Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)
Freude, Liebe, Freundschaft und vieles mehr.“ Lange herrschte Stille, dann sagte es: „Ich habe entschieden. Bis ich mir das Recht erworben habe zu Urteil, werde ich nicht mehr töten.“
Ob dieses Ergebnis wohl ein gutes war? Sie brauchten seine Macht, um gegen ihre Feinde zu bestehen. Um ... um was zu tun? Eine Welt nach ihren Maßstäben zu erschaffen? Hatten sie sich das Recht verdient, über andere zu urteilen? Mikhael schob den Gedanken beiseite. Er würde später darüber nachgrübeln. Zuallererst kam für ihn Serenas Wohlbefinden. Um das sicherzustellen musste er herausfinden, was sich da in ihr befand: „Wer oder was bist du? Wird Serena nach der Geburt wieder wie vorher sein?“
Seinen Worten folgte eine Stille, die ihm Angst machte.
„Ich kenne die Antworten auf deine Fragen nicht“, sagte es und blickte ihm in die Augen, „es wäre schön, wenn du der Vater meiner zukünftigen Hülle wärst.“ Der Ton verwirrte Mikhael, es schwang Vorwurf mit.
„Ich werde den Wunsch, den dieser Körper schon lange hat, erfüllen.“ Ein Lächeln umspielte Serenas Gesicht, sie lehnte sich vor , drückte ihre Lippen auf seine. Als ihre Zunge seine Lippen öffnete und in seinen Mund drang, verlor er die Kontrolle. Mikhael lehnte sich über sie und drückte sie zu Boden, als ihn plötzlich jemand am Kragen packte und wegschleuderte.
„Was machst du da mit meiner lieblichen Nichte, Neffe?“
Mit Feuer in den Augen erinnerte er wieder an den grausamen und starken Armirus, den Mikhael so gut kannte. Dann warf Armirus den Kopf in den Nacken und lachte laut.
„M einen Segen habt ihr eigentlich. Aber wartet bis Laron zu sich kommt und hol dir seinen.“ Dann ging er davon. Mikhael würde es nie zugeben, aber er war froh, dass Armirus ihn aufgehalten hatte. Wenn es passieren sollte, dann nicht so. Er wäre kein Deut besser als Malhim. Als er zu Serena hinüberschaute, sah Mikhael, dass sie zusammengerollt tief und fest mit einem Lächeln schlief.
Armirus fühlte sich frei. Er fürchtete nichts in der Welt, denn das Einzige, das er je gefürchtet hatte, war nun nicht mehr. Mit jeder Mauer, die dieses unglaubliche Mädchen mit ihrem Willen zu Fall gebracht hatte, war ein Stück von ihm gestorben. Alles was er getan, was er erduldet hatte, war auf der Angst vor Sorifly begründet worden. Bei jedem Blick auf das schmerzverzerrte Gesicht dieses Mädchens, das sich all den Ängsten, all dem Horror entgegenstellt hatte, war ein Stück in ihm gestorben. Es gab jetzt zwei Wege, die er beschreiten konnte.
Er konnte Serena fürchten. Sie konnte das zerstören, vor dem er solche Angst gehabt hatte. Sollte er sie fürchten und weiter auf dem Pfad der Angst und des Schreckens wandeln, dem er sein Leben lang gefolgt war? Sich von dieser Allmacht führen zu lassen, wäre der einfachste Weg. Armirus musste weder sich noch seine Gewohnheiten ändern. Er konnte bleiben, wie er war. Nur an seine Haut denken. Oder er ginge den Weg der Dankbarkeit, der Freiheit, der Reflexion. All seine Taten, begangen aus Angst, würden schwer auf seinen Schultern ruhen. Seine Rechtfertigung war der Selbstschutz und der Wille zum Überleben. Der Trieb nie wieder dort zu enden, egal was er dafür tun musste.
Egal wen er anlügen, betrügen oder töten musste. Egal wie viele er in dem Massaker um sein Seelenheil an seiner Stelle in die Hölle gestoßen hatte. Er war es wert gewesen. Sie hatten für seine Freiheit mit ihrem Leben bezahlt. Armirus hatte keine Reue verspürt. Denn alles war überschattet worden von dieser Angst. Armirus erkannte, dass diese Angst sein Leben erleichtert hatte. Ihm die Annahme seines Schicksals, das Leben eines Assassine, der auf Befehl Leben nahm, erleichtert hatte.
Während andere zögerten und haderten, über Gut und Böse nachdachte n, tat er einfach das, was getan werden musste. Konnte er die Freiheit von dieser Angst akzeptieren? Konnte er den Preis der völligen Freiheit zahlen? Die Reue, die der Abwesenheit der Furcht automatisch folgen würde? Die Unsicherheit, ob das, was er von nun an tun würde, richtig oder falsch war. Die Ziellosigkeit. Die Definition von Gut und Böse. Von Richtig und Falsch.
Der Angst vor der Macht nachzugeben, die in Serenas kleinen Körper steckte, und sie zu seiner Königin der Angst zu krönen. Die Stärke zu reflektieren und zu erkennen, was falsch war und sich zu ändern. Stärke ... Armirus war sein ganzes Leben lang schwach gewesen. Was würde es ändern, jetzt Stärke zu zeigen
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