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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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die Gegend, kannte das Gelände und wußte, wo man sich verstecken konnte. Aber eines war sicher. Sie konnten nicht bleiben, wo sie jetzt waren.
»Feldwebel, Kapitän Tor... ich verlasse mich auf euch. Holt alle, die ihr erreichen könnt, ins Hauptquartier. Baut eine Verteidigungslinie auf und haltet sie. Schickt alle Schweber, die wir haben, los, um die Leute zusammenzuholen. Die Stadt wird noch für Stunden offen sein, ihr dürftet also keine Schwierigkeiten haben. Keine Gefechte mit der Garde. Versucht ihnen auzuweichen. Und ruft Korporal Yee an. Er soll einen Bodenhilfstrupp für eine MechMission zusammenstellen.« »Wo wollen Sie hin?« Ramage blickte besorgt.
Lori antwortete ihm nicht. Sie war bereits auf dem Weg zum Heuschreck.
    Ein Trupp Gardisten hatte Grayson über das Palastgelände und die überfüllte Straße in das Gardehauptquartier an der Ringstraße eskortiert. Im Keller des Gebäudes waren Kerkerzellen eingerichtet und eine Patrouille gepanzerter und bewaffneter Gardisten in Zugstärke hielt auf dem Vorhof Wache.
    Als er die Treppe hinuntergeführt wurde, hörte Grayson irgendwo in der Ferne einen Lautsprecher die Nachricht verkünden, daß Trellwan jetzt Teil der glorreichen Gemeinschaft des Draconis-Kombinats sei. Die Menge wurde aufgefordert, sich aufzulösen, nach Hause zu gehen und weitere Mitteilungen an ihren Vidschirmen zu erwarten. Die Menschen machten jedoch keine Anstalten, dieser Aufforderung Folge zu leisten.
    Seine Zelle war einigermaßen sauber und enthielt ein Waschbecken, eine Toilette, eine Liege, einen Stuhl und einen Tisch. Die von der Decke hängende nackte Glühbirne warf ein grellgelbes Licht auf die dicken Steinmauern, deren Eintönigkeit nur vom Gitterwerk elektronisch verriegelter Stahlstangen unterbrochen wurde. Grayson wußte, daß er die Zelle auf diesem Weg nicht ohne Erlaubnis verlassen würde.
    Er ließ sich auf die Liege fallen. Die Müdigkeit lastete auf seinen Schultern wie ein zentnerschweres Gewicht. Stannic war neuer König von Trellwan! Grayson wurde klar, daß der Premierminister von Anfang an auf dieses Ziel hingearbeitet haben mußte und er und seine Lanciers nicht mehr gewesen waren als zwei Bauern in seinem Spiel um die Macht. Irgendwie schmerzte ihn die Erkenntnis, daß er ausgenutzt worden war. Aber die Verbitterung darüber, seinen Rachefeldzug gegen die Mörder seines Vaters nicht fortsetzen zu können, war schlimmer. Das war es, was an seiner Seele rieb und ihn vor Wut fast platzen ließ.
    Er hatte mitbekommen, daß Hendriks Piraten die Burg übergeben hatten, um sich nicht auf einen Kampf mit dem Regiment moderner, voll ausgerüsteter BattleMechs einlassen zu müssen, das inzwischen auf dem Raumhafen von Bord der Landungsschiffe ging. Aber auch das Wissen, daß die Piraten besiegt und in Gefangenschaft waren, konnte ihn nicht beruhigen. Grayson schlug knallend seine Faust in die offene Handfläche. Er hatte den Marodeur selbst auf die Knie zwingen wollen.
    Je länger er darüber nachdachte, während er unruhig durch seine Zelle tigerte, desto mehr fragte er sich, ob die Angelegenheit wirklich so offensichtlich war, wie sie sich darstellte. Immerhin hätten sich die Piraten ja in die Berge zurückziehen können, wo sie vielleicht die Möglichkeit gehabt hätten, nahe genug an ein Patt heranzukommen, um bessere Bedingungen auszuhandeln. Was wurde denn nun aus Hendriks Männern, nachdem sie sich ergeben hatten? Er glaubte nicht daran, daß sie sich so schnell ergeben hätten, wenn sie erwarten mußten, erschossen oder auf irgendeiner Marktwelt im Herrschaftsbereich des Kombinats als Sklaven verkauft zu werden.
    Die ganze Sache machte einen viel zu glatten Eindruck. Und es konnte auch kein Zufall sein, daß Herzog Ricol ausgerechnet jetzt hier landete ... gerade jetzt...
    Das roch immer penetranter nach einer Verschwörung, und Grayson wünschte sich verzweifelt, er hätte eine Möglichkeit, sich über diesen Roten Herzog zu in
    formieren. Die Computer in der Burg mußten über die notwendigen Programme verfügen, falls Hendriks Männer sie nicht vollständig gelöscht hatten, was kaum zu erwarten war. Computerdateien jeder Art waren von enormer militärischer Bedeutung. Hendriks Männer hatten sie sicher durchgearbeitet, aber zerstört hatten sie sie bestimmt nicht.
    Er schlug mit der flachen Hand gegen eine feuchte Steinmauer, um durch den plötzlichen Schmerz seinen Kopf zu klären. Es half nichts, wenn er sich in derartige Zirkelschlüsse

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