Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)
ich.“
Wieder stiegen ihr Tränen in die Augen. Serena lächelte. Es war ein trauriges Lächeln des Verstehens. Aira sah es und fühlte wie ihr Herz brach: „Du bist enttäuscht. Ich habe dich und alle enttäuscht.“ Sie drehte sich um und wollte wegrennen, weg von der Trauer in Serenas Augen, von der Enttäuschung. Aber Serena packte sie am Arm und ließ sie nicht gehen.
„Nein, du verstehst das falsch. Ich bin nicht enttäuscht, wegen deiner Ohnmacht. All die Zeit hatte ich gedacht, dass du, obwohl du gesehen hast wozu ich durch mein Kind fähig bin, keine Angst vor mir oder ihm hattest. Dass du trotz allem an meiner Seite geblieben bist, hat mich glücklich gemacht. Ich habe einfach Angst davor, dass du dich von mir abwendest, dass du mir nicht mehr in die Augen sehen kannst. Dass du wie die anderen, mich oder mein Baby tot sehen willst. Oder einfach Angst hast ... vor mir.“
Aira wirbelte herum und warf sich auf Serena.
„Nie! Ich würde mich nie von dir abwenden. Nicht nach Allem was du für mich getan hast, was du aufgegeben hast. Du bist der erste Mensch, der mich als gleichwertig angesehen hat, nett zu mir war und mir geholfen hat. In dieser dunklen Welt, in der ich, weniger wert als ein Hund, herumgereicht worden bin, hast du dich für mich eingesetzt. Mir das Leben gerettet und alles aufgegeben ... für mich.“
Aira hob ihren Kopf und schaute sie ernst an: „Wer an dich heran will, muss zuerst an mir vorbei! Hier würde es niemand wagen Hand an dich zu legen. Ich bin die zukünftige Königin der Airen. Ich werde dich beschützen! Dich und dein Baby.“ Serena schaute Aira in die Augen und sah eine königliche, unerbittliche Entschlossenheit. Aira wusste von ihrer Zukunft und nahm sie an. Sie würde eine wunderbare Königin werden . Aber auch Aira konnte Serena nicht immer beschützen. Es gab Intrigen am Hof. Es musste nicht offensichtlich sein, man könnte es mit Gift versuchen, einem Attentat. Es aussehen lassen wie ein Unfall.
Außerdem würde Serenas Anwesenheit es Aira schwer machen ihr Gefolge beisammen zu halten. Sie würde jeden Tag um ihre Vormacht kämpfen müssen.
„Das kann ich nicht. Ich muss meine Mutter finden und die Personen, die sie auf uns gehetzt haben. Ich muss die finden, die gegen den Frieden in den Landen sind.“ Airas Augen wurden dunkel.
„Wir besprechen das in Ruhe, wenn das Baby da ist.“
„Solange kann ich nicht warten. Jetzt ist das Kind in mir geschützt. Ihm und mir kann im Moment niemand etwas anhaben. Ich weiß nicht, was bei der Geburt passieren wird oder danach. Es hat jetzt schon Feinde.“ Aufgebracht unterbrach Aira sie: „Wer? Ich werde sie alle in den Kerker werfen lassen.“ Serena schwieg.
„Was ist? Du kennst ihre Identität! Ich spüre es. Du verheimlichst mir etwas.“ Serena dachte nach. Sie wollte Aira nicht belügen, aber sie konnte ihr Harils Namen nicht nennen. Sie wusste, es würde Aira das Herz brechen. Und wieder entschied sie sich, so nahe an der Wahrheit zu bleiben wie sie konnte.
„Kurz nach der Empfängnis, als klar wurde, dass ich schwanger war, bin ich gestürzt. Es war kein Unfall. Jemand hat mich die Böschung heruntergestoßen.“
„Was? Das kann nicht sein. Wir waren unter uns. Dort war kein Feind in Sicht“, sagte Aira die Stirn runzelnd.
„Es war kein Feind. Es war jemand aus unserer Gruppe“, erwiderte Serena leise. Sie blickte Aira eindringlich in die Augen und fuhr fort: „Sieh es als wichtige Lektion. Du kannst niemandem hundertprozentig trauen. Nicht in deiner Position. Nicht einmal mir.“ Aira schaute sie entsetzt an: „Wie kannst du so etwas sagen?“
„Ich würde nie etwas tun, das negative Konsequenzen für dich hätte. Aber ... ich würde alles für mein Kind tun.“ Schmerz trat bei Serenas Worten in Airas Augen.
„Du liebst es mehr als mich. So wie du Mikhael mehr liebst als mich“, sagte Aira bitter, „ich wusste es. Selbst als wir zu dritt waren, habe ich gesehen, wir er dich anschaut, wie er sich um dich kümmert. Nichts im Vergleich zu seinem Blick jetzt, aber ich habe es damals schon gespürt. Er hat einen Keil zwischen uns getrieben. Du hast mich belogen. Es ist sein Kind! Du würdest mich für ihn verraten.“
„Aira. Es ist nicht sein Kind. Ich weiß nicht, was ich genau für ihn empfinde. Aber er ist mir wichtig. Aber du bist mir auch wichtig, wenn auch auf eine andere Weise. Aira, du hast bald eine Armee hinter dir und du hast das Herz der Senjyou auf deiner Seite und auch
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