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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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sich mindestens ein weiterer Mech am Raumhafen: Leutnant Vallendels schwarzgrauer Marodeur. Grayson fragte sich, ob auch der rotschwarze Marodeur Herzog Ricols, der Rote Jäger, auf Trellwan war. Bisher hatte er kein Anzeichen dafür bemerkt.
    Zu den Einheiten des Roten Herzogs gehörten auch Bodentruppen, mindestens 250 Soldaten, die mit den verschiedensten Schwebern und leichten Kettenfahrzeugen ausgerüstet waren, die sich auch für unzugängliches Gebirgsgelände eigneten, in dem Luftkissenfahrzeuge überfordert waren. Darüber hinaus besaßen diese Truppen tragbare Waffen im Überfluß: Sturmgewehre, Lasertornister und leichte Raketenwerfer.
    Ein direkter Angriff auf eine solche Machtansammlung war hoffnungslos, aber nur ein solcher Angriff bot ihnen die Möglichkeit, den Funkturm zu zerstören. Grayson warf einen Blick auf einen zweiten Schirm, dessen Bild von einer kleinen Kamera an der Oberkante des Wadiabhangs geliefert wurde. Die Antenne des Funkrelaissystems hatte die Form eines 20 Meter hohen Masts, an dessen Spitze eine fünf Meter durchmessende flache Gitterdrahtschale thronte, die auf einen Punkt knapp über dem südöstlichen Horizont gerichtet war. Das war die Richtung des Nadirsprungpunkts, wo Tor — wenn alles wie geplant verlaufen war — in diesem Augenblick mit seinem erbeuteten Landungsschiff die letzten Kilometer bis zur Ärgernis zurücklegte.
    Der Turm war Graysons besondere Verantwortung. Die übrigen Mechs der Lanze, die 20 Tonnen schweren Heuschreck, Wespe und Hornisse, würden die Basis angreifen, die von mindestens dreizehn schweren Mechs bewacht wurde. Angesichts dieser Übermacht erforderte der Schlachtplan der Lanciers ein gerüttelt Maß an sorgfältiger strategischer Planung.
Der Plan sah vor, daß die leichten Mechs einen erneuten Angriff gegen die Wasserstofftanks ausführten und danach die Flucht ergriffen. Die meisten der anwesenden Mechs würden die Lanciers bei ihrem Rückzug ins Gebirge verfolgen, und die Angreifer diesmal nicht entkommen lassen, dessen war sich Grayson sicher. Sie würden versuchen, bis in ihr Versteck vorzudringen und sie ein für allemal zu erledigen.
    Aber während die Hauptstreitmacht damit beschäftigt war, die drei Angreifer zu jagen, würde Grayson sich in ihren Rücken schleichen und die Antenne zerstören. Die Schweber und Bodentrupen der Lanciers waren in unzugänglichem und leicht zu verteidigendem Gelände am Berghang plaziert. Mit einer entschlossenen Verteidigung konnten die leichten Mechs der Lanciers vielleicht entkommen und die Verfolger abgewehrt werden.
    Vielleicht... vielleicht... vielleicht... Grayson rieb sich das Gesicht und versuchte die Ängste zu vertreiben, die ihn bedrängten. Es gab so viele Ungewißheiten in der ganzen Operation. Hatte Tor wirklich den Befehl über das Landungsschiff? Konnte er die Ärgernis übernehmen, ohne daß die Besatzung des zweifelsohne in der Nähe geparkten Kombinatsschiffes sich einmischte? Konnten drei leichte Mechs und eine Handvoll halbausgebildeter Truppen einen direkten Angriff dreier voller Lanzen mittelschwerer und schwerer Mechs überleben?
    Er hatte schon einmal einen wagemutigen Schlachtplan gegen einen übermächtigen Gegner aufgestellt und zusehen müssen, wie er sich in Blut und Flammen auflöste, als die Tore des Wartungshangar hinter ihnen zufielen. Angesichts der Findigkeit und Verschlagenheit Herzog Ricols war es durchaus denkbar, daß Grayson seine Männer wieder in eine Falle führte, eine noch tödlichere Falle als zuvor.
    Sein erster Vorschlag bei ihrem Kriegsrat hatte darin bestanden, daß er sich alleine auf das Hafengelände schlich. Ein mit Hochexplosivstoff vollgepackter Rucksack reichte vielleicht schon aus, um den Funkturm zu fällen.
    Vielleicht... vielleicht...
Seine Männer hatten den Plan abgelehnt. Der Angriff auf den Turm mußte gelingen — und zwar sofort. Wenn die Leute des Herzogs die Ärgernis oder das Kriegsschiff warnten, würde Tors Landungsschiff sich in eine durchs All treibende Trümmerwolke verwandeln. Nur die Schlagkraft des Dunkelfalke mit seinem mittelschweren Laser, der Autokanone und den Kurzstreckenraketen konnte einen erfolgreichen Schlag gegen den Turm garantieren.
Tor verließ sich auf Grayson, der sich seinerseits darauf verließ, daß ihm Lori, Garik Enzelman und Yarin die Zeit verschafften, die er brauchte, um in die Nähe des Turms zu gelangen.

30
    Die letzten Sekunden verstrichen.
Und dann war es soweit. Graysons Außenmikrophone fingen

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