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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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keinen derartigen Befehl erteilt, junger Mann. Ich habe Sie in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen.«
    »Zeig mal deine Karte«, forderte der Tech Grayson auf. Hinter den beiden stellten sich die Astechs im Halbkreis vor der Tür auf. Grayson bemerkte, daß mehrere von ihnen Pistolen im Holster trugen, wenn auch keiner eine schwerere Waffe bei sich hatte.
    Grayson war unbewaffnet. Er hatte sich gegen das Tragen einer Waffe entschlossen, da er nicht wußte, wie das Kombinatsmilitär bewaffneten Trells gegenüber reagierte. Wenn es gegen die Regeln verstieß, daß Grünröcke Waffen trugen, hätte sein Vorstoß schon ein Ende gefunden, bevor er richtig beginnen konnte. Jetzt, ohne Waffe, konnte er nur auf das Überraschungsmoment hoffen. Er drehte sich um und ging auf sie zu, während er unter der Jacke nach einem imaginären Ausweis suchte.
    »Es war kein direkter Befehl, Herr Major«, stellte er im beiläufigsten Ton fest, den er fertigbrachte. »Es war einer Ihrer Offiziere, ein Hauptmann ... äh ...«
    Er warf sich schnell und tief an dem Tech vorbei und genau vor die Knie des kleinsten der hinter ihm stehenden Astechs. Er kollidierte mit ihm in einem Chaos aus Armen und Beinen, rollte an die offene Tür, sprang hoch und rannte in den Gang hinaus. Hinter ihm erklang eine vielstimmige Aufforderung, stehenzubleiben, dann hörte er das scharfe Krachen von Warnschüssen. Er rannte schneller, warf sich in einen Seitenkorridor und lief weiter.
    Graysons erstes Ziel bestand darin, eine so große Distanz wie möglich zwischen sich und seine Verfolger zu bringen. Danach bestand vielleicht die Möglichkeit, zwischen den anderen Trellgardisten in der Burg unterzutauchen. Aber er wußte, auch das konnte ihm nur wenige Minuten bringen. Er mußte damit rechnen, daß die Burg abgeriegelt und die Trells zum Verhör zusammengetrieben wurden. Die Frage war, wieviel Zeit blieb ihm bis dahin noch? Grayson hatte die Burg durch den Fahrzeughangar betreten. Konnte er ihn wieder errreichen, bevor die Tore sich schlössen?
    Renfred Tor schwenkte seine Günther MP-20. »Zur Seite, Mister. Ich bring sie hoch.«
Das Grüppchen der Offiziere und Mannschaften auf der Brücke des Landungsschiffs betrachtete Tor mit einer Mischung aus Schock, Angst und Wut. Fünf seiner Männer hatte sich über die Brücke verteilt, die Sturmgewehre im Anschlag. Währenddessen rieb sich der schwarzuniformierte Posten, der außen vor dem Zugang zur Brücke gestanden hatte, stöhnend den Hinterkopf. Einer von Tors Männern hatte ihn mit dem Kolben seiner Waffe niedergeschlagen.
Der Mann im Pilotensessel war ein Tech mit schwarzer Armbinde, auf der das rote Drachenemblem Kuritas prangte, und die erhöhte Position des Deckoffiziers hatte ein Korvettenkapitän der Kombinatsflotte eingenommen. Die Befehlsgewalt an Bord schien jedoch bei einem in reichverzierten und vergoldeten Brokatgewändern gekleideten Zivilisten zu liegen. Der Mann hatte den fetten Körperbau und die talgige Haut eines Händlers, dachte Tor. Nur seine Augen straften diesen Eindruck Lügen. Die Augen waren kalt und dunkel, und ihr Blick zeugte davon, daß der Mann es gewohnt war. Befehle zu geben.
Tor hatte den Händler schon einmal gesehen. Es war lange her, auf Drovahchein II, im Erithaufen. Er hatte ihn als Proktor Sinvalie vom Haus Mailai kennengelernt.
»In der Tat, wir kennen uns«, stellte der Händler lächelnd fest. Er trat einen Schritt vor und Tor richtete seine Maschinenpistole auf ihn. Sie hatten allen Gefangenen befohlen, ihre Waffen auf den Boden zu legen, als sie die Brücke betreten hatten, aber im weiten Umhang und der Jacke des Händlers ließ sich ein ganzes Arsenal verbergen.
»Das reicht. Halten Sie die Hände so, daß ich sie sehen kann!«
Die Hände des Händlers schoben sich aus den weiten, lose herabhängenden Ärmeln. Die weit gespreizten Finger waren leer. Er lächelte freundlich, aber seine Augen waren hart wie Diamant. »Immer mit der Ruhe, lieber Freund. Wir können doch sicher zu einer für beide Seiten annehmbaren Übereinkunft finden. Wir haben soviel zu bereden ...«
»Gar nichts haben wir!« Tor war verwirrt und unsicher. Der Händler besaß eine Aura der Selbstsicherheit. In seinem Lächeln, seinen Benehmen und nicht zuletzt in dem kalten, harten Funkeln seiner Augen zeigte sich eine tödliche Schlauheit. »Wie, in drei Teufels Namen, kommen Sie hierher?«
»Ich bin mit Herzog Ricol gekommen, was sonst? Seine Mission hier ist... — wie soll ich es ausdrücken

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