Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)
in das Maul des Ungeheuers zu steigen und sprach sich die Kraft zu, es zu zerstören. Dann dachte er an den Moment in den Höhlen, als sie ihm, der nur eine Angst kannte, Schauer des Schreckens über den Rücken hatte laufen lassen. Konnte es sein? Hatte er das Einzige gefunden, das seine Angst zerstören konnte? Woher nahm sie diese Kraft? Die Kraft sich dieser Abnormität zu stellen. Die Sicherheit die Macht zu besitzen es zu zerstören? Armirus musste es wissen. Er wollte diese Kraft sehen. Er wollte sie haben. Das würde ihn für die Ewigkeit von allen Ängsten befreien.
„Ich komme mit.“ Der Gedanken daran dabei zu sein, wenn die Mauern seiner Angst eingerissen wurden, verlieh Armirus die Kraft. Ein gehässiges Grinsen voller Hass hüpfte über sein Gesicht, auch wenn der Angstschweiß ihm den Nacken herunterlief. Zu seinen Männern gewandt sagte er: „Ihr werdet hier bleiben, dort, wo wir in den Kerker eintreten ein Fe uer entfachen und es am Brennen halten, bis wir wieder da sind.“ Er ignorierte die Erleichterung in den Augen der Männer. Alles Feiglinge. Alle. Alle außer seiner kleinen süßen Nichte.
„Wir haben nicht viel Zeit. L asst uns aufbrechen! Und nein, ich brauche keine Pause.“ Serena führte die kleine Truppe an und stieg hinab in den Schlund der Hölle. Unten angekommen ging sie auf den Kerker zu, legte beide Hände auf die kalten Mauern und schloss die Augen. Serena konnte einen Puls spüren. Die Mauern lebten, pulsierten, atmeten. Furchtbare Bilder von Fleisch, das von Knochen faulte und Schreie der in den Wahnsinn Getriebene übermannten ihren Geist. Als sie kurz davor war sich selbst in dem grausamen Gemälde zu verlieren, spürte sie, wie sich warme Hände um ihren Körper schlossen. Serena fühlte Mikhaels Herzschlag an ihrem Rücken.
Sie atmete tief ein und griff in sich, nicht nach dem Bewusstsein des Kindes, sondern nach seiner Kraft. Zum ersten Mal nutzte Serena die Kraft des Kindes direkt. Zapfte es an, wie ein Blutsauger. Sie spürte eine nie versiegende Quelle und schöpfte aus ihr. Sie musste vorsichtig sein. Wenn sie zu viel Kraft benutzte, würde der Kerker und all seine Geheimnisse mit ihm zusammenfallen. Sie sandte die Kraft über ihre Handflächen in die Mauer und füllte jede kleine Ritze damit, bis sie barst. Die Backsteine verpufften zu Staub und legten den Blick auf das Innere des Kerkers frei.
Ein Bild der Hölle breitete sich vor ihnen aus. Knochen gingen in Eisen über und Stein. Dunkelheit schlug ihnen entgegen. Serena spürte, wie sich in ihr der Wunsch ausbreitete, sie hätte das Grauen, das sich ihnen zeigte, hinter den Mauern gelassen. Wie ein riesiges Tier öffnete es sein Maul - bereit die ganze Welt zu verschlingen.
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Er spürte ein starkes Beben, dem viele weitere folgten. Die Mauern um ihn herum schrien vor Schmerz auf. War es endlich soweit? War das Ende der Welt gekommen und auch endlich seines? Wie lange war er schon an diesem Ort? Hatte es eine Zeit davor überhaupt gegeben? War er jemals irgendwo anders gewesen? Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Als wäre er hier geboren, um hier zu sterben. Wer war er? Warum war er hier? Er musste etwas Schreckliches getan haben, um das hier verdient zu haben. Hatte er gemordet? Geraubt? Verraten? Verrat ...
Er setzte einen Fuß vor den anderen. Irgendwie schien etwas anders zu sein. Die Landschaft um ihn herum, die sonst nur wie ein perfektes Gemälde wirkte, schiene echt und greifbar zu sein. Er sah Bewegung und spürte wie die Erde erneut erbebte. Er sah sie durch die Knochenwand kommen. Es waren drei. Sie schritten durch die Mauern auf ihn zu. Vor allem einer leuchtete hell. Er berührte den Stahl und den Stein, die unter seiner Berührung einfach schmolzen. Bei den Knochen zuckte er zusammen und der kleine Körper wurde geschüttelt.
Gestützt von einem der großen Gestalten lief er Stück für Stück mit schmerzverzerrtem Gesicht weiter. Sein Blick fiel auf die dritte Gestalt. Sie schien Angst zu haben und schaute sich mit schreckverzerrtem Gesicht und weit aufgerissenen Augen um. Eine Mischung aus Wahnsinn, Furcht und Zufriedenheit strahlte sie aus. Sie war es auch, die ihn zuerst entdeckte. Gebückt und in zerrissenen Lumpen starrte er ihnen mit Wahnsinn in den Augen entgegen. Die Gestalt sagte etwas zu den anderen und sie eilten in seine Richtung.
Getrennt durch die Knochenwand starrten sie sich an. Die kleine Gestalt berührte die Knochen, die sie voneinander trennten. Ihr
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