Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift
Autoren: William H. Keith
Vom Netzwerk:
Abgrund im hinter ihnen aufragenden Berg. Das ungestüme, majestätische Donnern ihres Wasserfalls ließ den Rumpf der Mechs erzittern, als sie den Kamm überquerten. Lori ertappte sich bei dem Wunsch nach mehr Sprengstoff für ein zweites Minenfeld oder einer weiteren MechLanze — diesmal schwere Brocken.
Mit vier Marodeuren hätte sie diesen Hügel gegen eine Mecharmee halten können. Während sie zusah, wie sich die Schweber an den Schluchteingang zurückzogen, schüttelte sie den Kopf. Allmählich ging ihnen die Munition aus, und die Innentemperatur aller drei Mechs lag bei über vierzig Grad. Der Plan sah vor, daß sie ihre Maschinen in den Seen der Schlucht abkühlten, während die Angreifer gezwungen waren, sich mit steigender Innentemperatur den Hang hinaufzukämpfen. Neben dem Zugang zu den Seen hatte die Stellung der Lanciers einen zweiten Vorteil in Form der ständig aus dem Schluchteingang herüberwehenden feuchtkalten Brise.
Und im Augenblick benötigten sie wirklich jeden Vorteil, den sie bekommen konnten.
Eine ganze Weile blieb es ruhig — verdächtig ruhig. Lori beobachtete angespannt die Schirme und hielt Ausschau nach einer Bewegung, einer Hitzespur oder einem Radarbild — nach irgendeinem Anzeichen heranrückender Feinde. Sie wünschte sich, auch lauschen zu können, aber der Thunder Rift übertönte alles bis auf die direkt an ihr Ohr getragenen Stimmen des Funkverkehrs. Dann blinkte ihre Radaranzeige auf. Ein Hubschrauber! Dort!
Es handelte sich um eine schwere Transportmaschine, die hinter den einzelnen Felsen am Schluchtgrund niederging. Wahrscheinlich handelte es sich um Verstärkung, sicher weitere Truppen und vielleicht auch noch ein oder zwei Mechs aus der Burg. Lori wartete mit wachsender Besorgnis auf den Angriff. Sie wußte, daß dies erst der Anfang war. Im Vergleich zu dem, was ihnen noch bevorstand, war der erste Ansturm kaum mehr als ein freundliches Spielchen gewesen.
»Feldwebel? Hier ist Ramage auf Privatleitung.«
Sie öffnete einen Privatkanal. »Was gibt's?«
»Das war eine hervorragende Leistung da unten, Feldwebel. Es ... also, ich hätte nie gedacht, daß eine Frau einen Mech so handhaben könnte. Zwei Abschüsse in zwei Minuten. Das war gute Arbeit!«
Sie lächelte. »Sparen wir uns die Gratulationen für die Zeit nach dem Kampf auf, okay?«
Gerade als Lori sich fragte, was mit Grayson war, hallte eine Explosion durch die Höhle und übertönte das Donnern des Wasserfalls. Ihr folgte eine zweite ... und eine dritte. Raketen stiegen aus dem Tal auf und landeten mit ohrenbetäubendem Getöse am Schluchteingang zwischen Eis und Felsen.
Jetzt waren auch die feindlichen Mechs zu sehen. Zu den vier Maschinen hatten sich drei weitere gesellt. Eine Hornisse, ein Dunkelfalke — einen Herzschlag lang dachte Lori, Grayson käme zu ihrer Rettung den Berg herauf — und der Anführer des Sturmangriffs, ein rotlackierter Marodeur mit schwarzen Beinen und ebensolchem Besatz. Der mußte mit dem Helikopter gekommen sein, dachte Lori und erinnerte sich an Graysons Beschreibung. Herzog Ricol war also höchstpersönlich hier!
Ihre Gegner rückten auch mit Infanterie an. Kettenfahrzeuge rasselten durch den Staub und Kies vom Kamm in die Senke hinunter, um die Stellungen der Verteidiger ins Visier zu bekommen.
»Feuer!« schrie Lori, aber ihr Befehl ging in den ersten Salven der Lasergeschütze und Raketenlafetten unter. Ihr eigener Laser feuerte vier Schüsse ab, von denen drei den schon beschädigten Greif trafen, dessen Panzerung sie zerfraßen, um neue Wunden an Armen und Beinen der gewaltigen Maschine aufzureißen. Diesmal benutzten die Männer des Herzogs die Felsen nicht als Deckung, sondern stürmten mit vollem Tempo nach oben. Lori wurde klar, daß sie die Stellung der Lanciers überrennen wollten, bevor ihre Verluste zu hoch wurden.
»Sie wollen uns aus der Stellung werfen!« rief sie. »Draufhalten!«
Der Greif stolperte und stürzte zu Boden. Sie konnte nicht feststellen, ob er nur schwer beschädigt oder zerstört war. Lori richtete ihr Augenmerk auf den Marodeur, der an vorderster Position langsam näherrückte und sah mit Schrecken, wie Kopf und Torso des BattleMechs Treffer um Treffer schluckten, ohne die geringste Wirkung zu zeigen.
Dann bemerkte sie, daß die Hornisse — ein schnellerer und sehr viel beweglicherer Mech als der Marodeur — schon weiter war und ihre Stellung beinahe erreicht hatte. Sie hob den Laser und traf den 20-Tonner am Bein. Dann wurde ihr Mech wie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher