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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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melden.«
»Zeig her!«
Tor ließ eine leichte Spur von Verärgerung in seinen Tonfall fließen. Die Wachtposten waren Dracos, keine Trells, und er hatte keine Chance, mit Drohungen oder Großkotzigkeit an ihnen vorbeizukommen. Aber er konnte vielleicht die Tatsache für sich ausnutzen, daß auch der ältere der beiden Posten gerade halb so alt wie Tor aussah und noch reichlich unerfahren wirkte.
»Ich habe keine schriftlichen Befehle, Soldat. Ich habe den Befehl...« — er betonte das Wort — »erhalten, mich an Bord dieses Landungsschiffs zu melden und zwar beim Kontrolloffizier. Warum fragen Sie nicht ihn?«
Im Gesicht des Postens zeichnete sich Unsicherheit ab, die universelle Furcht aller niederen Dienstgrade einer Militärstruktur, irgendwo Mist zu bauen. Aber seine Stimme blieb herrisch. Immerhin waren das nur TrellEingeborene. »Wir werden sehen.«
Er setzte sich über ein Handfunkgerät mit der Brücke des Landungsschiffs in Verbindung. Die gemurmelte Unterhaltung war zu leise, als daß Tor und seine Männer, die in der kalten Morgenluft von einem Bein aufs andere traten, etwas davon verstehen konnten. Plötzlich blickte der Posten auf. »Feldwebel... Claydon?«
»Stimmt.«
»Warum haben Sie das nicht gleich gesagt?« Das Außenluk schwang auf, und der Posten winkte sie weiter. »Bewegung. Macht, daß ihr an Bord kommt! Scheint, daß man euch Grünlinge erwartet «
Das war zu leicht, dachte Tor, als sie an Bord marschierten. Jetzt mußten sie sich noch mehr vorsehen, denn jeden Augenblick konnte es haarig werden. Er griff nach unten und öffnete unauffällig die Sicherungslasche über dem Griff der an seiner Hüfte hängenden Günther MP-20.

27
    Grayson starrte ungläubig auf den Computerbildschirm. Die Knöchel seiner Fäuste waren weiß vor Wut, als er die Daten studierte — die Biographdaten, die Carlyle's Commandos auf Trellwan zurückgelassen hatten, als sie in jener Nacht des Blutes und der Tränen hatten die Flucht ergreifen müssen. Die Informationen in diesen Dateien hatten einen wichtigen Teil seiner Ausbildung der letzten Jahre ausgemacht, aber die Anzahl der verschiedenen Namen und Gesichter waren viel zu groß, als daß er sie sich alle hätte merken können.
    BattleMechGefechte waren eine sehr persönliche Art der Kriegsführung. Die Theorie lehrte, daß ein Krieger eine weitaus größere Chance besaß, wenn er etwas über den Mann wußte, dem er gegenüberstand. Wenn man zum Beispiel darüber informiert war, daß ein bestimmter MechKrieger den Nahkampf bevorzugte, konnte man sich einen Vorteil verschaffen, indem man schon aus der Entfernung das Feuer eröffnete und darauf hinarbeitete, ihn das gesamte Gefecht über auf Distanz zu halten. Die Dateien enthielten Hintergrundinformationen über Tausende von MechKriegern des gesamten bekannten Weltraums. Lebende und Tote, Freund und Feind. Auch die Daten befreundeter Krieger wurden festgehalten, denn in der Ära der Nachfolgerstaaten war es nichts Ungewöhnliches, daß Freunde zu Feinden wurden.
    Das Gesicht, das Grayson vom Schirm entgegenstarrte, war ihm nur zu vertraut. Es war ein langes, dunkles Gesicht mit schwarzen Augen und einem gestutzten Bart um Mund und Kinnpartie; das Gesicht des Mannes, dem er beim Angriff auf die Burg begegnet war. Der Computer identifizierte ihn als Baron Harimandir Singh, Tai-i (Hauptmann) in der Sondereinsatzgruppe Roter Jäger. Sein Eintrag vermeldete über ihn, daß er auf Kaesong geboren und ein anerkannter Waffenmeister mit besonderer Begabung im unbewaffneten Nahkampf und in Kommandotaktik war. Außerdem war er ein berühmter MechKrieger mit einer langen Abschußliste. Aber der wichtigste Punkt war seine Stellung als rechte Hand des Hassid Alexander Ricol, Herzog von Kaesong.
    Selbst jetzt, wo er den Beweis endlich vor Augen hatte, konnte Grayson es kaum glauben. Er hatte zunächst die Computereintragung Herzog Ricols gesucht, in der Hoffnung, mehr über den Anführer der Kurita-Invasoren zu erfahren. Es stellte sich heraus, daß der Rote Herzog ein bei den Gegnern des Draconis-Kombmats wohlbekannter MechKrieger war. Er bevorzugte einen 75 Tonnen schweren Marodeur von roter Farbe mit schwarzem Besatz und war bei Freund und Feind unter dem Namen >Roter Jäger< bekannt.
    Die Hintergrunddaten hatten Grayson weiter zur Eintragung Hauptmann Singhs verwiesen, der den Angaben des Computers zufolge seit fünfzehn Standardjahren in Ricols Diensten stand. Grayson hatte sich durch Loris Erzählung über ihren Flug

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