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Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Titel: Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabina Schneider
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Körper erbebte, aber ihre Hände umklammerten die Knochen nur noch fester. Unter ihrem Druck zerbarsten die Skelette, die gekrümmt und verdreht eine Mauer bildeten. Alles um ihn herum löste sich auf. Hörte er den erleichterten Aufschrei von Seelen? Ein Grollen ging durch die Erde, er konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten, fiel hin und verlor das Bewusstsein.
    Ob er sie wieder sehen durfte? Das kleine Mädchen mit den schwarzen Locken und den himmelblauen ausdruckslosen Augen. Er träumte manchmal von ihr und verspürte nur in diesen Momenten, nur kurz nach dem Aufwachen, wenn er noch ihre Wärme in seinen Armen spüren konnte, den Wunsch zu Leben. Den Wunsch zu Überleben. Er hoffte er würde schlafend sterben, in einem Traum von ihr.
     
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    „Wir haben ihn gefunden. Lass es gut sein Serena“, Mikhael schaute auf sie herunter und sah wie ihr Körper vor Schmerzen zitterte.
    „Nein. Ich werde alles niederreißen. Wenn ich nicht den letzten Keim dieser unnatürlichen Widerlichkeit auslösche, wird es sich wieder ausbreiten. Nach Jahrhunderten, vielleicht auch erst nach Jahrtausenden, aber irgendwann wird es genug Opfer gefunden haben und die ganzen Landen verschlingen. Bringt ihn weg von hier und geht zurück. Ich werde den Rest, jetzt wo wir ihn gefunden haben, mit einem Schlag vernichten“, Serenas Ton ließ keinen Widerspruch zu.
    Mikhael entfernte sich mit Armirus von den Rest des Gefängnisses. Serena hatte über die Hälfte des Verlieses Mauer um Mauer niedergerissen. Sie hatte die Erinnerungen an den Schmerz und den Tod jedes Gefangenen gespürt. Der letzte Akt würde eine Genugtuung sein. Serena legte ihre Hände auf die Mauern und wollte wieder nach der Energiequelle greifen, da spürte sie, wie sich etwas um ihren Geist legte. Sie spürte wie sich ihr Kind in ihr ausbreitete und mit einem Augenzwinkern in den Rest der Mauer drang.
    Dieses Lebewesen darf ich zerstören? Seit Langem sprach es wieder mit ihr. Serena war zu müde zum Antworten und nickte einfach. Sie spürte eine Verwirrung in dem Geist ihres Kindes. Sie umarmte es mit letzter Kraft. Dann war es Serenas Geist, der in einen tiefen Schlaf fiel. Das Kind übernahm die Kontrolle durchstieß den Rest des Labyrinthes und zerlegte alles in Schutt und Asche. Es spürte, wie der primitive Geist, den man an diese Ansammlung von Erde, Stein, Eisen und Knochen künstlich gebunden hatte, aufschrie und im Nichts verlosch.
     
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    Sie ritten auf dem schnellsten Weg zurück nach Tarahalm. Seit der Zerstörung von Sorifly hatte niemand ein Wort gesagt. Keiner traute sich mit Serena zu sprechen, nicht einmal sie direkt anzuschauen. Nur mit verstohlenen Blicke sahen sie Serena mit einer Mischung aus Bewunderung und Angst an.
    Sie fürchteten sie mehr, als sie Sorifly gef ürchtet hatten. Keiner wagte es sich in ihrer Nähe aufzuhalten. Niemand außer Mikhael, der mit Besorgnis feststellte, dass Serenas Augen nicht wie sonst zu ihrem klaren Blau zurück wechselten. Er sprach nicht mit ihr. Er wusste nicht was er ihr sagen sollte, oder ihm, oder wer auch immer gerade in Serenas Körper war. Es gefiel Mikhael nicht, ganz und gar nicht.
    Am Feuer setzte er sich zu ihr und sie starrten lange in die Flammen, bis es mit Serenas Stimme sprach, die doch nicht ihre war: „Habe keine Angst. Ihr Geist ist nur erschöpft. Wenn sie sich ausgeruht hat, werde ich mich zur Ruhe legen und nur beobachten. Es war das erste Mal, dass sie meine Energie benutzt hat.“ Mikhael schwieg.
    „Warum?“ Die seltsamen schwarz silbernen Augen starrten ihn fragend an.
    „Warum was?“, fragte Mikhael verwirrt zurück.
    „Warum wäre es falsch gewesen, die Ansammlung von Abschaum in der Höhle auszulöschen?“ Es starrte Mikhael mit seinen unergründlichen Augen an, drang in seine Seele ein.
    „Ich verstehe nicht.“ Es machte Mikhael mit seinem alles durchdringenden Blick nervös.
    „Sie war dankbar, als ich auf dem Feld eine ganze Armee vernichtet habe. Aber bei dieser Gruppe ... Sie hat solche Angst vor mir bekommen, dass sie sich lieber meiner Kräfte bedient, anstatt darum zu bitten. Sie hätte es mich machen lassen können, stattdessen hat sie lieber den Schmerz bei jeder Berührung mit diesem widerwärtigen alles verschlingenden Wesen vorgezogen. Warum?“
    „Du teilst mit ihr doch einen Körper. Du müsstest doch fühlen, was sie fühlt und ihre Gedanken dürften dir bekannt sein“, erwiderte Mikhael überrascht und verwirrt. Wie kam es, dass ein so

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