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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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verrannte. Es war witzlos, sich Gedanken darüber zu machen, wie er an irgendwelche Computeraufzeichnungen kommen konnte, solange er hier festsaß. Außerdem war es höchst unwahrscheinlich, daß er jemals wieder die Freiheit erlangen würde, wenn dies tatsächlich ein riesiges Komplott war. Ein kurzer Spaziergang den Gang hinunter ... eine Pistolenkugel in die Schläfe ... das war für den Retter Sarghads weit eher zu erwarten.
    Er dachte an Mara. Gerade, als er sich fragte, ob Claydon ihn wohl verraten würde, hatte sich herausgestellt, daß Mara es die ganze Zeit getan hatte. Mara und ihr Vater. Eine ganze Reihe von Puzzlestücken fielen an ihren Platz. Die Falle in jener Nacht, als er 50 Mann gegen den angeblich beschädigten Dunkelfalke ins Feld geführt hatte — war es Stannic gewesen, der den Angriff verraten und sie kaltblütig in diesen Hinterhalt geschickt hatte? Das deutete auf eine Art Verbindung zwischen Herzog Ricol, Stannic und den Piraten hin. Oder hatte Stannic mit den Piraten und dem Kombinat zusammengearbeitet, um sicherzugehen, auf das richtige Pferd gesetzt zu haben?
    Und dann war da noch die Vernichtung von Berenirs Haus, sein Tod in den Flammen. Es mochte nur Zufall sein, aber erst kurz zuvor hatte Berenir mit Stannic gesprochen und ihm von Grayson erzählt. Innerhalb einer Stunde hatten drei Gardisten versucht, Grayson gefan
    genzunehmen und nicht viel später war Berenirs Haus einem gezielten Angriff zum Opfer gefallen. Vielleicht war Mara das Verbindungsglied?
    Jetzt, wo er unbequem geworden war, würden sie ihn nicht lange hier festhalten. Der kleine Spaziergang konnte nicht lange auf sich warten lassen. Er sank mit brennenden Augen und tränenüberströmtem Gesicht zurück auf die Liege. Er hatte die Sache ganz schön versaut. Er hatte sich von dem Mädchen übertölpeln lassen und blindlings an ihre Liebe geglaubt!

24
    Grayson erwachte durch ein fernes, aber immer lauter werdendes Donnern. Irgendwo jenseits der abgedunkelten Korridore des Zellentrakts hörte er Männerstimmen und hastige Schritte. Hellwach setzte er sich auf, als ein feiner Staubregen von dem Deckenverputz auf ihn herabrieselte.
    Das Donnern kam näher, ein felszertrümmerndes Krachen, das nicht nachließ und direkt auf die Mauern einzuhämmern schien. Dann verstummte das Bombardement und Grayson hörte das harte Rattern schwerer Maschinengewehre ganz in der Nähe — möglicherweise direkt vor dem Gebäude. Dort draußen wurde gekämpft!
    Erneut krachten laute Donnerschläge, diesmal sehr viel näher. Stein- und Ziegelbrocken flogen durch den Gang vor seiner Zelle. Das Licht erlosch. Im Dunkel schien der Lärm der Gewehre noch höllischer und die Schüsse, Rufe und Schreie hallten durch die Gänge. Dann standen ein paar Soldaten vor seiner Zelle und blendeten ihn mit dem Lichtkegel einer Taschenlampe, der die stauberfüllte Luft teilte.
    »Leutnant, Sir! Sind Sie in Ordnung?«
    Er erkannte die Männer: Korporal Yee und ein Soldat namens Thorel. Yee öffnete das Zellenschloß mit einem elektronischen Schlüssel. »Schnell, Sir! Der Feldwebel steht oben im Halteverbot!« Benommen ließ Grayson sich aus der Zelle, an Trümmern und Mauerstücken vorbei und eine kurze Treppe hinauf ins Erdgeschoß des Bauwerks führen.
    Die Vorderfront des Hauses war zertrümmert und bildete einen Rahmen für den Rumpf des Heuschreck, der sich ungefähr dort niedergelassen hatte, wo bis vor kurzem der Schreibtisch des Feldwebels der Wache gestanden hatte.
    Und da stand Lori, eine MP-20 im Arm und winkte ihn weiter.
»Lori! Wie ...?«
»Später! Wir müssen hier weg.« Sie wandte sich an den Korporal. »Yee! Nehmen Sie Ihren Trupp und fahren Sie zurück ins HQ. Ich decke Ihren Rückzug.«
Grayson blickte Yee an und nickte. Alles war so schnell über ihn hereingebrochen, daß er sich einfach hatte mitschleifen lassen. Er mußte sich wieder in die Gewalt bekommen, das Kommando zurückgewinnen — erst über sich selbst und dann über seine Einheit. Als erstes brauchten sie einen Treffpunkt, einen Ort, an dem sich die Einheit sammeln konnte. »Sie werden vor uns ankommen, Korporal. Richten Sie Feldwebel Ramage etwas von mir aus. Sagen Sie ihm, er soll abmarschieren. Die Verteidigungsanlagen abbauen, soviel wie möglich auf alle verfügbaren Fahrzeuge laden und weg. Wir sammeln uns im Thunder Rift.«
»Im Thunder Rift, Sir?«
»Genau. Es ist auf den Karten eingezeichnet. Bleiben Sie vom Raumhafen und der Burg weg, aber machen Sie, daß Sie zum

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