kleinen Dorf Krem und hatten eine vier Jahre alte Tochter. Ich war wohl nicht vorsichtig genug. Kurz nachdem ich ihn aufgesucht hatte, holten sie ihn. Er hatte sich fünf Jahre erfolgreich versteckt. Natürlich stellt man sich

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