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Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Titel: Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabina Schneider
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unter dem Schluckauf richtig zusammensetzte, bat sie ihn ihr zu zeigen, wie er die Lichtkugel erschaffen hatte.
    „Bitt- hicks ---e ... hicks muss- hicks -Licht -- hicks --kugel--- hicks ---sonst--- hicks --- ... Rauswurf ... Prüfung— hicks ...“ Ihre kleinen gekrümmten Hände krallten sich in den Stoff seines Mantels. Mit Mühe machte er ihre Hände los, wobei er einen Finger nach dem anderen entkrümmen musste. Ohne darüber nachzudenken, führte er sie an seinen Tisch. Er ließ sie auf seinem Stuhl Platz nehmen, sammelte die Luftfeuchtigkeit in einem Glas und reichte ihr das volle Glas Wasser.
    Es brauchte lange, bis sich ihr Schluckauf gelegt hatte, die Tränen auf ihren Wangen getrocknet und das Leck in ihren Augen gestopft waren. Wenn sie ihn jedoch mit ihren überdimensional großen Augen anschauten, waren sie wässrig und der Damm schien jede Zeit wieder brechen zu können. Sie scherte sich nicht darum wer er war, wo er herkam oder was er hier machte. Ihre Augen fixierten LaroAm und ließen ihn nur selten aus ihren Fängen.
    Als sie sich beruhigt hatte, wieder verständliche Sätze zustande brachte und nicht nur Wortfetzen, bat sie ihn erneut, ihr zu zeigen, wie er LaroAm erschaffen hatte. Halif war zu lange allein gewesen und wollte sich nicht von seinem einzigen ständigen Begleiter trennen. Daher erschuf er eine zweite Lichtkugel, ohne LaroAm zu löschen. Mit großen Augen schaute das Mädchen auf den neuen Lichtball und amte Halif nach. Ihre Hand blieb jedoch leer. Ihre Augen wurden wieder wässriger und drohten wieder überzulaufen. Da beruhigte er sie mit sanften Worten, wie er es bei einem scheuenden Pferd machen würde.
    „Was mach ich nur falsch?“, rief sie verzweifelt. Halif hatte in ihren Worten nichts Wahrhaftes vernommen. Sie hatte sie unsicher ausgesprochen mit der Überzeugung, dass sie sowieso versagen würde. Halif erkannte, dass Unsicherheit der Tod eines jeden Spruches bedeutete. Wie wollte man Materie befehligen sich zu bewegen, wenn man an seine eigenen Worte nicht glaubte? Es war für ihn so selbstverständlich gewesen, dass er diese kleine Tatsache erst erkennen und in Worte fassen konnte, nachdem Halif sie den Spruch hatte sagen hören. Voller Selbstzweifel.
    Er versuchte sie zu beruhigen und versprach ihr beizubringen Lichtkugeln zu erschaffen. Sie stellte eine Bedingung: Er musste es ihr innerhalb von drei Tagen beibringen. Und Haril nahm ihr das Versprechen ab, niemandem von ihm zu erzählen. Als sie ihn nur mit großen Augen anstarrte, sagte Halif, er wäre nur zur Recherche hier. Er wolle unerkannt bleiben und könne ihr daher nicht seinen Namen nennen. Er malte für sie ein Bild von einem berühmten Magier, der sich unerkannt und in Ruhe seinem Studium widmen wollte. Halif hatte aus dem Nichts eine neue Maske gezaubert.
    Ihre Augen glänzten und leuchteten. Sie nickte eifrig und meinte, sie würde ihn einfach Lehrer nennen. Die junge Frau versprach niemandem von ihm zu erzählen, wenn er es schaffen würde, ihr in drei Tagen zu zeigen, wie man Lichtkugeln erschuf. Sie bestand auch darauf, dass sie mit dem Training sofort anfingen.
    Er seufzte und ließ sie die Worte aus dem Buch auswendig lernen. Er musste mit Entsetzten feststellen, dass sie sich keine zwei Worte für länger als zehn Minuten einprägen konnte. Es dauerte mehrere Stunden, bis sie den Spruch mit der richtigen Intonation rezitieren konnte. Halif merkte sich immer sofort alles. Ein Leben mit so einem Sieb als Gedächtnis musste sehr schwer sein. Wie hatte sie nur bisher überlebt, wunderte er sich mit jeder Minute die verging, in der sie darum kämpfte, die Worte zu behalten.
    Nach einer Stunde wandelte sich sein Mitleid in Bewunderung. Er hatte noch nie einen Menschen sich so hart um etwas bemühen sehen. Egal wie lange es dauerte, sie gab nicht auf, bis die Worte in ihrem Kopf waren. Das ursprüngliche Problem blieb jedoch. Auch wenn auch die Worte und die Intonation stimmten, war immer noch der Zweifel in ihrer Stimme. Wie auch zuvor, wiederholte sie die Worte immer und immer wieder und machte die entsprechende Handbewegung dazu. Als es nach dem hundertsten Mal nicht klappte, merkte Halif wie sein Geduldsfaden riss. Parallel zu ihr wiederholte er in Gedanken die Worte, die sie laut artikulierte und auf ihrer Hand erschien eine Leuchtkugel. Wenn auch nur für eine Sekunde, erschien sie doch.
    Die Augen des Mädchens leuchteten wieder.
    „Sie war da, sie war da!“, rief sie laut und aufgeregt und

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