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Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Titel: Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabina Schneider
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die Frage warum. Warum musste er sich verstecken, wenn er unschuldig war? Ich habe mir all die Jahre der Suche diese Frage immer wieder gestellt und bekam die Antwort.
    Er hatte eine Priesterin entweiht und zu seiner Frau gemacht. Aber darüber, was in jener Nacht passiert war, darüber wollte er nicht einmal mit mir sprechen. Ich habe ihn gebeten, angeschrien, ihm gedroht, aber er hat dabei immer nur zu dir geschaut und geschwiegen.“ Zorghk starrte eine Weile ins Feuer, ohne etwas zu sagen.
    „Du musst mir glauben. Ich wollte nicht, dass sie ihn holen. Wirklich nicht. Ich war wütend, dass er mit mir nicht so offen war, wie ich mit ihm. Aber ich wollte seinen Tod nicht.“ Tränen stiegen in Serenas Augen auf. Zorghk hatte das erste Mal das laut ausgesprochen, was sie schon seit jenem Tag, an dem die Soldaten ihn holten, befürchtet und nicht gewagt hatte zu denken. Ausgesprochen wurde es zur greifbaren Realität. Eine Realität, die sich nicht ertragen konnte und Serena schrie gegen diese nun fast greifbare Tatsache an: „Er ist nicht tot!“ Eine Träne lief ihr die Wange herunter.
    „Er ist nicht tot“, wiederholte sie flüsternd.
    Zorghk schaute weg und sagte nach einer Weile: „Ich habe nach ihm und Sergej gesucht. Ein Jahr lang habe ich gesucht. Aber weder den einen noch den anderen gefunden.“ Ein schaler Geschmack machte sich in Serenas Mund breit. Sie wollte das nicht hören und spürte wie Zorn und Wut in ihr aufkamen und etwas anderes. VERBITTERUNG. Verbitterung darüber, dass die Person, der sie am meisten vertraut hatte, schuld war an dem Tod ihres geliebten Vaters. Verbitterung darüber, dass er sich um sie gekümmert hatte, nur um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Die nächsten Worte waren berechnend. Sie wollte ihm wehtun, wie er ihr wehgetan hatte.
    „Und aus schlechtem Gewissen bist du zurückgekommen, um dich um die Tochter des Mannes zu kümmern, dessen Tod du verschuldet hast ...“ Zorghk schaute ihr verwundert in di e Augen: „Ich wollte nicht ... Ich konnte nicht ... Es war nicht ...“ Er wusste nicht, was er noch sagen sollte, atmete tief ein und aus. Er musste es sich eingestehen. Sie hatte recht. Aber dann sollte sie das ganze Bild bekommen.
    „Du hast recht. Aber e ines hast du vergessen. Du warst etwa in dem Alter, in dem meine Tochter wäre. Ich habe dich großziehen, dich beschützen und ausbilden wollen, weil ich es bei ihr nicht konnte. Du warst mein Ersatz für sie.“
    Zorghk konnte Serena aus Angst Hass zu sehen nicht anschauen und schloss die Augen. Verschloss sie, um Serenas Vorwürfen zu entkommen. Doch in sich selbst fand er keine Rettung, denn vor dem eigenen Bewusstsein, vor den eigenen Vorwürfen konnte er nicht fliehen. Als der Schmerz fast unerträglich wurde, spürte er Serenas Kopf auf seinen Schultern.
    Serena hatte sich neben Zorghk gesetzt und sich wortlos an ihn gelehnt. Sie saßen eine Weile so da, ohne etwas zu sagen. Serena sah wie Zorghk unter dem Schmerz litt. Er verneinte nichts. Er wies keine Schuld von sich. Er gestand es ihr ein und hatte es sich wohl schon vor langer Zeit vor Augen geführt. All diese Jahre hatte er mit der Schuld gelebt und keine Linderung für diese Wunde und den Schmerz gefunden. Sie wollte nicht, dass er litt. Sie hatte ihm die Worte berechnend hingeworfen. Jetzt tat es ihr Leid. Sein Verständnis war Balsam für ihre Wunde. Die Schmerzen, die er sich selbst zufügte, konnte Serena nicht auslöschen, aber vielleicht durch Verständnis und Verzeihen zumindest für den Augenblick lindern.
    „Danke. Danke, dass du dich um mich gekümmert hast, als es mein Vater nicht konnte. Wärst du nicht gewesen, wäre ich zu einem gefühllosen Wesen geworden, einem Zombie. Wie meine ... wie Alara. Aber du hast an den Funken in mir geglaubt.“
    „Ich habe nicht daran geglaubt. Ich habe gesucht und solange auf dich eingehämmert, bis du den Schmerz nicht mehr ignorieren konntest“, brummte der Airen verlegen.
    „Trotzdem. D u hast nicht aufgegeben und weiter gesucht, bis du ihn gefunden hast.“ Zorghk grummelte als Antwort nur vor sich hin, aber seine Wangen röteten sich ein wenig.
    „Erzähl mir etwas von Alara“, bat Serena immer noch ihren Kopf an seiner Schulter gelehnt.
    „Nicht von Laron?“, fragte Zorghk verwundert. Serena schüttelte den Kopf: „Ich weiß, wer mein Vater war. Ein warmer, immer lächelnder, starker, charismatischer Mensch. Aber ich weiß nichts über Alara. Wer oder was sie ist. Ich muss mehr über

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